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Wissenswert - Religion und Glaube

Wissenswert - Religion und Glaube

Titel: Wissenswert - Religion und Glaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Betreuung des altarabischen Heiligtums der Kaaba. Schon früh schloss sich Mohammed unter der Führung seines erfahrenen Onkels Abu Talib Handelskarawanen an, die gen Damaskus oder Gaza zogen.
    Wie lernte Mohammed seine erste Ehefrau kennen?
    Sie engagierte ihn als Kaufmann. Der Überlieferung nach war Mohammed nicht nur ein guter Kaufmann, sondern zeichnete sich schon früh durch ein hohes Maß an Umsicht und Klugheit sowie durch seine große Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit aus. Sein guter Ruf kam auch der reichen Kaufmannswitwe Chadidscha zu Ohren, die ihn daraufhin anstellte und vor allem für Karawanen in die Regionen des heutigen Syrien einteilte. Die vierzigjährige Chadidscha fand darüber hinaus bald auch privat Gefallen an dem gut 15 Jahre jüngeren Mann. Sie trug ihm die Ehe an und Mohammed willigte ein. Da er als Vollwaise nichts geerbt hatte, ermöglichte ihm nun das Vermögen seiner Ehefrau, ein wohlhabender Kaufmann zu werden.
    Welche Bedeutung hatte der Glaube für Mohammed?
    Er spielte eine zentrale Rolle in seinem Leben. Regelmäßig entzog er sich dem Alltagstrubel und verschwand in die Einsamkeit der Wüste. Er suchte bevorzugt die kahlen Hänge des Berges Hira bei Mekka auf, an dessen Fuß eine Höhle lag, in die er sich immer häufiger für gebetsähnliche Übungen zurückzog.
    Auf der arabischen Halbinsel gab es neben den einheimischen religiösen Vorstellungen auch jüdische Gemeinden sowie christliche Mönche, Kriegsgefangene und Sklaven. Was Mohammed über deren Religion erfuhr, beschäftigte ihn sehr. Am meisten fühlte er sich von der Vorstellung eines einzigen Gottes angezogen, die er sich bald zu eigen machte, während ihm die ständigen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Stämmen auf der Halbinsel sowie Geldgier und moralischer Niedergang der Einwohner Mekkas schon lange missfielen.
    Wie wurde Mohammed zum Propheten berufen?
    Aus heiterem Himmel, denn Mohammed traf es trotz seiner strengen Glaubensübungen völlig unvorbereitet, als ihm – er war beim Meditieren in der Höhle eingeschlafen – der Erzengel Gabriel als göttlicher Bote erschien, der von dem einen Gott kündete. Daraufhin kehrte er nächtelang in die Höhle zurück, um zu beten. Da erschien ihm Gabriel ein weiteres Mal und forderte ihn laut auf, das Gehörte vorzutragen. Bei dieser ersten Offenbarung etwa im Jahr 610 bezeichnete ihn der Erzengel als Gesandten Gottes.
    Mohammed war daraufhin so verwirrt und voller Angst, dass er ernstlich erwog, sich von den Felsen in den Tod zu stürzen. Doch Chadidscha ermutigte ihn, an die Botschaft zu glauben. Schließlich war er davon überzeugt, von Gott den Auftrag erhalten zu haben, seine Botschaft zu verkündigen. Zunächst weihte Mohammed nur Menschen aus seinem privaten Umfeld in die Offenbarungen ein, die er nun öfters erhielt. So sammelte er die ersten Gefolgsleute um sich, bevor er etwa drei Jahre später begann, öffentlich zu sprechen. Damit war er zunächst auch recht erfolgreich, viele Angehörige, vor allem aus der Mittelschicht, schlossen sich ihm an.
    Welche Rolle spielte Chadidscha?
    Mohammeds erste Frau Chadidscha hatte als zweimalige Witwe ein großes Vermögen geerbt, das sie als kluge Geschäftsfrau gut investiert und vermehrt hatte. Obwohl sie wegen ihrer hohen sozialen Stellung und ihres Reichtums von Männern stark umworben wurde, entschied sie sich für den mittellosen Mohammed. Nach der ersten Offenbarung Mohammeds war es Chadidscha, die an ihn und seine neue religiöse Botschaft glaubte und ihn auch darin bestärkte, öffentlich zu sprechen. Sie war die erste gläubige Muslima und Mohammed dankte es Chadidscha, indem sie bis zu ihrem Tod im Jahr 619 seine einzige Ehefrau blieb.
    Warum musste Mohammed aus Mekka fliehen?
    Die wohlhabenden Kaufleute standen Mohammed von Anfang an eher feindlich gegenüber. In dieser Situation kam zudem erschwerend hin zu, dass sein Onkel Abu Talib starb und dessen Nachfolger als Oberhaupt des Klans der Banu Haschim Mohammed die Unterstützung seiner Familie entzog. Im Jahr 622 war der Druck schließlich so angewachsen, dass Mohammed beschloss, heimlich mit seiner Gefolgschaft in das 300 Kilometer entfernte Yathrib auszuwandern. Die dortige Gemeinde hatte ihn als Schlichter in einem Streit gerufen und gewährte ihm dafür ihren Schutz. Diese Auswanderung, die Hedschra,

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