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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Wedel
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wateten durch das brusthohe Wasser eines kleinen Flusses. Mit Stöcken tasteten wir auf dem Grund nach dem Vermissten. Da das Fahrrad des Gesuchten oben an der Böschung lag, mussten wir damit rechnen, ihn im Wasser zu finden: Hier hatte der Hund die Spur verloren.
    Einer meiner Kollegen hatte das Pech, auf ein Bein des Toten zu treten. Das ist nicht schön. Überhaupt ist eine solche Suchaktion nicht angenehm, denn immer, wenn die Füße etwas anderes als losen Untergrund berühren, denkt man: Ist er das? Einem meiner Kollegen schlug bei einem Taucheinsatz einmal ein Toter direkt vor das Gesicht, an die Maske.
    Obwohl der Rettungstaucher so heißt, kommt es nur sehr selten vor, dass wir wirklich jemanden retten können. Die meisten Verunfallten können wir nur bergen, und das bedeutet, sie sind tot.
    Ein Aufenthalt in der Druckkammer war Bestandteil der Ausbildung. So etwas gibt es auch bei der Feuerwache 5 in München. Die Druckkammer wurde in den 1960er-Jahren anlässlich des U-Bahn-Baus angeschafft, denn eine solche Baustelle ist eine Überdruckbaustelle. Die wenigsten wissen, dass sich auch ein Bauarbeiter die sogenannte Taucherkrankheit zuziehen kann: ein Trauma, das durch einen zu schnellen Druckabfall zum Ausperlen von gelösten Gasen in verschiedenen Körpergeweben führt. Bis heute schleusen wir in der Feuerwache 5 regelmäßig nicht nur Bauarbeiter und Taucher in die Druckkammer, sondern auch Rauchgasvergiftete und an Wundinfektionen Leidende, deren Keime absterben, sobald sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen. In solchen Fällen versucht man, möglichst viel Sauerstoff in das Gewebe zu bringen, was durch den höheren Umgebungsdruck in der Druckkammer, der das Blut im Sauerstoff löst, ermöglicht wird.
    Um uns herum befindet sich Luft, ein Gasgemisch aus etwa 1/5 Sauerstoff und 4/5 Stickstoff. Stickstoff ist ein reaktionsträges Gas und zeigt unter normalen Bedingungen keine besondere Aktivität. Der Großteil unserer Atemluft ist nur Füllstoff. Ein Teil des Stickstoffs wird im Blut physikalisch gelöst. Der Luftstickstoff geht im Körper keine Bindung ein. Angenommen, ich tauche eine Stunde lang in 20 Metern Tiefe, dann verändert sich der Umgebungsdruck von 1 Bar auf 3 Bar. Das bedeutet, dass sich dreimal so viel Stickstoff im Blut löst, und dazu hat er eine Stunde Zeit. Wenn nun die Luft knapp wird und ich schnell nach oben muss, passiert im Blut und im Gewebe das Gleiche, wie wenn man eine Sprudelflasche schnell aufdreht. Es bilden sich Gasblasen, und der Stickstoff perlt aus.
    Es dauerte eine Weile, ehe die Ärzte Mitte des 19. Jahrhunderts erkannten, woran Tausende von Bauarbeitern erkrankten und starben, die Fundamente für Brücken unter Wasser setzten: Der Elbtunnel in Hamburg und die Brooklyn Bridge in New York sind nur zwei von vielen Baudenkmälern, die auf diese Weise vielen Männern das Leben kosteten. Caisson, zu deutsch Kasten, hießen die Senkkästen, die zu Erdarbeiten auf dem Grunde von Gewässern verwendet wurden. Sie wurden unter Überdruck gehalten, damit die Arbeiten im Trockenen verrichtet werden konnten und kein Wasser eindrang. An den seltsamen Krankheitserscheinungen litten nicht alle Arbeiter. Zudem traten sie immer erst nach Verlassen der Senkkästen auf, und zwar bis zu 24 Stunden danach. Im Jahre 1909 kam es beim Bau des East-River-Tunnels zu 3692 Fällen von Caisson-Krankheit, wie die Dekompressionsunfälle seinerzeit genannt wurden. Irgendwann erkannte man, dass die Lösung nicht darin liegen konnte, den Lohn der Bauarbeiter zu erhöhen, um der hohen Sterblichkeitsrate zum Trotz stets genügend bereitwillige Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben – so schienen damals die Bauherren das Problem anzugehen. Stattdessen verstand man, dass man einen Menschen nicht ohne behutsame Anpassung von einer Druckumgebung in eine andere bringen kann, beziehungsweise: rein schon, aber raus nicht. Technische Taucher, die heutzutage in extremen Tiefen Arbeiten verrichten, sind nicht gefährdet, solange sie die Auftauchzeiten beachten.
    Bei der Taucherkrankheit gibt es verschiedene Schweregrade. Sie beginnt mit sogenannten Taucherflöhen, Rötungen wie nach Flohbissen. Das sind Luftblasen im Fettgewebe. Schon sehr schmerzhaft ist die Ausperlung des Stickstoffs in den Gelenken. Im allerschlimmsten Fall entstehen Luftblasen im Rückenmark oder im Gehirn. Querschnittslähmung und Tod können die Folgen sein. Die einzige Möglichkeit, einen Patienten mit Taucherkrankheit zu behandeln, bietet

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