Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
Vom Netzwerk:
wegen dieses verkommenen Frauenzimmers seine Tochter und seine Enkelkinder nie wiedersehen. Er hasste Molly Muckle so sehr, dass er sie und ihre Bälger mit Freuden getötet hätte, auch wenn er danach dafür hätte hängen müssen.
    »Geht rauf ins Bett, ihr kleinen Scheißer«, schrie Molly ihre Kinder an, weil sie stritten. Sobald Angela von der Straße hereingekommen war, hatte sie sich davongeschlichen, doch die drei älteren hatten Mollys vorangegangenen Befehl ignoriert.
    »Ich will aber Quartermass sehen«, sagte Alan, der Vierzehnjährige, aufsässig. »Das sehe ich immer.«
    »Ich werde dir gleich Quartermass geben, wenn du dich nicht verpisst«, erwiderte Molly und erhob sich ein wenig unsicher aus ihrem Sessel.
    Die drei Kinder schlurften nervös in Richtung Tür davon.
    Sie sahen sich alle bemerkenswert ähnlich. Sie hatten das gleiche schmutzige, strohfarbene Haar, verkniffene, blasse Gesichter, hellbraune Augen und scharfe Züge. Alan, der Älteste, schielte. Mary war zwar erst dreizehn, hatte jedoch bereits dralle Brüste, die ihr fast aus der schmuddeligen Bluse zu platzen schienen. Die zehnjährige Joan hatte stark vorstehende Zähne.
    »Na los, schwirrt ab.« Molly machte drohend einen Schritt auf sie zu. »Mike und ich wollen ein bisschen Ruhe haben.«
    »Du hast gesagt, wir könnten Tipps kriegen«, wandte Alan ein und versuchte, den harten Mann zu markieren, während er gleichzeitig Mike, den Neffen seines Vaters, mit tiefem Argwohn beobachtete. »Und wo ist unsere Dora?«
    »Wenn du dich nicht endlich verpisst, schlag ich dir den Schädel ein«, brüllte Molly. »Und sag dieser Schwachsinnigen da oben, sie soll pissen gehen. Wenn sie wieder ins Bett macht, kriegt sie den Gürtel von mir zu schmecken, dass sie eine Woche lang nicht auf ihrem Arsch sitzen kann.«
    Die beiden Jüngeren begriffen, dass sie nichts mehr zu gewinnen hatten. Alan hielt ein oder zwei Sekunden länger durch, aber da seine Mutter weiter bedrohlich auf ihn zukam, zog er sich zurück und huschte die Treppe hinauf.
    »So ist es schon besser.« Molly schlug die Tür zu und kehrte zum Sofa zurück. »Hol uns noch was zu trinken, Mike.«
    Mike stand auf, griff nach ihrem Glas und ging in die Küche. Er war genauso gebaut wie Alfie und all seine Brüder: einen Meter und siebzig groß, stiernackig, breitschultrig und muskulös. Der Ansatz seines sandfarbenen Haares zog sich bereits über die Schläfen zurück, und er bekam langsam einen Bierbauch. Er war das, was seine Mutter »behäbig« nannte, was er dahingehend interpretierte, dass er kein Cary Grant war.
    In der Küchentür drehte er sich noch einmal um. »Wo ist Dora?«, fragte er.
    »Sie ist ins Kino gegangen.«
    »Mit wem?«
    »Sie ist allein.«
    »Sie geht nicht gern allein irgendwohin!«
    »Sie tut es, wenn ich es ihr sage«, erwiderte Molly. »Und jetzt hol uns ein Bier.«
    Mike war fünfundzwanzig und lebte bei seiner Tante Molly und seinem Onkel Alfie, seit er vor zwei Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden war. Er hatte nur sechs Monate für den Einbruch in einen Süßigkeitenladen bekommen, aber seine Mutter ließ ihn seither nicht mehr ins Haus. Binnen weniger Wochen hatte er begriffen, dass das Leben bei seinen Verwandten ernsthafte Nachteile hatte; meistens ging es hier zu wie in einem Irrenhaus, doch er konnte nirgendwo anders hin.
    Er war sich ziemlich sicher, dass Molly Dora und die Kinder heute Abend fortgeschickt hatte, weil sie geil war, und allein bei dem Gedanken daran drehte sich ihm der Magen um.
    Es war kein Ruhmesblatt, dass er irgendwann angefangen hatte, mit Dora zu schlafen. Sie war hässlich, fünfunddreißig und obendrein zurückgeblieben, aber als er aus dem Bau gekommen war, hatte er als Erstes irgendein Weibsbild flachlegen müssen, und Dora, heiß wie eine läufige Hündin, war einfach da gewesen. Der Gerechtigkeit halber musste er einräumen, dass sie ein liebes Geschöpf war, immer eifrig und dankbar, sie vergötterte ihn und war bereit, alles zu tun, was er verlangte. Aber es bereitete ihm Übelkeit zu wissen, dass auch Alfie sie bumste, wann immer ihm danach zumute war.
    Es mochte vielleicht nicht besonders klug gewesen sein, sich mit Dora einzulassen, doch es war der absolute Wahnsinn, dasselbe auch mit Molly zu tun. Sie war alt, fett und so verschlagen wie ein tollwütiger Hund, und er wusste nie, wann sie das nächste Mal zubeißen würde. Manchmal vergingen Wochen, in denen sie ihm nicht in die Nähe kam, dann fing sie aus

Weitere Kostenlose Bücher