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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Chilson
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seine geistige Abwehr sinken und strahlte Wahrheit aus. »Mein Hauptbestreben ist, die Stammwelt-Erbschaft zu finden, von der Eure Spione Euch berichtet haben müssen. Ich muß sie haben; ohne sie ist ein Vorankommen nicht möglich. Die Angelegenheiten Vallatias betreffen mich nicht.«
    Das entsprach alles der Wahrheit, und der Haushofmeister atmete deutlich auf.
    »So? Ich kann nicht anders, als Euch glauben. Wären nur alle Menschen so offen. Meine Pflichten, Anda weiß es, sind schwierig genug.« Er betrachtete Trebor scharf. »Aber Eure Prophezeiung war wirklich sehr gut. Ihr sagt, Visionen der Zukunft wären nicht unabänderlich? Glaubt Ihr, wir haben eine Vernichtung, wie Ihr sie saht, verhindert? Was ist mit den künftigen Plänen der Hexenkönigin?«
    Trebor nahm die Hände auf den Rücken und senkte den Kopf, um nachzudenken. Es war eine Frage, wie weit Trebla ihm vertraute, selbst jetzt, aber … Er entschied sich für Kühnheit. Er sagte: »Habt Ihr diese Prinzessin aus Linllallal über die Haltung der Aerobenkönigin befragt?«
    »Sie ist noch nicht ins Leibhaus gebracht worden.«
    Dabei handelte es sich um die ehemaligen Haremsanlagen der Pandamons, die jetzt als Gefängnis für die Edelleute benützt wurden. Viani würde zweifellos vor Einbruch der Nacht hingebracht werden. Trebla mußte nach Erhalt des Berichtes sofort eingeschritten sein – nachdem der Pandamon zum erstenmal seit Monaten einen direkten Befehl erteilt hatte.
    »Es ist möglich, daß sie etwas von Bedeutung weiß; sie könnte die Königin selbst gesehen haben. Und was das Wichtigste ist, sie könnte etwas besitzen, das der Königin gehört; ein Tuch, irgendein Kleidungsstück, selbst etwas so Simples wie einen Weinkorken, der zerstreut eingesteckt wurde. Das würde einen Punkt geistigen Kontakts ergeben, mit dem ich meine Gedanken auf die Königin konzentrieren könnte.«
    Der Haushofmeister nickte kurz.
    »Ich werde nachforschen und Euch dergleichen zukommen lassen. Könnt Ihr bis morgen eine Antwort auf meine Frage bringen?«
    Trebor atmete auf. »Wenn nichts hindert, nehme ich es an. Aber die Macht der Hexe mag größer sein als meine eigene.« Und für alle Fälle fügte er hinzu: »Ich brauche vielleicht die Hilfe des Meisters.«
    Trebla sah ihn scharf an.
    »'s ist wahr, daß der Pandamon einen Geist von hoher Macht besitzt – aber dem Euren vergleichbar? Das kann nicht sein!«
    Trebor verbeugte sich und fühlte erneut sein Schwert. Wenn es entdeckt wurde, befand er sich binnen Minuten in den Foltergewölben.
    »Der Meister besitzt einen Geist von hoher, wenn auch ungeübter Macht«, sagte er. »Aber selbst die Hilfe eines ungeübten Geistes mag in einem schweren Kampf von Nutzen sein.«
    Der Haushofmeister verdaute diese Andeutung, daß der Pandamon unter den Einfluß Nodrogs geraten und beginnen mochte, das Reich »selbst« zu regieren. Dann dachte er wieder an die Hexenkönigin und nickte. Trebor brauchte keine Emanationen, um seine Absichten zu erkennen: Zuerst würde er diesen Nodrpg dazu benützen, Lyantha abzuwehren, und dann …
     

 
    11
     
Eine Nase drehen
     
    Ein Gogue brachte Trebor, als es dunkel wurde, einen Schal. Aynos hatte Trebor vorher in einen vornehmeren Raum im eigentlichen Palast geführt, unter Bezeugungen hohen Respekts, und ihm persönlich eine schlichte, aber große Mahlzeit serviert, der er volle Gerechtigkeit widerfahren ließ. Aber er lehnte den Raum im Palast zugunsten seines Abteils im Stall ab, von dessen Fenstern aus man eine Gasse außerhalb des Palastbereiches überblicken konnte. Er verwies darauf, daß zu große Bequemlichkeit ihn ablenke. Er erklärte kurz, daß der Haushofmeister ihn beauftragt habe, Gegenwart und Zukunft nach den Absichten der Hexenkönigin zu erforschen, und verlangte, daß der Pandamon davon unterrichtet werde.
    Der kleine Lakai verbeugte sich – offenbar hatte er schon davon gehört – und versprach, daß man ihn nicht stören werde.
    Trebor brachte einige Zeit damit zu, nach dem Talisman zu suchen, den das Siegel ihm vorgeführt hatte – den blauen Fisch, der ihn zur Stammwelt-Erbschaft führen würde, aber das innere Bild blieb unscharf.
    Er war allein im Stall; die anderen Mystiker gingen zum nächtlichen Empfang im Palast und würden vor Mitternacht nicht zurückkommen. So wurde er auf schleichende Schritte aufmerksam. Eine Tür wurde leise geschlossen; eine Abteiltür fiel zu, und ein ungeduldiger Ausruf wurde mühsam unterdrückt. Trebor konzentrierte

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