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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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»Wann können wir losfahren?«
    Am nächsten Abend nach dem Essen schlagen meine Eltern vor, zur Eisdiele zu fahren – das ist eine Familientradition, mit der ich nie brechen würde. Das Eis ist einfach verdammt gut. Charlotte fragt, ob sie Noah mitbringen darf. Meine Mutter zögert und schaut mich an, als wäre es meine Entscheidung. Ich zucke mit den Schultern und sage, klar, aber mein Vater legt sein Veto ein.
    Â»Ein anderes Mal, Charlotte. Heute Abend gehen nur wir vier Eis essen.«
    Meine Schwester wirkt enttäuscht, akzeptiert die Entscheidung aber, ohne zu meckern. Sie schreibt Noah eine SMS . Ich frage mich, wann sie mal einen Familienstreit vom Zaun gebrochen hat, kann mich aber an keinen einzigen erinnern. Das ist nicht normal. Charlotte steht auf, um mir beim Spülen zu helfen, aber meine Mutter hat einen Anfall von Spontaneität und ruft: »Ach wisst ihr, die Küche kann warten. Lasst uns gehen!«
    Kurz darauf sitzen wir alle im Auto, und meine Eltern plaudern fröhlich. Meine Schwester hängt immer noch am Handy und schreibt sich SMS mit Noah. Aber nur, wenn meine Mutter aus dem Fenster guckt – dann tanzen ihre Finger über die Tasten. Einmal sehe ich kurz, dass sie viele Smileys, Ausrufezeichen und auch ein rotes Herz benutzt.
    Als wir von der Chippewa Street auf den Parkplatz einbiegen, sehen wir die lange Schlange bis auf die Straße. Und es ist noch nicht mal Sommer. Wir steigen aus, stürmen die Eisdiele und werfen einen Blick auf die Karte, als wüssten wir die nicht längst auswendig und hätten nicht auch längst unsere Lieblingssorte: Ted’s Frozen Custard mit verschiedenen Toppings. Auch heute nehmen wir alle das Übliche. Wir lehnen uns an ein Geländer, während wir essen. Langsam schlendern wir wieder zum Auto zurück, noch immer damit beschäftigt, das Eis mit unseren roten Plastiklöffeln in uns hineinzuschaufeln. Meine Mutter ist als Erste fertig und will meinem Vater seinen Becher wegnehmen.
    Aber er hält ihn so, dass sie nicht drankommen kann, und sagt: »Liebling! Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht die kleine Portion nehmen!«
    Â»Aber ich bin auf Diät!«, entgegnet sie. »Bis zu Kirbys Abschluss müssen noch fünf Kilo runter.«
    Â»Ach, und die Kalorien aus meinem Becher zählen nicht?«, lacht er.
    Â»Ach komm! Nur einen Löffel!«
    Ich blende ihr Geplänkel aus und frage mich, wie ich das mit Chicago ansprechen soll. Schließlich räuspere ich mich und sage es geradeheraus. »Ich habe gestern Abend mit Marian telefoniert«, beginne ich.
    Charlotte unterbricht mich und grinst. »Und wie geht’s meiner leiblichen Tante?«
    Meiner Mutter gefällt die Frage gar nicht. Sie wirkt augenblicklich niedergeschlagen. Charlotte ist zwar klug, aber mit ihrer unverblümten Art haut sie auch immer mal wieder voll daneben. Vielleicht ist das das Einzige, in dem ich besser bin als sie – aber was hat mir das bis jetzt schon gebracht?
    Â»Es geht ihr gut«, sage ich.
    Â»Wunderbar!«, erwidert mein Dad etwas lauter als nötig. Er rührt in seinem Eis herum, nimmt einen Happen und sagt: »Ich finde es großartig, dass du mit ihr redest.«
    Â»Hast du ihr ausgerichtet, dass wir sie herzlich einladen?«, fragt meine Mom.
    Â»Und dass sie gerne bei uns übernachten kann?«, fügt mein Dad hinzu.
    Â»Art, ich bin mir sicher, dass sie sich in einem Hotel wohler fühlen würde. Es ist vielleicht nicht das Plaza, aber unser Chase Park Plaza ist auch nicht übel.«
    Â»Also … wir haben darüber gesprochen, dass wir zusammen wegfahren wollen«, sage ich.
    Â»Wann?«, will meine Mom wissen.
    Â»Nächstes Wochenende.«
    Â»Aber da ist doch der Schulball!«, sagen meine Mom und Charlotte gleichzeitig entsetzt.
    Ich zucke mit den Schultern und erkläre, ich hätte mich jetzt eben anders entschieden. Das Kleid können wir ja zurückbringen.
    Â»Hast du dich vielleicht mit Philip gestritten?«, fragt Charlotte.
    Ich schüttele den Kopf und betone, dass alles bestens ist zwischen uns.
    Â»Ist es, weil wir gesagt haben, dass wir ihn vorher kennenlernen wollen?«, fragt mein Dad.
    Â»Nein. Ob ihr’s glaubt oder nicht, ihr würdet ihn toll finden. Er ist höflich und intelligent. Vielleicht würden seine Eltern mich ja nicht gut finden – aber ihr würdet ihn mögen.«
    Meine Eltern werfen

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