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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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fest, und einen Moment lang verschwanden Duncan, Gloria und George vollkommen aus Harris Wahrnehmung.

13.   Juni 1975   Freitag
    Die Leute sagen, Freitag der Dreizehnte ist ein Unglückstag, und vielleicht haben sie recht, aber für mich stimmt das nicht. Der Tag heute war großartig. Erstens ist
er
weggezogen und wohnt jetzt außerhalb der Stadt mit seinem Kumpel von den Docks zusammen, mit dem, der ihm geholfen hat, seine Sachen abzuholen. Mam ist immer noch entschlossen, ihn nicht mehr ins Haus zu lassen, ganz egal, was Father Ryan über das Sakrament der Ehe sagt. Sie hat einen Putzjob im Crow’s Nest gefunden, und ich habe ihr gesagt, dass ich mich an den Kosten für Miete usw. beteiligen könnte, wo ich doch jetzt Geld verdiene. Sie ist traurig, aber ich habe sie schon viel trauriger erlebt. Ich glaube, dass ihr vor allem mein Dad fehlt. Mir geht es jedenfalls so. Er war so lange krank, dass ich manchmal fast vergesse, wie er als normaler Vater war, aber dann sehe ich ihn plötzlich wieder gesund und kräftig und lächelnd vor mir, und ich denke daran, wie er mich umarmt hat. Er hat mich beschützt. Ich glaube, er hat mich wirklich geliebt und Mam auch. Es ist schön, diese Erinnerungen zu haben. Es ist schön, dass ich mich daran festhalten kann.
    Heute hat mich Matthew zum Reiten mitgenommen. Es war ein komisches Gefühl ohne Henry, der Betsy sonst immer am Zügel herumgeführt hat, aber Matthew meinte, es würde bestimmt gut klappen. Betsy weiß, dass ich ein Angsthase bin, und war ganz vorsichtig. Wir sind so weit geritten, dass
man die Halle und den Reitplatz gar nicht mehr sehen konnte. Ich hatte keine Ahnung, dass das Gelände der Delameres so groß ist. Es passt aber gut zu ihrem riesigen Herrenhaus, das aussieht wie ein Schloss, bloß ohne Türme. Vermutlich ist es im Winter schweinekalt in diesem Kasten. Wir sind ewig geritten, und dann haben wir angehalten und uns unter einen Baum gesetzt. Matthew hat mir von seinem Internat erzählt. Es gefällt ihm nicht besonders dort, aber schlecht ist es auch nicht, und auf jeden Fall besser, als zu Hause ignoriert zu werden. Seine Mam ist tot. Sie ist gestorben, als er zwei Jahre alt war. Sie ist vom Pferd gefallen und hat sich das Genick gebrochen. Das war nicht gerade die Geschichte, die ich hören wollte, kurz bevor ich wieder auf Betsy steigen und zurückreiten musste. Er ist wirklich so nett und kein bisschen eingebildet. Bloß ist er es nicht gewohnt, dass ihm jemand zuhört. Er geht in ein reines Jungeninternat. Er hat gesagt, es ist in Ordnung und er hat auch ein paar Freunde. Aber er spielt kein Rugby, und solange du kein Rugby spielst, bist du ein Niemand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Niemand ist.
    Sheila und Dave sind wieder zusammen, nachdem sie sich fast eine Woche lang getrennt hatten. Er hat ihr versprochen, nicht mehr an ihr rumzufummeln, und sie hat ihm versprochen, dass er mal bei ihr unter die Decke kriechen darf. Sie haben sich noch nicht getroffen, aber sobald es was Neues gibt, ruft sie mich an oder kommt vorbei, um mir alles zu erzählen.
    Heute Abend habe ich Dr.   B. am Pier gesehen. Ich habe bei der
Eliana
gesessen. Das ist mein Lieblingsplatz dort. Die Eliana ist das griechische Schiff auf dem Wandgemälde hinter einer der Bänke. Es gefällt mir, hinter mir das Schiff und vor mir das Wasser zu haben. Jedenfalls hat sich Dr.   B. neben
mich gesetzt. Er war ziemlich schweigsam, viel schweigsamer als sonst. Ich habe ihn gefragt, was los ist, und er meinte, es wäre nichts. Er hat gelogen, also habe ich ihn nochmal gefragt. Da hat er mich angeschnauzt und gesagt, ich soll ihn allein lassen, aber das war wohl ein Witz, weil ich doch als Erste da gesessen habe. Darauf habe ich ihn also hingewiesen und ihn dann nochmal gefragt, was nicht stimmt. Er meinte, ich wäre noch ein Kind und könnte das nicht verstehen. Dann ist er aufgestanden und wollte gehen. Ich habe ihm gesagt, ich würde es sehr wohl verstehen. Da ist er stehen geblieben und hat mich angesehen, als wäre ich ein Alien oder so was. Da habe ich ihm gesagt, dass Offenheit manchmal sehr befreiend sein kann. Dann hat er sich wieder hingesetzt und angefangen zu weinen. Ich habe ewig neben ihm gesessen, ohne etwas zu sagen, und aufs Meer rausgesehen, wo immer die Wale vorbeikommen. Als er aufgehört hat zu weinen, habe ich ihn wieder gefragt, was los ist. Er hat mir erklärt, ich sei zu jung dafür. Also habe ich ihm erklärt, dass ich bestimmt alt genug dafür

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