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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schüttelte den Kopf, und Ray sah den Vater an, der krank war vor Sorge um seine Tochter.
    »Ich weiß, dass du wütend auf mich bist und mir im Augenblick nicht traust«, sagte Ray.
    »Da hast du verdammt Recht. Ich habe mich gerade mit Detective Rappaport über dich unterhalten.«
    »Ich möchte dir zeigen … dir erklären …, dass ich nach Leigh suche. Auch ich mache mir große Sorgen.«
    Marley schnupperte in einer Hecke herum und zerrte seinen Besitzer ein paar Schritte weiter. Hubbel folgte, als wüsste er nicht, was er unter den gegebenen Umständen anderes tun sollte, und Ray hielt mit ihm Schritt.
    »Erzähl mir mehr über das T-Shirt, das du da oben gefunden hast«, sagte Hubbel. Ray erzählte es ihm mit aller Vorsicht. Als er fertig war, sagte Hubbel: »Ich weiß nicht, ob du versuchst zu helfen, oder ob du Beweise vernichtest. In deinem Kofferraum! Siehst du zu viele Krimis im Fernsehen?«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass ich jetzt nach ihr suche, Jim.«
    »Du suchst wirklich nach ihr?«

    »Ich hätte schon viel früher damit anfangen sollen«, sagte Ray. Hubbel dachte darüber nach. Sie kamen auf einen verlassenen, von Rosensträuchern gesäumten, schmalen Pfad.
    Ray vernahm ein leises Schluchzen. Hubbel war stehengeblieben und drehte sich zu ihm um. Ray versuchte, seinen Schwiegervater zu trösten, und klopfte ihm sanft auf die Schulter.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich kann nicht schwören, dass sie das auf der Videoaufzeichnung ist. Ich kann nicht versprechen, dass es ihr zu diesem Zeitpunkt gut ging.«
    »Es … ist ihre Mutter. Sie scheint alles aufgegeben zu haben. Als sie von dem T-Shirt erfuhr, ist sie zusammengebrochen. Sie ist sich sicher, dass Leigh tot ist. Ich weiß nicht, was ich von diesem Video halten darf, ob es Anlass zur Hoffnung geben soll. Ich bin schon lange Polizist, und wenn junge Frauen auf die Weise vermisst werden, ist das meistens kein gutes Zeichen. Ray. Schwöre mir … schwöre mir, dass du ihr nichts …«
    »Ich schwöre es, Jim.«
    Hubbel sah ihn eindringlich an. »Okay«, sagte er. »Ich will helfen. Wie auch immer.« Was er dachte, behielt er jedoch weiterhin für sich.
    »Ich wollte mit dir über die Hütte reden.«
    »Frag mich alles, was du willst.« Sie gingen weiter, der Hund blieb an ihrer Seite und schnüffelte an den Blumen.
    »War sie je da oben, um eine Weile allein zu sein? War das ein Zufluchtsort für sie?«
    »Nein, ich glaube nicht. Sie mochte meines Wissens die Hütte nicht mal besonders. Angeblich gibt es einen Geist, der dort sein Unwesen treibt. Ich fürchte, dass sie niemals jemand kaufen wird. Aber das zerknitterte T-Shirt, das du gefunden hast … du hast Recht, das ist merkwürdig.«
    »Wenn es ihr T-Shirt ist … wenn sie in der Hütte war, was könnte ihr Vorhaben gewesen sein?«

    Hubbel rieb sich über den Mund. »Wenn Leigh etwas vorhatte, dann …« Er blieb stehen, und der Hund schaute zu ihm auf. »Ich würde auf Palm Springs tippen. Sie hat immer geschwärmt von einer Reise nach Palm Springs vor etlichen Jahren. Hat sie dir je davon erzählt?«
    »Nein.«
    »Oh, wahrscheinlich nicht, weil sie mit ihrem früheren Freund dort war.«
    »Tom Tinsley?«
    »Du weißt von ihm?«, fragte Hubbel mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Du weißt, dass ich von ihm weiß.«
    Leighs Vater zuckte die Achseln. »Ja, nun, sie und Tom haben im Blue Sky Motel gewohnt und eine Wanderung in Borrego Springs gemacht. Sie wollte, dass wir mal hinfahren und uns die Wasserfälle anschauen … du weißt ja, wie Leigh manchmal sein kann. Wir fahren aber nicht in die Wüste. Meine Frau verträgt die Hitze nicht.«
    Plötzlich wurde rundum die Parkbeleuchtung eingeschaltet.
    »Es wird schon Nacht«, sagte Hubbel im Plauderton. »Setzen wir uns. Ich bin müde.« Sie setzten sich auf eine niedrige Ziegelmauer vor einem mit Weinreben bestandenen Hang. Inzwischen waren sie ziemlich weit in den bewaldeten Teil vorgedrungen, wo sich außer ihnen kein Mensch mehr aufhielt.
    Hubbel streichelte den Hund, der den Kopf nach hinten gelegt und vor Wonne die Augen geschlossen hatte. Er seufzte, und Ray wurde auf einmal klar, wie viele Gefühle Hubbel unterdrückte. Er wandte den Kopf ab und fuhr sich über die Nase. Wie er so dasaß, gedrungen und auf der Hut, sah er selbst ein bisschen aus wie ein argwöhnischer alter Hund. »Du und Leigh, habt ihr schon mal darüber gesprochen, Kinder zu bekommen?«

    »Ja.«
    »Du rückst nicht viel heraus, Ray.«
    »Ich wollte keine

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