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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Chilson
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Dutzend Aeroben, und der Raum war ziemlich klein, nicht größer als dreißig mal fünfzig Fuß. Wände und Boden waren mit dem unvergänglichen Aufbruch-Material ausgelegt, und es gab, zählte man den hinter dem Thron mit, drei Ausgänge.
    Die meisten der hier anwesenden Aeroben waren Wachen mit Brustharnischen des Dritten Imperiums. Zwei von ihnen wogen vielsagend faustgroße Sandsäcke in den Händen und lächelten ihn an.
    »Wenn ich so kühn sein darf, einer so mächtigen und großartigen Monarchin einen Vorschlag zu machen …« Unterwürfiger Tonfall.
    »Ja, mein guter Ozzyman?«
    Alle Nerven Trebors zuckten. Er riß die Augen auf. Es war wahrhaftig Ozzyman der Wahrsager, der Viani nach Rhodrora begleitet hatte.
    »Vielleicht ist die Probe, die Ihr erwähnt, einem von der – äh –Potenz Trebors aus Amballa nicht ganz … angemessen. Er ist, wie Euch vielleicht nicht bewußt ist, der Sohn eines Sirrom des Trägers, des Panarchen von Amballa. Aus diesem Grund führt er nichts Geringeres bei sich als das Siegel der Wache der Behutsamen Meditation.«
    Die Stille im Thronsaal schien zu dröhnen. Die Aeroben und Trebor starrten ihn verständnislos an. Ozzyman zeigte einen geduldigen, hilfsbereiten Ausdruck.
    Lyantha blickte auf Trebor hinunter, erstarrt, eine kleine Falte steilte zwischen den Brauen, die Miene war wachsam.
    »Wahrhaftig?« sagte sie schließlich mit kühler Vorsicht.
    Trebors Erleichterung wurde straff gezügelt von einer überwältigenden Behutsamkeit, gegründet auf seine eigene Unwissenheit über die wahren oder eingebildeten Kräfte des Siegels. Er wagte nicht zu bluffen, um nicht ertappt zu werden. Wortlos öffnete er seine rüschenbesetzte Jacke und zeigte es vor.
    Das Siegel der Wache war ein scheibenförmiges Medaillon, ein silbernes Etui, oben mit einem Scharnier, und zu öffnen auf ein kompliziertes Werk von Glaskörnern, Splittern aus buntem Stein, Silber- und Kupferdrähten, dünn wie Haare, Splittern aus Plastikknochen und Glasfasern, in einem Muster angeordnet, das Trebor nichts sagte. Er vermutete, daß es in erster Linie die Gedanken beschäftigen sollte, die während der Wache nicht abirren durften. Bestenfalls konnte es Meditationen aufzeichnen.
    Aber Lyantha biß sich auf die Unterlippe und warf einen Blick auf Ozzyman.
    Der Wahrsager sagte ausdruckslos: »Vielleicht – äh – ist eine andere Methode, ihn zu erproben, angemessen?«
    Lyantha runzelte entschieden jetzt die Stirn, und ein mißmutiger Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Sie klatschte laut in die Hände, das Gesicht wieder ohne Ausdruck. Die Wachen zögerten, den Raum zu verlassen, und bekundeten pantomimisch Zweifel. Trebor verkrampfte sich in Angst um sein Schwert. Gereizt hob sie eine goldene Pfeife an ihrer Kette und blies hinein.
    Eine tiefe Stimme sprach verwaschen hinter ihr, eine Stimme, die von einem Oger oder einem Riesen stammen mochte.
    »Hier bin ich. Ich komme, Herrin.«
    Ein riesiges Tier tauchte an der Tür hinter ihr auf. Es reichte Trebor bis an die Schulter und hatte einen massiven Katzenschädel. Das halboffene Maul ließ große Fangzänge erkennen. Es trug einen weichen, plüschartigen Pelz von grellroter Farbe mit tiefschwarzen Streifen und Kreisen. Seine Augen waren von unschuldigem Kinderblau, mit vertikalen, schwarz-grünen Pupillenschlitzen, die sogar im gut beleuchteten Thronsaal glühten.
    »Ich brauche keinen Bewacher außer Randire«, sagte Lyantha und lächelte erneut über Trebors angespannte, berechnende Miene.
    Trebor glaubte es. Die große Bestie tappte lautlos um den Thron herum und auf ihn zu, beschnupperte sein Gesicht – Trebor bog sich zurück – und seinen ganzen Körper bis zu den eleganten grünen Stiefeln mit ihren Goldsternspitzen. Dann setzte sie sich, legte den gewaltigen Schädel auf die Seite und sagte mit dieser tiefen, undeutlichen Stimme: »Ein bißchen alt – ein bißchen mager. Dürr. Zäh. Aber ich bin hungrig. Ich bin sehr hungrig.« Die Bestie begann ein wenig zu sabbern, und Trebor schluckte, bemüht, seine Fassung zu bewahren.
    »Herrin«, flehte das Tier, »darf ich ihn fressen, wenn ich ihn töte? Ich habe solchen Hunger!«
    Lyantha lächelte Trebor mit echtem Vergnügen an.
    »Ich erlaube dir, ihn zu fressen, Randire, wenn du ihn töten mußt. Aber töte ihn nicht, wenn er mich nicht überfällt oder nicht zu entfliehen versucht.«
    Damit legte sich Randire begierig hin und beobachtete Trebor aus einer Entfernung von vielleicht neun Zoll.
    Lyantha

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