Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht: Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten
geboren (0,78 pro Frau). Zwei Statistiken wie füreinander gemacht.
Es war einmal
Ein Kind oder vier? »Stop at Two« hieà die staatliche Empfehlung zur Familienplanung bis 1986. Man riet vor allem ungebildeten Frauen zur Sterilisation. Ab dem dritten Kind stiegen Arztkosten und Steuern, der Mutterschutz wurde gestrichen. Dann hieà es ab 1986: »Have Three or Four«. Familien mit drei oder mehr Kindern kamen nun in den Genuss staatlicher Förderung. Sie bekamen bessere Wohnungen. Sterilisation und Abtreibung wurde erschwert.
Singapur fühlen
Die Durian-Frucht darf man nicht mit in die U-Bahn nehmen: »No smoking and no durians!« Zu sehr stinkt die Leib- und Magenfrucht der Singapurer, sie essen davon fast so viele wie alle Chinesen zusammen.
Warum die AuÃerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
»Koro« ist ein panasiatisches Phänomen. In Singapur wurde sie 1967 am besten dokumentiert, die groÃe Angst vor dem Penisverlust. Vor allem unter den Singapur-Chinesen verbreitete sich damals das Gerücht, dass der Kontakt zu frisch geimpften Schweinen zum Rückzug des männlichen Gliedes in den Körper führe. Männer hielten ihre Geschlechtsteile fest, meldeten sich in den Krankenhäusern der Stadt und der Verkauf von Schweinefleisch sank auf annähernd null.
Ãbrigens
Die Idee hatte ein Bulgare, weiterentwickelt hat sie George Ferris in den USA und die Chinesen bauten jahrelang immer gröÃere: Seit 2008 steht jedoch in Singapur das höchste Riesenrad der Welt, der »Singapore Flyer« mit 165 Metern. Berlin, Dubai und Peking wollten das ändern, doch die Projekte gingen vorher pleite. Ein Rekord für die Ewigkeit?
Slowakei
»Freie Länder sind wundervoll, denn du kannst für eine Weile den Raum eines anderen einnehmen und so tun, als seist du ein Teil davon.«
Andrej Varchola, später Andy Warhol, Papst der Pop-Art (1928â1987). Seine Eltern Ondrej und Julia Varchola wanderten aus einem slowakischen Karpatendorf Miková in die USA aus. In Miková gibt es heute natürlich ein Warhol-Museum.
Name
Der Landesname beruft sich auf die Völker der Slawen. Erstaunlicherweise hat »Slawe« Ãhnlichkeit mit dem Lateinischen »sclavus«. Die alten Römer hielten viele Sklaven aus Europas Osten.
Rekord
Die Slowakei ist der gröÃte Autoproduzent der Welt, gemessen an Autos pro Einwohner (etwa 110 auf 1000 Einwohner), knapp vor den Tschechen. Die Deutschen produzieren 76 Autos pro Kopf.
Das können die Slowaken besser
Die Slowaken können einen Robin Hood bieten, der tatsächlich gelebt hat: Juraj JánoÅ¡Ãk (1688â1713) ist ein Nationalheld. Der Sohn eines Leibeigenen, groÃ, blond, tapfer, nahm den Reichen und gab den Armen. Die Geschichten über ihn sind mittlerweile sicher bunter, als sie tatsächlich waren. Das reichte für zahlreiche Filme und eine Fernsehserie.
Danke für â¦
⦠Štefan BaniÄ. Er konstruierte den vermutlich ersten benutzten Fallschirm der Welt. Der Schirm war am Körper befestigt und entfaltete sich, indem man die Arme spreizte. BaniÄ demonstrierte seine Erfindung 1913 bei einem Sprung aus einem Hochhaus, dann aus einem Flugzeug. Das US- Militär nutzte ihn im Ersten Weltkrieg. BaniÄ rettete damit mehreren Piloten das Leben.
Nur hier
⦠kann man sich für »Krav Maga« bedanken. Die unbarmherzigste Selbstverteidigungstechnik wurde im Bratislava der 1930er-Jahre erfunden. Als sich antisemitische Ausschreitungen häuften, stellte Imrich Lichtenfeld eine jüdische Schutztruppe zusammen und entwickelte, was man grob »dreckigen StraÃenkampf« nennen kann: schnell zuschlagen, Schwachstellen wie Augen, Kiefer, Kehle, Rippen, Knie treffen und den Gegner mit wilden, überraschenden Attacken so schnell wie möglich ausschalten. Krav Maga (Hebräisch für »Kontaktkampf«) lernen heute auch Soldaten in den USA , Israel und in der Bundeswehr. Kampfanzug? Normale Klamotten und Halbschuhe reichen.
Es war einmal
Dracula â doch ein Slowake? F. W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu von 1922 siedelte das Zuhause des Grafen Krolock in der düsteren Arwaburg in der Slowakei an.
Slowakei fühlen
Eine Kofola und zwei Strohhalme, bitte! Die alte tschechoslowakische Kofola-Brause, 1950 ein Abfallprodukt des staatlichen Pharmabetriebs, ist wieder zurück. Einst war sie das einzig Greifbare, weil man Coke und Pepsi
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