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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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ins Haus, um ihr einen neuen Fernseher oder eine Sofagarnitur zu zeigen oder ein gerade geborenes Kind. Aus ihrer Missbilligung machten sie ebenfalls keinen Hehl. Fifi hatte einige Nachbarn über ihre skrupellosen Vermieter, ihre verhassten Schwiegereltern oder sogar über ihre Kinder schimpfen hören, die sie enttäuscht hatten. Und sie besaßen die Fähigkeit, auch über sich selbst zu lachen. Daheim hätte keine Hausfrau jemals zugegeben, beim Kuchenbacken den Zucker vergessen oder durch eine Unachtsamkeit das Essen für den Ehemann verdorben zu haben. Aber hier sprachen die Menschen über solche Dinge, denn sie sahen keinen Grund, sich ihrer Fehler und Schwächen zu schämen.
    All diese Dinge gefielen Fifi. So sah die Realität aus, und es war gut so.
    Yvette, die französische Schneiderin, und Stan, der Pole, waren zwei Jahre nach dem Krieg als Flüchtlinge hierhergekommen. Ivy Helass war vor ihrer Heirat mit Cecil Tänzerin gewesen, und es hieß, John Bolton habe eine Bank ausgeraubt und dafür im Gefängnis gesessen. Fifi wollte jeden in der Straße kennen lernen, sie wollte die Geschichten der Leute hören und sich mit ihnen anfreunden. Aber traurigerweise hatte sie jetzt, da sie wieder arbeitete, kaum Gelegenheit dazu.
    Während ihrer ersten Woche in London hatte sie eine Anstellung bei einer Rechtsanwaltskanzlei in der Chancery Lane gefunden. Ihr gefiel die Arbeit, da sie vielfältiger und abwechslungsreicher war als die in der Kanzlei in Bristol. Bisweilen kam es vor, dass kein Laufbursche verfügbar war, um Dokumente einem der Barrister in eine der Anwaltskammern des Temple oder direkt in einen Gerichtssaal zu bringen, und dann übernahm Fifi diese Aufgabe. Abgesehen davon, dass solche Ereignisse auf angenehme Weise ihren Arbeitstag unterbrachen und ihr die Möglichkeit gaben, an die frische Luft zu kommen, fand sie den Temple sehr reizvoll, da er so alt war.
    Das Leben in London war ausgesprochen aufregend. Alles schien sich, im Vergleich zu Bristol, mit doppelter Geschwindigkeit zu ereignen. Zuerst hatte Fifi die Hauptverkehrszeit erschreckend gefunden; sie hatte sich nicht dazu überwinden können, sich in Bussen und in der U-Bahn vorzudrängeln, wie alle anderen es taten. Aber schließlich hatte sie es gelernt, und jetzt konnte sie sogar auf einen bereits fahrenden Bus aufspringen, bei Rot über die Ampel rennen oder sogar stark befahrene Straßen überqueren.
    Und es lebten so viele verschiedene Nationalitäten hier. Binnen eines einzigen Tages konnte sie Deutsche, Franzosen, Griechen, Australier und Amerikaner hören, und sie sah Afrikaner, Inder, Araber, Chinesen und Japaner. Die Geschäfte versorgten jeden – allein in Kennington konnte man alles kaufen, angefangen von Kebab bis hin zu fantastischen Stoffen für Saris. Dan und sie waren einige Male abends nach Soho gefahren und gleichzeitig schockiert und erheitert gewesen über die Anzahl von Stripclubs und Läden mit pornographischen Schriften. Noch erstaunlicher war aber, dass es in diesem Viertel eine ganze Anzahl von Theaterhäusern gab. So sah man dort Leute in Abendgarderobe, die ein Taxi heranwinkten oder ein teures Restaurant besuchten, während nur ein paar Meter weiter Prostituierte ihrem Geschäft nachgingen.
    Fifi vermisste Bristol überhaupt nicht, tatsächlich stellte sie nach einer Weile fest, dass sie kaum noch an ihre Heimatstadt dachte. Sie hatte einmal nach Hause geschrieben, nur um ihren Eltern ihre neue Adresse mitzuteilen. Und obwohl sie Patty jede Woche einen Brief schickte, hatten andere Freunde nur eine Postkarte bekommen, auf der sie ihnen mitgeteilt hatte, wie glücklich sie sei.
    Im Grunde war sie überglücklich. Ihr Umzug nach London hatte ihre Ehe gestärkt und Dan und sie noch fester zusammengeschweißt.
    Fifi liebte es, bei Viktor Values einzukaufen. Konventionelle Lebensmittelläden waren so dunkel und eng, aber dieses Geschäft war hell erleuchtet, und die Waren lagen fertig ausgezeichnet links und rechts von breiten Gängen. Man hatte diesen Geschäften den Spitznamen »Supermärkte« gegeben, und die meisten Menschen hielten sie für eine Art Weltwunder, weil sie nicht verstanden, wie es den Besitzern gelang, die Preise so niedrig zu halten.
    Als sie an diesem Abend, beladen mit genug Lebensmitteln für die ganze Woche, die Kennington Park Road hinunterging, war sie vollkommen zufrieden mit dem Leben. Dan hatte am vergangenen Tag einen gebrauchten Kühlschrank erstanden, und es war die reinste Wonne, dass sie

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