Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
Buchrücken. Er seufzte. Zwanzig Dollar waren viel Geld für ihn, aber wenn es hart auf hart kam, konnte er das Buch später vielleicht gewinnbringend weiterverkaufen … und es in der Zwischenzeit einscannen. „Ich schätze, das ist okay“, murmelte er. „Warten Sie … Augenblick.“ Er legte das Buch ab und stellte sein beinahe leeres Glas beiseite, damit er Gretchen seine Telefonnummer aufschreiben und ihre in sein Handy einspeichern konnte. „Ich hab nachmittags immer Zeit. Bin gerade erst hergezogen“, erklärte er und testete direkt die Verbindung. Es dauerte ein paar Sekunden, dann begann das altmodische, hölzerne Wählscheibentelefon, das er beim Hineingehen im Flur bemerkt hatte, zu klingeln.
„Ich bin dir sehr verbunden, Seth. Wie wäre es gleich mit morgen? “
Er wuschelte sich verlegen durch die Haare. „Es könnte sein, dass ich noch Hausarrest habe, aber rufen Sie ruhig an. “
Gretchen hob amüsiert die Augenbrauen. „Das werde ich tun. Wo kommst du eigentlich her? Wirst du es weit haben? “
„Nee, Blackwood Springs ist ja nur vier Meilen oder so entfernt. “ Siedend heiß fiel Seth ein, dass er weder seinen Führerschein, noch ein Auto hatte. „Ich, äh, kann übrigens erst Ende September mit dem Auto kommen. Ist das okay? Oder wollen Sie den Deal abblasen, weil Sie sagten, Sie brauchen Hilfe beim Einkaufen und so?“
„Hier bläst niemand etwas ab “, versicherte sie ihm. „Im Garten gibt es genug zu tun, mach dir deswegen mal keine Gedanken.“
„Okay. “ Er atmete hörbar aus, was Gretchen wieder zum Lachen brachte.
„Du bist wirklich ein netter Junge und ich freu mich darauf, dich hier zu haben. “
Verlegen sah Seth zu Boden. Es war schon ewig her, dass ihn jemand als netten Jungen bezeichnet und es auch so gemeint hatte. „Ich, uh, ich geh dann mal, Mrs. G. Danke für das Buch und die Limo. War wirklich lecker. “
„Das freut mich “, sagte Gretchen lächelnd. „Wir hören uns morgen, Seth.“
Er nickte und schlurfte zurück nach draußen. Das große, mit Geldscheinen gefüllte Glas erinnerte ihn daran, dass er für das Buch noch nicht bezahlt hatte. Er kramte seine zwanzig Dollar aus dem Portmonee, warf sie hinein und machte sich dann schleunigst davon.
Auf seinem weiteren Weg die Hauptstraße entlang kaufte er mit seinen verbliebenen zwei Dollar einen Leinenbeutel, den ein Mädchen in seinem Alter mit einem großen Baum bemalt hatte. Sie stellte sich leutselig als Fallon vor. Der Name war so ungewöhnlich, dass er sich sofort in Seths Gedächtnis festsetzte.
„Passt zu deinem Buch “, sagte sie und steckte das Geld weg.
„Hm. “
„Machst du noch lange Urlaub hier? “, bohrte sie.
„Nein. “
„Echt schade, sonst hättest du nächste Woche beim Drehbeginn von Witch Girls dabei sein können.“
Seth verdrehte die Augen. War ja klar, dass sie ein Fan war. Jedes Mädchen war ein Fan. „Die Serie ist nicht so meins“, sagte er mürrisch. Sein Telefon klingelte und rettete ihn vor der unweigerlichen Diskussion. „Hey, Dad. Ja, wir können gerne zurückfahren. Okay, ich komme euch entgegen. Bis gleich.“
„Du musst weg? “
„Mein Dad sucht mich. “ Seth fielen die kleinen Sommersprossen auf der Nase des Mädchens auf, und auch ein paar direkt unter ihren großen, blauen Augen. Verdammt, sie war ziemlich hübsch. „Wir sehen uns.“
„Ja, klar. “
Die Nachmittagshitze und aufkommende Quellwolken sorgten für schwüle Luft. Seths T-Shirt klebte an seinem Rücken, als er sich wenige Minuten später neben Hailey ins Auto setzte.
Natürlich fiel ihr sofort seine neue Tasche auf. „Was ist denn das? Bist du unter die Ökos gegangen?“, lästerte sie. „Und was ist da drin? Sag bloß, du hast tatsächlich mal ein Buch gekauft?“
„Nimm die Pfoten weg! “, befahl er und schlug auf ihre Finger.
„Dad, er hat mich gehauen! “
„Ich kann es ihm nicht verübeln “, seufzte er. „Benimm dich, Hailey. Er fasst deine Sachen schließlich auch nicht an.“
Sie warf ihm einen giftigen Blick zu und verengte die Augen zu Schlitzen. „Ich wollte nur nett sein. “
Seth lächelte sie humorlos an, was Hailey noch mehr auf die Palme brachte. „Sicher, Schwesterherz . Du bist immer nett.“
„Leck mich doch, du- “
„Hailey! Du bist noch nicht zu alt für Hausarrest! “, drohte Dave.
„Bin ich doch! “
„Oje, es sieht nach Regen aus “, sagte Karen unvermittelt und steckte den Kopf aus dem geöffneten Autofenster. „Die
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