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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Dieses Mal wirkte sein Lächeln schon sehr viel gelöster. „Ja, ich habe eine jüngere Schwester. Ihr Name ist Rachel. Sie sitzt im Rollstuhl. Seit einem … Unfall vor fast zwanzig Jahren reagiert sie nicht mehr auf ihre Umwelt. Ich weiß nicht, ob sie hört, wenn ich mit ihr spreche, oder ob sie spürt, wenn ich bei ihr bin. Ich hoffe es einfach, denn die Vorstellung, dass sie noch irgendwo da drin ist, gefangen in einem Körper, der nicht mehr richtig funktioniert, ist einfach zu schrecklich. Sie …“ Er verstummte abrupt und deutete zu einem Punkt irgendwo hinter ihr. Gleichzeitig stoppte er den Motor des Bootes. „Lena, schau!“
    Lena drehte sich um – und riss die Augen auf, als ganz in der Nähe zwei Rückenflossen die Wasseroberfläche durchbrachen. „Oh Gott, sind das etwa …?“
    „Delfine“, entgegnete Stephen grinsend. „Hier in dieser Bucht sind fast immer welche anzutreffen, und ich dachte mir, dass es dir vielleicht gefallen könnte, diese herrlichen Tiere einmal ganz aus der Nähe zu sehen.“
    Stephen hatte ja keine Ahnung, welche Freude er ihr damit bereitete. Schon seit ihrer Kindheit gehörten Delfine zu Lenas absoluten Lieblingstieren. Sie hatte sich immer gewünscht, einmal einen in seinem natürlichen Lebensraum beobachten zu dürfen. Doch dass sie gleich eine ganze Schule dieser faszinierenden Kreaturen antreffen und dass sie diese noch dazu fast für sich allein haben würde, hätte sie niemals für möglich gehalten.
    Jetzt tauchte einer der Tümmler direkt neben dem Boot auf. Er war so nah, dass Lena ihn berühren konnte. Doch sie zögerte. Auf keinen Fall wollte sie die Tiere verschrecken oder ihnen gar schaden.
    Stephen aber nickte aufmunternd. „Du kannst sie ruhig streicheln, wenn du willst“, sagte er. „Wir machen so gut wie jeden Tag Bootstouren hier in der Gegend, die Delfine sind also an den Kontakt mit Menschen gewöhnt. Es ist sogar möglich, mit den Tieren zu schwimmen. Zu schade, dass du keinen Bikini dabeihast.“
    Das bedauerte Lena allerdings auch. Sie hatte als junges Mädchen immer davon geträumt, so etwas einmal zu erleben. Durfte sie sich jetzt, wo sich die große Chance bot, wirklich von einer solchen Kleinigkeit wie fehlender Badekleidung abhalten lassen?
    „Ich hoffe, du verzeihst, aber das kann ich mir nicht entgehen lassen“, sagte sie und zog sich lächelnd ihr Top über den Kopf, unter dem ihr zartblauer BH zum Vorschein kam. Als Nächstes folgten ihre abgeschnittenen Jeansshorts. Als sie nur noch in Unterwäsche vor Stephen stand, fühlte sie sich ein wenig befangen. Doch sein bewundernder Blick ließ auch Stolz in ihr aufsteigen.
    Sie trat an den Rand des Bootes und kletterte über eine seitlich am Rumpf angebrachte Metallleiter ins Wasser. Es war zuerst ein seltsames Gefühl, im freien Ozean zu schwimmen. Normalerweise ging Lena immer nur so weit ins Wasser, dass sie den Boden nicht unter den Füßen verlor. Doch es dauerte nicht lange, und sie dachte gar nicht mehr darüber nach, dass der Grund weit unter ihr lag. Und als die Delfine sich ihr näherten und sie nur einen halben Meter von ihr entfernt umkreisten, stieg ein solches Glücksgefühl in ihr auf, dass sie hell auflachte.
    Bald hatten die Tiere jegliche Scheu verloren. Sie tauchten unter ihr hinweg oder kamen so nah, dass Lena ihre glatte, glänzende Haut berühren konnte. Es war einfach wunderbar, und Lena vergaß völlig die Welt um sich herum. Nach langer, sehr langer Zeit, war sie endlich einmal wieder vorbehaltlos glücklich.
    Sie merkte erst, wie lange sie im Wasser gewesen war, als sie schließlich wieder an Bord kletterte und ihr auffiel, wie weit die Sonne bereits gewandert war. Es musste inzwischen später Nachmittag sein.
    Stephen hatte stundenlang geduldig im Boot gesessen und gewartet. Jetzt empfing er sie mit einem ausgebreiteten Handtuch, in das sie sich einkuschelte. Im Wasser war sie ausgekühlt, weshalb sie jetzt trotz der sengenden Tageshitze fröstelte.
    „Danke“, sagte sie schließlich, als sie am Bug des Bootes, das vom Baldachin nicht beschattet wurde, in der Sonne saß und sich aufwärmte. „Damit hast du einen großen Traum von mir in Erfüllung gehen lassen.“
    Er winkte lächelnd ab. „Eine solche Tour hättest du hier in der Gegend überall für ein paar Schilling bekommen können. Aber ich freue mich trotzdem, dass es dir gefallen hat. Möchtest du noch mehr sehen?“
    „Ja“, antwortete sie, und es kam aus tiefstem Herzen. „Ich weiß noch so

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