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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Wedel
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an, dass sie mich in ihren Kreis aufnehmen? Ich spielte kein Fußball. Ich erzählte keine Blondinenwitze. Ich rülpste nicht laut. Und das alles wollte ich mir eigentlich auch nicht angewöhnen. Trotzdem wollte ich keine Extrawurst. War ja schon schwer genug für mich in meinem Damen-Ruheraum, getrennt von der Mannschaft, zwei Stockwerke über den Kollegen. Ich allein im Zimmer, sie zu fünft oder gar zu sechst. Auch wenn oft nur 35 im Einsatz waren – 50 Mann teilten sich drei Duschen, ich dagegen hatte eine Dusche für mich allein. Das wirkte unsympathisch. Aber ich konnte doch nichts dafür! Und wer waren die überhaupt? Die hatten es leicht. Mich kannten alle sofort. Ich war die Neue, die einzige Frau. Ich aber musste mir fünfzig Gesichter merken, die unter dem Helm oft ähnlich aussahen, und alle Namen dazu. Und vielleicht auch noch ein paar Kollegen von der Abteilung B und C. Und wehe, ich brachte was durcheinander. Typisch Frau, nix im Kopf als bloß Klamotten.
    Sehr genau erinnere ich mich noch an meinen ersten Tag, als ich den Mannschaftsraum betrat. Da saßen fünf an einem Tisch. Wenn sie zusammenrücken würden, hätte ich noch Platz.
    » Servus«, sage ich. » Ist da noch frei?«
    » Wir ham keine festen Plätze«, sagte ein dunkelhaariger Hüne. » Kannst dich überall hinsetzen.« Er machte eine Pause. » Aber da sitz ich.«
    Was bedeutete das denn jetzt? Er zwinkerte mir zu. Ein Scherz? Oder ein nervöses Augenleiden? Oder … eine Drohung?
    Ein anderer machte eine einladende Geste. Sie rückten zusammen. Nun saß ich immerhin schon mal an einem Tisch mit ihnen.
    Schweigen. Nicht unfreundlich, aber reserviert.
    » Ich bin die Manu«, sagte ich.
    » Ja, des hamma schon gehört, dass mir eine Frau kriegen«, sagte einer. Klang das jetzt freundlich? Oder resigniert?
    Einer streckte die Hand über den Tisch. » Servus.«
    Einen Namen sagte er nicht. In der Aufregung hätte ich mir den auch gar nicht merken können. Dafür verriet mir sein Nachbar seinen Namen: » Lauxi«. Konnte der nicht normal heißen? Zum Beispiel Jens oder Holger oder Stefan? Wie sollte ich mir bloß Lauxi merken?
    Ein anderer brach mir beim Händedruck fast die Hand: » Gerd«. Ich gab mein Bestes in der Erwiderung. Er verzog keine Miene.
    » Fährst aufm ersten HLF heut?«, fragte ein neu Hinzukommender. » Da bist du mit mir im Trupp.« Auch er stellte sich nicht vor. Warum auch. Hauptsache, sie wussten, wer ich war.
    » Schön«, sagte ich.
    » Lauf einfach immer hinterher, wenn was ist«, riet mir einer.
    » Okay«, nickte ich. Den musste ich mir unbedingt merken! Ein anderer fragte ihn etwas und nannte ihn dabei Anton. Anton, speicherte ich ab.
    » Und? Sonst?«, wollte jemand vom Nebentisch wissen.
    Was meinte er damit? Was genau erwartete er von mir?
    » Wo kommst’n her?«, präzisierte er.
    » Frag die doch nicht so aus«, bremste ihn der neben mir Sitzende, der vielleicht Martin hieß.
    » Aber schon aus Bayern, oder?«
    » Oberpfalz«, sagte ich.
    » Ja mei«, meinte ein anderer seufzend » Kann ja mal passieren.«
    Ich spürte keine Ablehnung. Aber auch keine Begeisterung. Immerhin, eine neutrale Atmosphäre. Das war doch schon mal was. Ich wollte nicht als Frau behandelt werden, und schon gar nicht als Mann, sondern als vollwertiger Feuerwehrler.
    In den nächsten Tagen und Wochen würde es für mich darum gehen, meinen Platz zu finden. An wen konnte ich mich halten? In welchen Untergrüppchen würde ich mich wohl fühlen? Wo konnte ich am meisten lernen?
    Da gab es zum Beispiel einen Tisch, an dem saßen » die Alten«. Die Alten waren gar nicht so alt – von 40 aufwärts bis hin zu den Dienstältesten mit 59 –, aber sie waren schon lange bei der Feuerwehr. An ihrem Tisch warnte ein Schild: Fischer, Jäger und andere Lügner.
    Da setzte ich mich einfach mal dazu. Und dann wieder und wieder. Der Steigi war ein Jäger, ich komme vom Bauernhof, schnell hatten wir ein gemeinsames Thema. Steigi stand kurz vor seiner Pensionierung, und er war nicht nur ein leidenschaftlicher, sondern auch ein begnadeter Erzähler. Wenn er die Geschichten von früher herauskramte, spitzte ich die Ohren. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Und so ging es nicht nur mir. Jeder wusste zwar, dass der Steigi sehr viel Erfundenes in seine Geschichten packte. Aber das war egal. Die Geschichten waren gut, also wollten wir mehr davon. Steigi erklärte einem die Welt. Er stammte aus Murnau, da hatte die Stadtverwaltung jetzt angeblich

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