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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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warum musste sie sich als das schlimmste Miststück unter Gottes Sonne entpuppen?
    Zuerst glaubte er, sein Geheimnis sei bei Molly gut aufgehoben, da sie ebenfalls verheiratet war. Aber als sie schließlich Geld für ihr Schweigen verlangte, hatte Frank bereits von dutzenden von Leuten gehört, dass Alfie seine Frau regelrecht dazu ermutigte, mit anderen Männern auszugehen. Er mochte ihnen einen Tritt dafür verpassen, doch das stellte lediglich einen Teil des Vergnügens dar.
    Frank war 1945 neunundvierzig Jahre alt. Er hatte kurz nach seiner Entlassung aus der Armee eine Stelle als Mechaniker im städtischen Busdepot bekommen, und er hatte geglaubt, er und June seien recht hübsch versorgt. Ihre einzige Tochter, Wendy, heiratete später einen Elektriker, und die beiden, bei denen bereits ein Baby unterwegs war, gründeten ihren eigenen Hausstand. Frank nahm an, die Jahre bis zu seiner Pensionierung würden die besten Jahre überhaupt für ihn und June sein.
    Aber Molly verdarb all das.
    Es war so, als lebte man auf einer scharfen Bombe. Zwischen ihren einzelnen Geldforderungen vergingen Wochen, manchmal auch Monate, und er begann jedes Mal zu hoffen, alles sei vorbei. Dann kam sie auf der Straße herbeigeschlendert und drohte einmal mehr damit, June alles zu erzählen. Frank wollte wegziehen, er versuchte verzweifelt, eine andere Wohnung zu finden, aber bei den vielen tausend obdachlosen Menschen nach dem Krieg gab es einfach keine Unterkünfte in der Stadt. Außerdem wollte June ohnehin nicht fortgehen; die Dale Street kam ihr sehr entgegen, da Wendy und ihr Mann Ted nur eine Straße entfernt in Elephant und Castle lebten und sie natürlich ihren kleinen Enkel John regelmäßig sehen wollte.
    Nach John kamen sehr bald Martin und dann Susan, und 1953 beschlossen Wendy und Ted, nach Australien auszuwandern. Frank und June hatten die Absicht, ihnen dorthin zu folgen, doch June musste irgendjemandem in der Straße davon erzählt haben, und die Neuigkeit sprach sich bis zu Molly herum. Diesmal verlangte sie fünfzig Pfund für ihr Stillschweigen.
    Frank kochte noch immer jedes Mal, wenn er daran dachte. June war bereits zutiefst unglücklich, weil ihre Tochter und ihre Enkelkinder England verlassen würden, und ihre Nerven lagen blank, weil sie fürchtete, man würde Frank und sie wegen ihres Alters nicht mehr nach Australien einwandern lassen. Wenn Molly ihre Bombe platzen ließ, hätte das katastrophale Auswirkungen gehabt.
    Frank hatte ungefähr hundert Pfund gespart, aber das Geld würden sie in Australien brauchen, bis er einen Job und eine Unterkunft für sie gefunden hatte.
    Er versuchte, Molly gegenüber hart zu bleiben, und sagte, dass er das Geld nicht habe und zur Polizei gehen werde, wenn sie nicht lockerließ.
    Aber sie lachte ihn nur aus. »Ja, geh nur zu den Bullen«, meinte sie voller Hohn, »doch das wirst du bitter bereuen. Wirst schon sehen …«
    Als Frank einige Tage später bei der Arbeit war und June das Haus verlassen hatte, um einzukaufen, wurde in ihre Wohnung eingebrochen. Sie besaßen nicht viel, das sich zu stehlen lohnte, nur einige wenige silberne Stücke, die Junes Großmutter gehört hatten, und eine Hand voll Schmuckstücke, doch bei Junes Heimkehr war alles fort.
    Alle verdächtigten die Muckles. Wer außer ihnen hätte June das Haus verlassen sehen können und gewusst, dass sonst niemand in der Wohnung sein würde? Aber die Bestätigung bekam Frank, als June ihm zeigte, dass der Einbrecher sein Postsparbuch aus der Schublade in ihrem Schlafzimmer geholt und auf der Kommode liegen gelassen hatte. Dies war Mollys Art, ihm zu sagen: Sieh her, Frank Ubley, ich weiß genau, wie viel Geld du hast. Und ich werde dir weiter drohen, bis du bezahlst.
    Es ließ sich nichts beweisen. Die Polizei durchsuchte das Haus der Muckles, ohne etwas zu finden. Frank musste Molly bezahlen, und kurze Zeit später wurde June krank. Bei der Entfernung ihrer Gebärmutter stellte sich heraus, dass sie Krebs hatte.
    In den zwei Jahren bis zu Junes Tod brachte Molly sie um all ihre Ersparnisse, doch es blieb Frank nichts anderes übrig, als sich ihr Schweigen zu erkaufen. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, June könne in dem Wissen sterben, dass er sie betrogen hatte.
    Am Ende musste er seine Stellung aufgeben, um June zu pflegen. Jetzt war er zu alt, um sich noch für einen Platz im Aussiedlungsprogramm für Australien zu bewerben, und da er kein Geld mehr hatte, um die Fahrt selbst zu bezahlen, würde er

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