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Wo der Tod begraben liegt (German Edition)

Wo der Tod begraben liegt (German Edition)

Titel: Wo der Tod begraben liegt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Gohlke
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intensiv über mich nachdenkt. Klar, einige Male war er ganz besonders zu mir, aber da meldete sich halt die Vergangenheit bei ihm, da ist ihm dann bestimmt sofort klar geworden, dass das nichts mehr tragen kann.
    Ilona ging auf die Terrasse, sah in den von einem Gärtner gepflegten Garten. Wie ordentlich hier alles ist, dachte sie – ganz im Gegensatz zu meinen Kopf. Obwohl es jetzt schon wieder geht, korrigierte sie sich. Ganz Unrecht hat Elisabeth wohl auch nicht gehabt; das ist ja auch was, das viele Geld, der arbeitsame Mann, man wird beneidet um eine Couchgarnitur, Urlaub mit dem Flugzeug und das alles. Manfred ist originell, das reizt mich ungemein, aber Geld hat er nicht. Manfred ist zwar mein... Ach, das will ich nicht mal in Gedanken aussprechen, aber richtig zusammenleben geht doch gar nicht mit dem...
    Jäh wurde Ilona in ihren Gedanken unterbrochen. Das Telefon klingelte. Am Apparat war Elisabeth.
    „Ilona, mir fiel noch etwas ein, was ich vergessen habe zu sagen. Ich habe mich ja nun durch diese Hausarbeit gequält, die du mit Manfred gemacht hast. Ich lese zwar nicht so viel, und dieses verschmierte Durchschlagspapier macht es einem besonders schwer, aber doof bin ich ja auch nicht.“
    Elisabeth machte eine Pause. Die erhoffte Bestätigung kam aber nicht.
    „Ich fand das schon nicht schlecht, was da geschrieben steht. Auch wenn ich andere Geschichtsthemen interessanter finde. Aber das ist halt Geschmackssache. Nur eine Sache fand ich komisch... In der Einleitung sagt ihr ja, warum euch das Thema interessiert. Du schreibst dazu, dass du da zur Schule gegangen bist und du schreibst auch, dass ein Verwandter von dir mit dem damaligen Schulleiter befreundet war. Du meintest da wohl Werners Vater...“
    „Genauer wollte ich das nicht sagen. Hätte ich vielleicht sogar ganz weglassen sollen. Aber unser Professor sieht das gern, wenn man von seinen persönlichen Gründen erzählt.“
    „Ich glaube, Werner hätte das gar nicht gern gehabt, wenn du da seinen Vater erwähnt hättest.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Deswegen rufe ich doch an... Als wir alle letztes Jahr zusammen Silvester feierten und sich Werner mit seinem Vater mal eine ganze Zeit in die Küche verzog...“
    „Das war mir nur recht, die mussten halt wieder über die Arbeit reden...“
    „Die haben über noch was anderes geredet, Ilona. Ich kam von der Toilette, da hörte ich Werners Vater, wie der sich laut über die heutigen Studenten aufregte. Mich wollen die dann wahrscheinlich auch noch einsperren, sagte er.“
    Stille in der Leitung. Ilona hatte jedoch nicht das Gefühl, das Elisabeth fertig war. „Und weiter?“
    „Werner sagte: Keine Angst, Vater. Das bleibt unter uns. Außerdem nur über meine Leiche.“
    Es klingelte an der Haustür. Ilona konnte am Telefon schnell noch Tschüss sagen, die Kinder wurden gebracht.
    Ilona trank mit ihren Zöglingen eine Tasse Tee und aß Kuchen. Danach spielten die drei im Garten.
    „Mama, woran denkst du denn die ganze Zeit?“, fragte ihr Sohn nach eine Weile.
     
    *
     
    „Hey!“
    „Auch Hey.“
    Ilona setzte sich neben Manfred auf einen der Stühle im Flur des Obergeschosses des Instituts für Sozialforschung. Sie hatte ein Taschentuch in der Hand.
    „Bist Du wieder ganz gesund?“
    „Ja, ja, fast jedenfalls. Das war so eine Sommergrippe. Nicht so heftig, aber zog sich doch hin.“ Ilona schnaubte, wischte sich mit dem Taschentuch die Nase.
    „Man weiß halt nie, wann es einen erwischt“, orakelte Manfred.
    Manfred holte ein Klappmesser aus seiner Hose.
    Beruhigt registrierte Ilona den Apfel auf Manfreds Schoß.
    Manfred schnitt das Stück Obst durch und bot Ilona einen Teil an.
    „Danke.“
    Heiß war es. Das schlecht isolierte Gebäude verstärkte die Hitze noch. Überall roch es nach Zigarrenqualm, das Nikotin hatte die schmucklosen Deckenkacheln gelblich gefärbt. Am großflächigen Fenster am Ende des Flures sah man eine Vielzahl von Fingerabdrücken.
    Manfred begutachtete gerade einen Fleck auf seinem braunen T-Shirt, als die Tür aufging. Heraus kam ein Kommilitone, begleitet vom Professor. Der Student grüßte Ilona und Manfred mit einem kurzen Lächeln.
    „Sie speisen noch“, registrierte der Professor. Er überlegte kurz, was zu tun ist, als ein anderer Student den Flur entlang kam. Dankbar schaute der Professor auf. „Dann wollen wir dem Neuankömmling doch den Vortritt geben.“
    Ohne dass Manfred oder Ilona ein Wort gesagt hatten, war die Tür wieder

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