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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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er sich auf die Unterlippe. «Und weißt du, was ich wusste? Ich wusste, dass ich eine Zwillingsschwester habe.» Er zuckte mit den Schultern. «Nur wusste ich nicht, dass sie tot war.»
    «Harri ist nicht   …»
    «Harri ist tot, Aidan. Sie haben dem Mädchen, mit dem sie ihre tote Tochter ersetzen wollten, nicht mal einen anderen Namen gegeben. Das ist doch krank, oder etwa nicht?»
    «Doch», räumte Aidan ein.
    «Ich kann es immer noch nicht fassen. Mein ganzes Leben beruht auf einer gigantischen Lüge.»
    «Hör mal, normalerweise bin ich in unserer Beziehung für melodramatische Auftritte zuständig, wenn du jetzt auch noch damit anfängst, wird das ein bisschen viel.»
    «Du meinst also, ich übertreibe?»
    «Ich meine, auch wenn Harri und du vielleicht nicht schon im Mutterbauch zusammen gewesen seid, ist das doch unwichtig; ihr habt schließlich eurer gesamtes bisheriges Leben gemeinsam verbracht, ihr teilt jede einzelne Erinnerung. Ihr habt wie die Kletten aneinander gehangen, konntet die Sätze des anderen beenden. Ihr habt sogar eine Art Privatsprache, wenn ihr euch unterhaltet. Niemand versteht dich so gut wie sie, auch ich nicht, und niemand versteht sie so gut wie du. Also hat sich vielleicht etwas an eurer Geschichte geändert, aber was wirklich zählt, ist, dass ihr eure Geschichte gemeinsam erlebt habt. Harri und du, ihr seid genauso geblieben, wie ihr wart. An dem, was ihr euch bedeutet, hat sich überhaupt nichts geändert.»
    «Eine hübsche kleine Rede», sagte George.
    «Danke, ich habe im Flugzeug geübt.»
    «So einfach ist es nicht.»
    «Das weiß ich ja. Ihr braucht Zeit, um die Neuigkeit zu verdauen, aber danach liegt es nur an euch, an euch beiden», sagte Aidan und drückte seinem Geliebten einen Kuss in die Handfläche.
    Es störte ihn nicht, dass George seine Hand schnell wegzog. George hasste öffentliche Zärtlichkeiten. Dabei fühlte er sich unbehaglich. Aidan dagegen mochte es, George, auch wenn sie unter Menschen waren, nahe zu sein. Zwar hielt er sich meistens zurück, doch manchmal eben auch nicht. Darauf folgte dann gewöhnlich ein Streit, aber an diesem Abend war George zu müde dazu, also zog er nur seine Hand weg und sah wortlos zu den Passanten hinüber. Später gingen sie durch das alte Städtchen zurück zum Hotel, bestellten sich das Abendessen aufs Zimmer und aßen im Bett, bevor sie sich liebten und sich dann träge voneinander wegdrehten. Aidan war im Handumdreheneingeschlafen. George aber, der bis nachmittags im Bett gelegen hatte, lag noch lange wach.
    Ich kann nicht mit ihr sprechen. Sie möchte es nicht. Außerdem, was könnten wir schon groß sagen? Wenn sich wirklich nichts geändert hat, warum sind meine Gefühle dann jetzt so anders?
     
    Gloria ging überraschend ruhig mit der Situation um. Ihre Beherrschung erstaunte Duncan. Natürlich weinte sie viel, aber sie verlor sich nicht wieder in eine tiefe Depression. Duncan war erleichtert. Die Kinder allerdings waren vollkommen durcheinander, und das verstand er sehr gut. Er wusste, dass er ihnen Zeit geben musste, um mit der neuen Situation zurechtzukommen. Er wünschte nur, er könnte den Lauf der Zeit etwas beschleunigen, damit sie schneller verstünden, dass alles gut war, dass sie geliebt wurden und dass die Ryans eine glückliche Familie waren.
    Duncan hatte es merkwürdig gefunden, dass Harri keine einzige Frage gestellt hatte, nachdem sie wieder aus der Ohnmacht erwacht war und ihr Bruder sich davongemacht hatte.
    Harri hatte sich vollkommen in sich selbst zurückgezogen. Eine Stunde lang hatte sie geschwiegen, dann ein Taxi angerufen und weiterhin schweigend auf die Ankunft gewartet. Tränenüberströmt küsste Gloria sie zum Abschied auf die Wangen, Duncan nahm sie so fest in die Arme, dass sie Angst um ihre Rippen bekam, und Father Ryan sagte ihr, wie leid es ihm tat, sie so zu sehen, und dass sie das Wunder der Familie gewesen war und wie sehr sie geliebt wurde. Noch immer hatte Harri nichts gefragt. Durch ihren Kopf wirbelten viel zu viele Gedanken. Sie wollte nur noch weg. Der Taxifahrer hatte irgendetwasüber den Preis von Konzertkarten erzählt. «Hundert Euro für George Michael, die spinnen doch. Verstehen Sie mich nicht falsch, er ist gut, aber so gut auch wieder nicht. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mir für die Hälfte einen blasen lassen könnte – ’tschuldigen Sie, Miss, aber is doch wahr. Außerdem kennt sich George Michael bei diesem Thema ja bestens aus.» Er lachte polternd über

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