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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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kennenlerne?»
    «Bist du fertig?»
    «Na gut», sagte Melissa seufzend. «Wer war’s?»
    «Andrew.»
    «Andrew Shannon?»
    «Genau der.»
    «Was wollte er denn ausgerechnet von dir?»
    «Sich mit mir treffen.»
    «Das machst du nicht, oder?»
    «Doch.»
    «Aidan?»
    «Was?»
    «Er ist ein verfluchter Mistkerl.»
    «Melissa, so einfach ist das bestimmt nicht.»
    Sie seufzte, denn sie wusste, dass Aidan recht hatte. «Ich frage mich, was er von dir will.»
    «Keine Ahnung.»
    «Vielleicht ist er ja schwul.» Das sollte ein Witz sein, andererseits war es immerhin möglich, wenn man bedachte, was Sue, über ihr eheliches Sexleben erzählte.
    Aidan lachte. «Dann bin ich der Traum der schlaflosen Nächte von Tipper Gore.»
    Wie kommt er jetzt auf Tipper Gore? Was hat ein amerikanischer Ex-Vizepräsident mit Andrew zu tun?
«Ja, stimmt. Die Vorstellung, dass Andrew schwul sein könnte, ist ziemlich komisch. Übrigens – was hat sich Sue bloß dabei gedacht, bei George mit diesem Keith aufzutauchen?»
    «Gar nichts. Sie ist einfach ein bisschen durcheinander, das ist alles.»
    «Willkommen im Club. Hast du gehört, was Harri vorhat?»
    «Nein.»
    «Sie fährt nach Wicklow.»
    «Meine Güte. Das war ja ein schneller Entschluss.»
    «Hoffentlich kein vorschneller.» Melissa war nicht sehr von der Idee überzeugt gewesen, als Harri ihr am Vorabend davon erzählt hatte. Noch dazu konnte sie nicht mitfahren. Andererseits hatte sie mit ihrer Google-Recherche selbst dazu beigetragen, dass Harri jetzt nach Wicklow unterwegs war.
Warum willst du so schnell dorthin? Lass dir noch etwas Zeit. Bring zuerst noch ein bisschen mehr über ihn in Erfahrung. Mach ein paar Tage Urlaub. Lies ein Buch. Hol dir James zurück. Verdammt, hol dir dein Leben zurück. Ich wünschte, ich könnte mir meines zurückholen
.
    «Melissa.»
    «Ja.»
    «Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?»
    «Nein.»
    «Ich meine es ernst.»
    «Ich auch.»
    «Ich will dir etwas sagen.»
    «Dann sag’s mir, aber ich garantiere nicht dafür, dass ich es nicht der nächsten Person weitererzähle, die mir über den Weg läuft.»
    «Du klingst genau wie Harri, und das geht mir wirklich auf die Nerven.»
    Melissa lachte. «Jetzt red schon.»
    «Nein, vergiss es.»
    «Spiel nicht die beleidigte Leberwurst.»
    «Du liebst Gerry, oder?», fragte er aus heiterem Himmel. «Ich meine, du maulst und beschwerst dich die ganze Zeit über ihn, aber das tun Frauen eben. Hab ich recht?»
    «Pass auf, was du sagst.»
    «Jetzt mal im Ernst.»
    «Natürlich liebe ich ihn.» Melissa musste lächeln, während sie sich an den vertrauten morgendlichen Kuss ihres Ehemannes und die Wärme seines Körpers erinnerte, wenn sie vor dem Aufstehen noch ein bisschen gekuschelt hatten. Mit einem Mal hätte sie am liebsten wieder angefangen zu weinen.
Fast wäre mir unser Sohn verloren gegangen. Mein Gott, was wäre, wenn er nicht mehr aufgetaucht wäre? Reiß dich zusammen, Melissa, er ist wieder da und schläft ruhig und sicher in seinem Bett. Alles ist gut. Trink noch einen Schluck. Tu so, als ob alles in Ordnung wäre
.
    «Was soll diese Frage?»
    «Gar nichts», sagte Aidan. Der Moment der Wahrheit war ungenutzt verstrichen. «Ich rufe dich nach dem Treffen mit Andrew auf jeden Fall an.»
    «Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was er von dir will», sagte sie.
    «Ich auch nicht. Und sag Harri, sie soll sich bei mir melden, wenn sie zurück ist. Sie hätte mir wirklich erzählen sollen, was sie da vorhat – übrigens war ich gestern Abend nicht besonders gut gelaunt.»
    «Hab ich bemerkt.»
    Seufzend legte Aidan auf.
Wie soll ich mich mit Andrew treffen, wenn ich hier noch eine Woche lang Putzarbeit vor mir habe?
     
    Bis Sue sich in Bray in einem Möbelladen umgesehen hatte und sie in Wicklow etwas gegessen hatten, war es kurz vor vier geworden. Die Straßen waren eng und voller Menschen, und es war fast unmöglich gewesen, einen Parkplatz zu finden. Am Pier oder in der Straße dahinter war nichts frei, und durch die Hauptstraße schob sich einendloser Strom Autos. Schließlich entdeckten sie einen Platz beim alten Gefängnis.
    «Oh, sieh mal, sie veranstalten Nachmittagsführungen!», sagte Sue und trank einen Schluck aus ihrem Pappbecher mit Kaffee, während sie wieder zum Auto zurückgingen.
    «Toll», kommentierte Harri desinteressiert.
    «Es läuft nicht so, wie du es dir vorgestellt hast, oder?», fragte Sue.
    «Nein, eigentlich nicht.»
    «Sorry. Ich störe dich.»
    Harri

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