Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht: Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten
viel, wie ganz Europa für seine SüÃtafeln und Trinkfixe braucht. Und das für einen Spottpreis von etwa zwei Euro pro Kilo. Der Kakao müsste das Zehnfache kosten, damit geschätzte 200 000 ivorische Kinder nicht mehr auf dem Feld arbeiten müssen, sondern selbst kennenlernen, was Schokolade ist.
Nur hier
⦠konnte der Präsident sein Heimatdorf einfach zur Hauptstadt machen. »Papa« Félix Houphouët-Boigny (Staatspräsident von 1960 bis 1993) wollte lieber daheim in der Provinz als in der küstennahen Millionenstadt Abidjan regieren und machte Yamoussoukro (mit damals gerade mal 20 000 Einwohnern) zur Zentrale fernab von allem. Auch nach dem Tod des Landesvaters lieà man es dabei. Immerhin 200 000 Ivorer leben nun hier, aber sechs Millionen im GroÃraum Abidjan.
Es war einmal
Der »King of Pop« war auch King des Sangwi-Volkes: Im Dorf Krindjabo wurde Michael Jackson 1992 zum König gekrönt. »Den verlorenen Sohn« nannte ihn Nana Amon Ndoufou IV ., der Herrscher der Sangwi. Der 33-jährige Jackson bekam ein königliches Gewand, und unter Jubel und in allem Pomp wurde ihm eine goldene Krone aufs Haupt gesetzt.
Elfenbeinküste fühlen
Die Elfenbeinküste lernt man in den »Maquis« kennen. Die typischen Freiluftrestaurants schossen in den harten 80er-Jahren aus dem Boden, als die Wirtschaft mies und die Leute arm waren. »Maquis« heiÃt »Busch«, doch auch die französische Résistance wurde einst so genannt, kein Zufall, denn die »Maquis« sind Orte des Austauschs und der Demokratie â für Mann und Frau. Die zuerst meist illegalen Familienbetriebe sind inzwischen legal und erwachsen geworden: Man sitzt zwar noch auf Plastikstühlen, doch man taucht die Finger heute in Delikatessen.
Warum die AuÃerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
Das Volk der Senufo im Norden lebt, wie viele, in einem Kastensystem: ganz oben die Bauern, ganz unten die Musiker.
Ãbrigens
Jesus und seine Jünger erkennt man im groÃen Fenster der Basilika von Yamoussoukro (siehe Rekord ). Mitten unter ihnen: Präsident Félix Houphouët-Boigny.
Eritrea
»Der Mann ist verrückt.«
Mahmoud Ali Youssouf, AuÃenminister Dschibutis, über Isayas Afewerki, den Chef der eritreischen »Ãbergangsregierung« (seit 1993!). Afewerki schottet Eritrea ab, sperrt Regimegegner ein, Folter gilt als üblich. Die Presse hier ist unfreier als irgendwo sonst. 2008 lieà Afewerki die Welt wissen, freie Wahlen seien für die nächsten drei oder vier Jahrzehnte nicht vorgesehen, da sie die Gesellschaft spalten könnten.
Name
Vom griechischen Wort erythros (»rot«). Weil das Land am Roten Meer liegt.
Rekord
75 Kilometer! Die Lastenseilbahn vom Küstenort Massawa hinauf auf 2325 Meter in die Hauptstadt Asmara war die längste der Welt. Gebaut 1938 von den italienischen Besatzern, bevor sie 1941 rausflogen. 300 Kilo konnte eine Plattform tragen. Die Briten verkauften sie dann nach und nach. Der Rest ist heute Schrott.
Das können die Eritreer besser
Italienisch. Zumindest in Asmara, das einst wegen seines Flairs »Piccola Roma« (kleines Rom) genannt wurde, sprechen viele Ãltere noch die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht. Und selbst in der entferntesten Gegend bekommt man noch einen Teller Spaghetti.
Danke für â¦
Ãber viele Jahrhunderte war Salz in Ãthiopien und Eritrea ein Zahlungsmittel. Es wurde in Barren mit bis zu knapp einem Kilo Gewicht verpackt.
Nur hier
Tankstellen, Kinos und Wohnhäuser im Art-déco-Stil: Die Hauptstadt Asmara ist ein Freiluftmuseum der modernen europäischen Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Hier stehen die kubistischen, futuristischen Gebäude, die italienische Architekten vor allem zur Zeit Mussolinis schufen. Hier konnten sie sich fern vom Prunk der Heimat mit ihren modernen Ideen austoben.
Es war einmal
Asmara hatte einst mehr Ampeln als Rom.
Eritrea fühlen
»Forza! Forza!«, rufen die Fans beim ältesten Radrennen Afrikas. 1946 fand der erste »Giro dellâEritrea« statt, 2001 kam es zur Neuauflage. Seitdem begeistert das Etappenrennen jährlich das fahrradverrückte Land. 500 000 Zweiräder kommen hier auf knapp fünf Millionen Einwohner. Wer brachte einst das erste Rad mit? Die Italiener. 1910.
Warum die AuÃerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
»Die Kälte des Landes sei eisig, sagt
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