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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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in ihrem Fleisch. Sie selbst wünschte sich sehnlich ein Kind, und sie wusste, dass Jonathan ebenfalls eines wollte. Doch jeden Monat erlebte sie aufs Neue eine Enttäuschung. Dass ausgerechnet Annemarie, die dieses Glück ihrer Meinung nach überhaupt nicht verdiente, nun das bekommen sollte, was sie sich so sehr ersehnte, war nur schwer zu ertragen.
    So schwer, dass sie den brennenden Wunsch verspürte, Annemarie wehzutun.
    Deshalb wollte sie ihr nachreiten, um in Erfahrung zu bringen, ob sie recht hatte und es tatsächlich einen anderen Mann gab. Denn eines stand fest: Wenn er wirklich existierte, dann würde Annemarie ihn heute mit Sicherheit unbedingt sehen wollen.
    Sie schwang sich auf ihr Pferd, eine feurige Stute, die Celia sich selbst ausgesucht hatte, und galoppierte los. Weit musste sie nicht reiten; die Kutsche stand keine halbe Meile entfernt mit gebrochenem Wagenrad am Wegesrand. Ein Treffen mit dem heimlichen Geliebten würde sie somit kaum zu sehen bekommen.
    Doch das, was sich stattdessen vor ihren Augen abspielte, war ungleich interessanter.
    Das war doch …
    „Henriette“, entfuhr es Celia überrascht.
    Einen winzigen Augenblick lang überlegte sie, was das wohl zu bedeuten hatte. Dann zählte sie eins und eins zusammen, wendete ihr Pferd und gab ihm die Sporen.
    Eines stand fest: Jonathan würde sich sehr für das interessieren, was sie ihm zu berichten hatte!
    „Es tut mir leid, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.“ Khamisi zuckte bedauernd die Schultern, und Henriettes Hoffnung sank. „Ich werde zurück zur Farm reiten und jemanden bitten, uns zu helfen. Mit gebrochenen Speichen können wir nicht weiterfahren, und ich habe kein Werkzeug dabei, um auch nur eine behelfsmäßige Reparatur durchzuführen.“
    „Nein!“, stieß Annemarie gepresst hervor. „Das ist zu gefährlich! Was, wenn jemand Verdacht schöpft?“
    Aufgebracht lief sie auf dem Weg auf und ab, die Hände ringend, so als könne sie sich auf diese Weise zwingen, eine Lösung für etwas zu finden, für das es offensichtlich keine Lösung gab. Einzig Henriette, die ebenfalls im Wagen gesessen hatte, weil sie etwas mit Captain Bartholomew besprechen wollte, behielt die Ruhe – zumindest äußerlich.
    „Khamisi hat recht“, sagte sie. „Es wird am besten sein, Faraji, Subira und ich ziehen uns in den Wald zurück, bis die Reparaturen erledigt sind. Danach machen wir einfach so weiter wie geplant.“ Sie stellte sich Annemarie in den Weg, nahm ihre Hände, überrascht darüber, wie kalt sie sich anfühlten, und drückte sie. „Wir werden das gemeinsam durchstehen, hörst du? Es wird alles gut.“
    Annemarie nickte, doch wirklich überzeugt wirkte sie nicht. Und auch Henriette fühlte sich alles andere als wohl. Doch es gab keinen anderen Weg. Sie brauchten die Kutsche, um Faraji und Subira sicher bis nach Sansibar Stadt zu bringen.
    Sie nickte Khamisi zu, der eines der Pferde ausspannte, aufstieg und sich sogleich auf den Weg machte. Dann blickte sie sich aufmerksam um. Erst als sie nirgends auch nur eine Menschenseele entdecken konnte, öffnete sie den Wagenschlag und scheuchte die verängstigten Geschwister hinaus.
    „Wir müssen uns verstecken“, erklärte sie. „Ihr kommt mit mir.“ Sie wandte sich an Annemarie. „Es tut mir leid, dass das passiert ist. Wir bleiben ganz in der Nähe, falls irgendetwas ist …“
    Ihre Freundin nickte. Henriette konnte sehen, dass sie mit den Tränen kämpfte, doch sie durfte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Noch einmal atmete sie tief durch, dann nahm sie Subira und Faraji in ihre Mitte, ergriff ihre Hände und verschwand mit ihnen im Unterholz. Keine Sekunde zu früh, wie sie kurz darauf feststellen musste – denn plötzlich erklang das Geräusch heranpreschender Pferde.
    Das konnten unmöglich bereits die Helfer sein, die Khamisi alarmiert hatte!
    Sie trieb die Geschwister zur Eile an, und als sie sie weit genug aus der Gefahrenzone glaubte, schlich sie vorsichtig zurück zum Weg. Im Schutze der dichten Farne und Sträucher kroch sie bis dicht heran an den verunglückten Wagen, wo sie alles im Blick hatte, ohne selbst gesehen zu werden.
    Es waren drei Männer, die Annemarie gegenüberstanden. Ein weiterer stand ein wenig abseits und hielt die Zügel der Pferde. Von Khamisi keine Spur. Henriette fragte sich, was aus ihm geworden sein mochte.
    Einer der Männer, sie schätzte ihn auf etwa Anfang bis Mitte dreißig, war elegant gekleidet und trug sein dunkles Haar

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