Wo bist du und wenn nicht wieso
nicht gut. Ich ziehe meinen Geldbeutel und zahle.
5. Szene:
Sie sagt: »Komm, bring mich zum Auto!« Ich stehe auf, fühle mich herumkommandiert. Sie sieht das, lacht und legt ihren Arm um mich. Die Berührung ist sehr schön. Ich lächle und komme mir fremdbestimmt vor.
6. Szene:
Am Auto gibt sie mir einen Kuss auf die Wange und sagt: »Bis übermorgen, ich freu mich!«
Finale:
Sie steigt in ihr Auto und lässt die Scheibe runter. »Du gefällst mir«, sagt sie lächelnd. Ich finde das merkwürdig, fühle mich aber geschmeichelt und winke ihr nach.
Analysieren Sie auch dieses Drehbuch:
Titel:
Schon wieder nix gesagt!
Star:
der Mitmacher
Verhalten:
Nachgeben, zurückhalten, gute Miene machen.
Logik:
Ich darf sie nicht verärgern, die ist auf mich nicht angewiesen. So eine tolle Frau steht mir gar nicht zu.
Rat:
Sag, was dich stört. Frag nach, was ihr Verhalten bedeutet. Sag, was dich zögern lässt. Wundere dich über ihre Argumente. Sag, wie du dir das vorstellst. Bring dich ein und mach dich sichtbar!
Soweit diese kleinen Demonstrationen zweier Drehbücher. Wenn Sie Ihr eigenes Drehbuch geschrieben haben, wissen Sie, wie Sie eine Situation in die Sackgasse bringen oder an die Wand fahren lassen können. Das klarere Erkennen dessen, was Sie falsch machen und wie Sie es begründen, wird Ihnen dabei helfen, die Situation zu verändern.
Ziehen Sie ein Resümee!
Ich möchte Sie nun dazu auffordern, nach jeder Begegnung ein Resümee zu ziehen. Befragen Sie sich:
War ich gern mit dem anderen zusammen?
Welche wunden Punkte wurden berührt und wie bin ich damit umgegangen?
Was habe ich Interessantes erfahren, und wie habe ich selbst dafür gesorgt?
Wo habe ich den Kontakt zum anderen abgebrochen, und wie erkläre ich mir das?
Fragen Sie auch bei Ihrem Gegenüber nach, wie die Begegnung für ihn/sie war. Und denken Sie daran, dass sich schräge Eindrücke bei einem erneuten Treffen gerade rücken lassen und Sie außerdem die Möglichkeit haben, offene Begegnungen abzuschließen, wie es auf Seite 123 beschrieben ist. Hier einige Formulierungen zum Wundern, Staunen und neugierig Bleiben:
»Das wundert mich jetzt … ich hätte etwas anderes erwartet.«
»Mich verwirrt das …«
»Man würde denken … aber du sagst etwas anderes.«
»Wie kommt das …?«
»Das interessiert mich …«
»Das verstehe ich nicht …«
»So ganz habe ich das noch nicht begriffen …«
»Es ist mir schleierhaft …«
»Ich rätsle schon eine Weile …«
»Bei mir ist das so … Wie ist es bei dir?«
»Das hab ich noch nie gehört … Erzähl mal!«
»Wenn ich jetzt nicht nachdenken würde, würde ich …«
ANREGUNGEN FÜR DIE ANBAHNUNGSPHASE
Sie haben die Sympathiephase durchschritten, die Kontaktphase überstanden und bewegen sich auf die Anbahnungsphase zu. Allmählich rückt eine Beziehung in den Bereich des Vorstellbaren. Jetzt heißt es locker bleiben und keinesfalls die Werkzeuge Neugierde, Staunen und Wundern aus der Hand legen. Denn Singles wollen in der Anbahnungsphase mehr als nur gute Begegnungen haben (Sympathiephase) und interessante Erfahrungen machen (Kontaktphase). Sie wollen wissen, ob sie am lang ersehnten Ziel angekommen sind und endlich eine Beziehung entsteht oder nicht. Sie erwarten von sich oder dem potenziellen Partner eine Entscheidung, sie erwarten eine Festlegung. Eine derartige Entscheidung zu treffen wäre jedoch fragwürdig. Man kann sich nämlich weder für noch gegen Gefühle entscheiden.
Wer das versucht, dem ergeht es womöglich wie einer 39-jährigen Frau, die zutiefst verzweifelt in der Beratung erschien, weil es ihr nicht gelang, sich in ihren Freund zu verlieben. Der Mann war in sie verliebt und hatte um sie geworben, und weil sie meinte, in ihrem Alter sei es Zeit sich festzulegen, hatte sie beschlossen, es mit ihm zu versuchen: »Ich dachte, es stimmt doch alles, wir verstehen uns, haben ähnliche Hobbys und Interessen, ich mag ihn sehr, also versuchen wir es. Die großen Gefühle werden schon kommen.« Auf diese wartete sie bereits vier Jahre! Dabei gab sie sich alle Mühe, küsste ihn, auch wenn ihr nicht danach war, versuchte, ihn zu begehren, und ließ mehr körperliche und emotionale Nähe zu, als ihr gut tat. In halbjährlichen Abständen hielt sie es nicht mehr aus und erklärte ihrem Freund, sie müsse ihn verlassen, weil sie ihn nicht liebe. »Das hat mich dann jedes Mal befreit, ich mochte ihn danach etwas mehr, aber nur zwei oder drei Tage lang«, berichtete sie.
Die Frau hatte sich mit der
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