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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Vorahnung beschlich Lucinda. »Sicher wovor?«
    »Verdammt!« Marcy trat voll auf die Bremse. Der Wagen kam auf der nassen Straße ins Rutschen und schlitterte über die Fahrbahn.
    Lucinda wurde nach vorn geschleudert. Der Gurt hielt sie so fest, dass sie einen Moment lang keine Luft mehr bekam. Ihr Kopf knallte gegen die Kopfstütze. Sternchen tanzten vor ihren Augen, ihre Brust pulsierte vor Schmerz.
    Der Wagen kam quer auf der Gegenfahrbahn zum Stehen. Die Scheinwerfer beleuchteten einen Stacheldraht.
    Anscheinend war Marcy mit dem Kopf gegen das Lenkrad geprallt, denn an ihrer Stirn klaffte eine Platzwunde. Sie war bei Bewusstsein und hatte solche Angst, dass Lucinda sie fast greifen konnte.
    »Hast du ihn gesehen? Da drüben? Die Göttin möge uns beistehen!« Marcy trat die Kupplung und schaltete in den ersten Gang, doch der Wagen sprang nicht an. Der Schlüssel im Zündschloss klickte nur. »Scheiße! Oh nein! Nein! Nein!«
    »Beruhig dich.« Lucinda löste ihren Sitzgurt. »Was war? Wen hast du gesehen?« In der Mittelkonsole lag eine Serviette, die Lucinda jetzt ergriff und mit der sie versuchte, Marcy das Blut abzuwischen, das von ihrer Schläfe heruntertröpfelte.
    »Lass das!«, schrie Marcy sie an. Sie schlug Lucindas Hand weg. »Der Highway ist keinen Kilometer mehr entfernt. Kannst du nicht mit deinem Zauber den Motor aktivieren?«
    Lucinda schüttelte den Kopf. Ihre Energiereserven waren zu niedrig, um es überhaupt zu versuchen. Auf Maschinen hatte Zauberkraft ohnehin nur begrenzt Wirkung, das war selbst an ihren besten Tagen eine echte Herausforderung.
    »Wir müssen hier weg!« Marcy schnallte sich ab und legte die Hand auf den Türgriff.
    »Warte!« Lucinda hielt sie zurück. »Sag mir erst, was los ist. Wer ist hinter uns her?«
    »Bitte, Lucinda. Bitte! Lauf einfach. Ich erkläre dir alles, sobald wir in Sicherheit sind.«
    Lucinda sah aus dem Fenster, hinaus in die Dunkelheit, doch sie konnte nichts sehen. Sie hatte ihren magischen Schild aktiviert. Die Anwesenheit magischer Wesen würde sie dennoch spüren.
    Aber nicht die der irdischen.
    Was hatte Marcy gesehen, das sie so erschreckt hatte? Wer hatte ihr einen solchen Schrecken eingejagt, dass sie beinahe von der Straße abgekommen wären?
    »Dann los«, sagte Lucinda. »Ich folge dir.«
    »Lauf, so schnell du kannst«, riet Marcy ihr mit einem schwachen Lächeln. »Bleib nicht stehen und sieh dich nicht um. Folg einfach der Straße bis zum Highway.«
    »Okay.«
    Kaum waren sie aus dem Wagen gestiegen, rannte Marcy los wie der Blitz. Lucinda folgte ihr und versuchte ihr gelbes Kleid nicht aus den Augen zu verlieren. Aber sie war müde, so unendlich müde, und ihre Beine begannen zu protestieren. Ihre Lunge schmerzte, sie war noch von dem heftigen Aufprall in Mitleidenschaft gezogen. Der verdammte Regen machte die Sache nicht besser. Wasser rann Lucy in die Augen und in den Mund und peitschte auf ihren geschundenen Körper ein.
    Ihre Beine taten weh, ihre Lungen brannten, ihr Sehvermögen ließ nach.
    »Wir sind fast da!«, schrie Marcy. Ihre Stimme klang weit entfernt, und das Gelb ihres Kleides war kaum noch auszumachen.
    Lucy war zu langsam.
    Der Wille war da, doch ihre Kräfte reichten nicht aus. Sie hatte nicht einmal mehr genug Energie, um mithilfe ihrer Magie den Regen schwächer werden zu lassen. Die Aquamantie war ohnehin nicht sehr stark. Selbst wenn sie bei Kräften war, hatte sie keine Kontrolle über das Wetter.
    Lucinda war in einen Trab verfallen, doch ihre Beine fühlten sich an, als würden sie ihr jeden Moment den Dienst versagen. Weiter, Lucy. Bring dich in Sicherheit, dann kannst du dich ausruhen.
    Das schien neuerdings zu ihrem Lebensmotto geworden zu sein.
    Da gellte Marcys Schrei durch die Nacht und durch den Regen, mitten in Lucindas Herz hinein.
    Der Adrenalinrausch, den die Angst in ihr auslöste, ließ sie automatisch schneller laufen. »Marcy!«
    Die Schreie des Mädchens zerrissen sie wie giftige Klauen. Oh Göttin! Was ging hier vor sich? Wo war sie? »Ich komme!«, rief Lucinda. »Marcy!«
    Vor sich sah Lucinda bereits die Lichter des Highways, nur wenige Meter entfernt war die Auffahrt. Es war nicht mehr weit in die Sicherheit. Jetzt musste sie nur noch Marcy finden. Sie würden es schaffen.
    Dann sah sie das Mädchen.
    Und den Mann, der über ihr kauerte.
    Marcy kniete auf dem Boden, die Hände vors Gesicht geschlagen, und stieß heisere Angstschreie aus. »Nein! Bitte nicht! Es tut mir leid! Es tut mir so

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