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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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seine Gedanken wie unheilvolles Geflüster: Was ging wirklich in ihrem Herzen vor - und was in seinem?
    Er versuchte, sich in die Lage seiner Mutter hineinzuversetzen. Er hatte sich erhoben wie eine Kobra, die sich im hohen Gras versteckte, den richtigen Augenblick abpasste und dann zuschlug, wild entschlossen, die mühsam erkämpfte Privatsphäre seiner Mutter in Stücke zu reißen. Er hatte ihr in letzter Zeit sehr zugesetzt und hatte damit die liebevoll aufgebaute Fassade zerstört. Auf einmal durchfuhr ihn ein Bedauern.
    Voller Panik griff er nach dem Telefon und rief seine Mutter in der Close Street in Whittier an. Sie hob nicht ab. Er würde zu ihr fahren müssen, aber er war so verdammt müde.
    Er ließ das T-Shirt und die Erdnussschalen im Kofferraum des Wagens und legte sich nur für einen Augenblick auf die Couch nieder.
    Und dann war es Montagmorgen.
     
    Esmé hob noch immer nicht ab.
    Er rief im Büro an. »Denise, meine Mutter ist krank.«
    »Sie haben um eins einen Termin mit Mr. Antoniou!«
    »Ja, okay. Können Sie die Zeichnungen auf meinem Schreibtisch nehmen und heute Vormittag einen Satz Kopien davon anfertigen lassen? Ich habe in letzter Minute einige Änderungen vorgenommen. Tut mir leid.«

    »O Mann. Das kostet einen Eilzuschlag. Sie kommen aber doch?«
    »Ich werde da sein.«
    »Denn Martin ist hier, er hatte eine schlechte Nacht, er tobt herum und wartet auf Sie.« Sie senkte die Stimme. »Aber darum brauchen Sie sich nicht zu scheren. Ich kümmere mich um ihn.«
    »Danke, Denise, Sie sind wirklich eine …«
    »Freundin. Sie haben einige Freunde hier, Ray.«
    Er brauchte zwanzig Minuten, um sich zu rasieren und sich anzuziehen, dann rief er Detective Rappaport an.
    »Ich habe versucht, Sie zu erreichen«, sagte Rappaport. »Stimmt was mit Ihrem Handy nicht?«
    »Wieso?«
    »Wir haben Ihr Konto überprüft und sind auf eine Bankautomatenabhebung gestoßen, Mr. Jackson. Von vor neun Tagen.«
    »Ja. Ich habe den Kontoauszug. Das ist eine Sache, über die ich mit Ihnen sprechen wollte.«
    »Wir haben das Videoband von der Überwachungskamera von dem Tag.«
    »War es Leigh?«
    »Das können wir nicht sagen. Sie müssten uns da wohl helfen.«
    »Was meinen Sie damit, Sie können es nicht sagen?«
    »Schreien Sie mich nicht an, Mr. Jackson. Das Band hat nicht die allerbeste Qualität. Es ist schwer, jemanden zu identifizieren.«
    »Dann ist es jetzt wohl ein Fall, oder?«
    »Es wurden Ermittlungen eingeleitet.«
    »Ich habe in der Hütte in Idyllwild ein paar Sachen gefunden. Sie sind im Kofferraum meines Wagens.«

    »Was für Sachen?«
    »Ich bringe sie Ihnen.«
    »Ich schicke einen Wagen vorbei, der Sie abholt. Was haben Sie gefunden?«
    »Keinen Wagen. Ich komme, so schnell ich kann.«
     
    Als er wieder in seinem Porsche saß, in dem der Boden vor dem Beifahrersitz mit Bonbonpapier übersät war und Kats blumiges Parfüm noch in der Luft hing, dachte er, dass er ein größeres Auto brauchen würde, wenn das so weitergehen sollte, denn es war inzwischen schon wie ein zweites Zuhause. Leider hatte es viel zu viel Zeit gekostet, sein Wohnzimmer zu säubern, denn nun geriet er in den gnadenlosen Pendlerverkehr, was er genau hatte vermeiden wollen.
    Der Porsche kroch durch die Hitze des Vormittags.
    Als seine Mutter eineinhalb Stunden später, als er im hei ßen, stickigen Whittier angekommen war, auf mehrmaliges Läuten hin nicht öffnete, benutzte er seinen Schlüssel, um in ihr Haus zu gelangen.
    Er sah sich erstaunt um. Offensichtlich hatte sie seit Tagen keinen Finger gerührt, um sauberzumachen. Mehrere leere Weinflaschen standen auf der Küchenbar oder lagen einfach auf dem Boden. Überall standen Gläser herum, jedoch nicht wie sonst staubfrei poliert, sondern verschmutzt und mit Lippenstifträndern.
    Ein deprimierendes Szenario tauchte in seiner Vorstellung auf, spulte sich in seinem Kopf ab wie ein Film. Sie war durch seine bohrenden Fragen über ihr früheres Leben derartig in Bedrängnis geraten, dass sie bis spät in die Nacht gewartet hatte, um dann reichlich alkoholisiert zu seinem Haus zu fahren, wo sie, da sie ihn nicht antraf, verzweifelt weitertrank.
    Er schaute im Bad nach und warf einen Blick in das abgedunkelte
Schlafzimmer. Dort hatte sie ein Glas fallen lassen und sich nicht die Mühe gemacht, die Scherben zusammenzukehren. Sie war nicht zu Hause.
    Dann saß Esmé an diesem späten Montagvormittag wohl im Granada Market an der Kasse, obwohl er sich fragte, wie um alles in

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