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Wo der Elch begraben liegt

Wo der Elch begraben liegt

Titel: Wo der Elch begraben liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Hjulstroem
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sich anscheinend mit vielen offenen Forderungen herum.«
    » Woher weißt du das?«
    » Ich hab eine Kreditauskunft angefordert. Offenbar keine gute Haushaltslage.«
    » Logisch, wenn er krankgeschrieben ist… Hast du die Adresse?«
    » Ich habe Straße und Hausnummer. Ich hab mir auch das Haus im Internet angesehen. Keine schöne Gegend.«
    Der Fliesenboden war kalt. Åke ärgerte sich, dass sie bei der Fußbodenheizung geknausert hatten, als die Küche vor zehn Jahren renoviert worden war. Damals waren Fußbodenheizungen noch nicht so verbreitet gewesen. Unnötiger Luxus, hatte Marianne gesagt. Fliesen mussten es allerdings sein, die waren ja so praktisch. Åke hatte nie verstanden, was daran so toll war, Fliesen waren hart und kalt. Jetzt war er der Einzige, der hier noch Dreck machte. Er hätte lieber einen Holzfußboden gehabt, aber vor allem eine Fußbodenheizung.
    Innerhalb weniger Minuten hatte er jetzt zum dritten Mal die Kühlschranktür zugemacht. Er sollte das Bier, das da im obersten Fach lag, wirklich nicht trinken. Es gab ja gar keinen Anlass. Seit mehreren Tagen hatte er sich zurückgehalten und nur Leichtbier getrunken, doch nun war Schluss, und das Bier wirkte in seiner glänzend blau schimmernden Dose allzu verlockend. Åke zwang sich, Wasser in die Kaffeemaschine zu gießen und Kaffeepulver in den Filter zu füllen. Andere tranken abends schließlich auch Kaffee, da konnte er es doch ebenfalls tun. Er versuchte, sich den Geschmack von frisch gebrühtem Kaffee vorzustellen und ein Gefühl des Genusses hervorzurufen. Doch seine Zunge sehnte sich nach der metallischen Schärfe, die nur ein Spritzer Schnaps dem Kaffee verleihen konnte. Nein, sagte er zu sich selbst, ich werde es nicht tun!
    Doch was würde andererseits ein kleiner, winziger Schluck schon ausmachen? War es nicht besser, wenn er es sich langsam abgewöhnte und der Körper sich schrittweise dem neuen Pegel anpasste? Das konnte doch gar nicht gesund sein, so abrupt aufzuhören? Würde das nicht die Abgewöhnung erschweren? Während Åke mit sich selbst einen Kuhhandel ausfocht, musste er an das Gespräch mit Lagerwall denken, das kurz vor Feierabend erfolgt war. Normalerweise kam Henry nie unangemeldet, doch dieses Mal hatte er es getan. Åke wusste nicht, was er erwarten sollte, als Henry erklärte, nur mal kurz vorbeischauen zu wollen. Dann, nachdem sie eine Weile Small Talk geredet hatten, hatte er die Versammlung in Bruseryd angesprochen und gefragt, wie es weiterginge.
    » Womit?«, hatte Åke gefragt.
    » Wird es klappen? Haben die welche gefunden, die hierherziehen wollen?«, hatte Henry wissen wollen.
    Åke hatte von Aliana und ihrer Familie berichtet, und Henry hatte viele neugierige Fragen gestellt und sich überlegt, ob das Ganze überhaupt seriös sei.
    » Ich bin selbst ganz erstaunt, aber in meinem Bekanntenkreis ist das zu einem Gesprächsthema geworden«, hatte Henry gesagt. » Ein paar von uns haben ja ihre Wurzeln in Bruseryd, und diese Sache scheint viele zu interessieren. Es wäre wie ein Stich ins Herz, wenn der Name von der Karte verschwindet. Man fragt sich, wie das gehen könnte, wenn man eine negative Entwicklung abwenden will.«
    » Natürlich fragt man sich das«, hatte Åke erwidert, ohne wirklich zu verstehen, worauf Henry hinauswollte.
    » Wir betreiben in dieser Zeitung ja keinerlei Kampagnen und haben auch absolut keine Ambitionen, die Welt zu verändern, aber gerade bei dieser Frage habe ich als Eigentümer das Gefühl, dass wir uns in der Zeitung mehr als sonst engagieren sollten.«
    » Wie meinen Sie das konkret?«, hatte Åke gefragt.
    » Ihnen helfen.«
    » Ihnen helfen?«
    » Ja. Ich weiß nicht wie, aber Sie wissen das doch bestimmt. Investieren Sie ein bisschen, schreiben Sie über ihre Fortschritte, und wenn das mit Kosten verbunden ist, lösen wir auch dieses Problem«, hatte Henry gesagt.
    Normalerweise hätte Åke die Ohren auf Durchzug gestellt. Er verabscheute es, wenn Lagerwall versuchte, ihn dazu zu verleiten, etwas zu schreiben, was den persönlichen Interessen der Eigentümerfamilie diente, doch das hier war natürlich eine ganz andere Sache. Hier gab es keinen unmittelbaren Grund, sich zu widersetzen. Und zum ersten Mal seit Langem hatte ihre Besprechung einvernehmlich geendet.
    Gerade, als er die Flasche aufschraubte und dabei war, den Kampf gegen sich selbst zu verlieren, klingelte das Handy. Åke stellte die Schnapsflasche auf die Arbeitsplatte und nahm das Gespräch an. Es war

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