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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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kopfschüttelnd erwidert, «das können wir nicht tun, Liebste.»
    «George wird ein Riesentheater machen, aber am Ende wird er uns verzeihen.»
    «Und Harri wird das nicht tun?»
    «Vielleicht nicht.»
    «Das glaube ich nicht», hatte er entschlossen gesagt.
    Sie hatte in den vorangegangenen paar Tagen mehr geweint als in Jahren zuvor, und erst, als sie feststellte, dass ihr Mann und ihr Sohn nicht mehr wussten, wie sie mit der Situation umgehen sollten, hatte sie sich wieder um mehr Beherrschung bemühen können.
Reiß dich zusammen, Gloria. Sie wird es verstehen. Sie ist deine Tochter. Sie liebt dich.
    «Vielleicht brüte ich gerade eine Erkältung aus oder so», sagte sie nach einem Moment. «Wird aber schon nichts Ansteckendes sein.»
    «Aha.» Harri nickte wenig überzeugt.
    «Du könntest dich zwar wieder mal kämmen, aber es kommt mir so vor, als ginge es dir ein bisschen besser», bemerkte Gloria mit einem Lächeln.
    «Ich habe Susan versprochen, dass ich morgen zum Abendessen bei ihr vorbeikomme», sagte Harri.
    «Das tut dir bestimmt gut.»
    «Melissa kommt auch.»
    «Frauenabend?»
    «Nein, Aidan ist auch dort, nur George schafft es nicht. Hast du in letzter Zeit mit ihm gesprochen?»
    «Nein, Liebling.»
Er ruft alle fünf Minuten an
.
    «Er hat sich nämlich irgendwie merkwürdig benommen.»
    «Ach ja?»
    «Ich weiß auch nicht, vielleicht kommt mir zur Zeit einfach nur alles merkwürdig vor.»
    «Aber am Montagabend kommst du doch zum Essen zu uns, oder?»
    «Ja.»
    «George kommt auch.»
    Harri kippte ihren Stuhl auf die Hinterbeine. «Er hat mir auf den Anrufbeantworter gesprochen und gesagt, dass ich unbedingt kommen muss.»
    «Setz dich ordentlich hin, Harri.»
    «Sorry.»
    Gloria stellte einen Teller mit Risotto vor ihre Tochter. «Liebling, du weißt, dass ich mein Leben für dich geben würde, oder?»
    Harri wollte gerade die Gabel zum Mund führen und hielt abrupt inne. «Was sagst du da?»
    «Das würde ich wirklich, weißt du. Ich würde mitFreuden für euch beide mein Leben geben. Du, George und natürlich euer Vater, ihr seid alles, was ich habe. Das weißt du doch, oder?»
    Sind Nervenzusammenbrüche eigentlich ansteckend? Habe ich die ganze Familie infiziert?
«Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, du könntest für irgendwen sterben wollen, und ich hoffe wirklich, dass du nie vor so einer Entscheidung stehen wirst – aber trotzdem danke. Ich liebe dich auch.»
    Ihre Mutter lächelte. «Danke.» Sie wirkte erleichtert. «Ich muss jetzt wieder los.»
    Harri brachte ihre Mutter zur Tür, und sie umarmten sich zum Abschied. Gloria hielt Harri eine ganze Weile in ihren Armen.
    «Also bis Montag, ja?», sagte Gloria.
    «Versprochen.»
    «Bis dann, Schatz.»
    Glorias Besuch hatte Harri noch misstrauischer gemacht.
Es liegt bestimmt nicht nur an meinen Nerven – da ist irgendetwas im Busch
. Und nachdem George ihr offenkundig aus dem Weg gehen wollte, wusste sie schon, wen sie stattdessen ausquetschen würde, um zu erfahren, was los war.
     
    Susan warf einen Blick in den Backofen – der Lammbraten sah gut aus. Beth hatte sich bei der ersten Gelegenheit nach oben verzogen, obwohl sie versprochen hatte, bei der Vorspeise zu helfen.
Beth ist heute wirklich unheimlich zappelig.
    Als Erste kam Melissa, der es nur zu recht war, dass sie einmal einen Abend ohne ihren Mann und die beiden Kinder verbringen konnte.
    «Unglaublich, dass du Harri zum Herkommen überreden konntest», sagte sie, während sie zwei Gläser Wein einschenkte.
    «Ich habe mich selbst gewundert, dass sie zugesagt hat.»
    «Kommt George auch?»
    «Er hat anscheinend zu viel zu tun. Ich fand, er klang irgendwie merkwürdig.»
    «Haben er und Aidan sich mal wieder getrennt?»
    «Nein», sagte Susan und reichte Melissa ein Messer. «Fang schon mal an, den Braten anzuschneiden.»
    «Wird gemacht, Chef.»
    Aidan kam als Nächster. Kaum war er zur Tür herein, hatte er sich auch schon ein Glas Wein eingegossen. «Küsschen», sagte er und trank einen großen Schluck. Aidan sagte ‹Küsschen› als Ersatz für ein echtes Küsschen.
    «Was ist mit George los?», fragte Susan.
    «Dazu kann ich nichts sagen.»
    «Also hat er wirklich was», sagte Melissa.
    «Dazu kann ich nichts sagen.»
    «Und was ist es?»
    «Hiermit verweise ich auf meine Aussage von eben.»
    «Jetzt mach dich nicht lächerlich, Aidan, du hast in deinem ganzen Leben noch kein Geheimnis für dich behalten», sagte Susan, während sie viel zu viel Frischhaltefolie

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