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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Wedel
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sitzen. Und dann wartet man. Als Sicherungstrupp der Wache 7 war das im Moment unser Job. Im Idealfall kommt es zu keinem Einsatz. Wenn es beim Angriffstrupp Probleme gibt – etwa, wenn ein Kollege bewusstlos wird –, tritt der Atemschutznotfall ein, den wir unzählige Male trainiert haben. Mayday, Mayday, Mayday lautet die Funkmeldung eines Kollegen, der Hilfe für einen anderen ruft. Er nennt zudem seine Positionen, beispielsweise: » 1.49.1, Anton, erster Stock rechts, bewusstloser Feuerwehrler. 1.49.1 Mayday, kommen.« 1.49.1 wäre in diesem Fall der Funkrufname des Fahrzeugs, Anton ist der Funkname des Angriffstrupps, der den Notruf absetzt und die Position meldet. Egal, was sonst noch geschehen mag, sobald ein Mayday erklingt, ist alles andere erst mal unwichtig. Mayday hat immer Priorität. Für uns würde das in der aktuellen Situation bedeuten: Wir gehen als Atemschutzrettungstrupp rein und holen den Kollegen raus.
    Im Moment ist davon zum Glück keine Rede. Wir stellen uns darauf ein, eine Weile im Auto zu bleiben und zu warten. Das ist ziemlich unangenehm mit der Maske in der Montur. Man schwitzt und würde sich gern Luft verschaffen. Die Kollegen von der Wache 7 rollen Schläuche aus. Wir hören es klimpern, die Wasserversorgung wird aufgebaut, ein Hydrant gesucht. Endlich der Befehl: » Wasser marsch!« Mit einem platzenden Geräusch springen die vorher flachen Schläuche in Form, als das Wasser hineinströmt. Ein paar Schaulustige weichen bei dem Knall erschrocken zurück. Dann schauen sie wieder zur Hausfassade hoch. Flammen sind nicht zu erkennen, doch sehr viel Rauch. Dichte Schwaden. Vom Funk her weiß ich, dass die Fenster der betroffenen Wohnung fast ausschließlich in den Innenhof weisen. Dort hat es lichterloh gebrannt. Der weiße Rauch, der sich über dem Innenhof bald in den dunklen mischt, zeigt mir, dass die Kollegen die Brandstelle erreicht haben und mit vollem Einsatz löschen. Schließlich steigt weißer Rauch in den blauen Himmel, Wasserdampf. Selbstverständlich können Feuerwehrleute solche Rauchzeichen entschlüsseln. Wir nicken uns zu. Die Kollegen haben den Brand im Griff. Über Funk bestätigt sich dies: » Feuer in Gewalt.« Das ist eine gute Nachricht, erst recht in einem Wohnhaus mit mehreren Parteien.
    Ein Beruf mit Risiken
    Prinzipiell können uns folgende Gefahren an einer Einsatzstelle begegnen:
    Viermal A:
    Atemgifte, Ausbreitung, Atomare Gefahr, Angstreaktion
    Einmal C:
    Chemische Gefahr
    Viermal E:
    Elektrizität, Explosion, Einsturz/Absturz, Erkrankung
    In der Einsatztaktik werden mit dieser Gefahrenmatrix alle Gefahren erfasst. Jeder Feuerwehrler hat sie verinnerlicht und trifft mit ihrer Hilfe seine Entscheidungen. Die Frage lautet stets: Wovon geht im Moment die größte Gefahr aus? Ist diese gebannt, widmet man sich der nächstgrößeren Gefahr und arbeitet so den gesamten Brand ab, immer nach der Vorgabe: Menschenrettung vor Brandbekämpfung. Sind genug Ressourcen vorhanden, kann beides gleichzeitig laufen. Im Idealfall kümmert sich das erste HLF um die Menschen, das zweite um den Brand.
    Dieser Idealfall spielt sich vor unseren Augen ab, denn der Zug der Wache 7 ist komplett ausgerückt mit beiden HLF s. Immer mehr Schaulustige sammeln sich auf den Bürgersteigen. Daran sind wir gewöhnt. Ein Feuerwehreinsatz wirkt wie ein Magnet.
    » Was ist passiert?«
    » Wo brennt’s denn, man sieht ja gar nichts.«
    Häufig werden wir auch gefragt: » Ist das eine Übung?«
    Viele wollen wissen, wie schlimm es ist. Wir möchten die Leute nicht anlügen. Aber wir können natürlich nicht alle Einsatzdetails preisgeben. Hin und wieder löscht ein Kollege die Wissbegier der Umstehenden mit Fantasie: » Da hat sich ein Elefant den Rüssel im Briefkasten verklemmt. Aber kein Grund zur Sorge, wir haben alles im Griff.«
    Rechts an einem Drogeriemarkt stehen fünf Kindergartenkinder mit offenen Mündern. Die Kleinen sind oft hin und weg von unseren Feuerwehrautos. Die Ahs und Ohs scheinen ihnen regelrecht in die Gesichter graviert. Erwachsene telefonieren und fotografieren und simsen. Dabei können sie eigentlich nichts mitbekommen, weil es im Innenhof brennt. Trotzdem gibt es sehr viel zu sehen: 15 Fahrzeuge im Einsatz. Und das ist längst nicht alles, es folgen noch weitere fünf.
    Die Polizei findet über das Melderegister heraus, wie viele Personen in dem Haus gemeldet sind. Je nach Uhrzeit kann man eine gewisse Anzahl zu Hause vermuten. Ein Brand zur Tageszeit ist

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