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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wir sind an einem Wendepunkt angelangt, Martin: Es geht nicht mehr zusammen«, sagte Ray nach einem weiteren unproduktiven Schlagabtausch.
    »Was? Das also steckt dahinter? Du willst gehen? Ohne mich bist du nichts! Du brauchst mich, damit ich einem ahnungslosen Publikum deinen visionären Bullshit verkaufe!«
    »Ich habe Antoniou erklärt, dass es sich noch immer um ein vorläufiges Stadium handele, noch nichts Endgültiges sei, aber da war er schon vollauf begeistert von meinen Ideen, es war ihm, nun, es war ihm egal, Martin. Er will, dass ich dieses Haus für ihn entwerfe, und ich finde es bedauerlich, dass du nicht hinter mir gestanden bist, als ich es am meisten gebraucht hätte.«
    Vielleicht würde Martin das eine oder andere bedauern. Nachdem er hinausgestürmt war und die Tür hinter sich zugeknallt hatte, begann Ray damit, Kisten zu packen. Ein paar Dinge musste er - mit Bedauern - zurücklassen. Drei Fuhren brauchte es, bis sein Büro leer geräumt war. Martin stand währenddessen da, stirnrunzelnd, die Hände in den Hosentaschen. Suzanne hatte die Nachricht bereits überall im Büro verbreitet; Mitarbeiter kamen und gingen, einige wollten nur schauen, andere wünschten ihm alles Gute. Martin jedoch blieb die ganze Zeit dort.
    »Na, du machst ja Ernst, Ray«, war alles, was er herausbrachte.
    Ray schleppte weiter seine Kartons ins Auto. Er nahm an, dass Martin nervös war, wegen des Inhalts der Kartons, aber Ray ging auch davon aus, dass er nicht wusste, wie er ihn daran hindern sollte zu gehen, ohne Gefahr zu laufen, noch einmal niedergeschlagen zu werden.
    Als er die letzte Kiste im Kofferraum verstaut hatte - die Tüten mit dem T-Shirt und den Erdnussschalen lagen jetzt wie
eine Anklage auf dem Beifahrersitz -, stieg er ins Auto und startete den Motor.
    Ein Klopfen am Fenster.
    Was zum Teufel?
    Er kurbelte das Fenster herunter.
    »Oh, Honey. Sie glauben doch nicht, dass ich Sie ohne mich gehen lasse.« Denise lächelte ihr braves kleines Kreativ-Mitarbeiterinnnen-Lächeln. »Geben Sie mir eine Sekunde, um ein paar sachdienliche Zeichnungen und Akten zu stehlen. Ich gehe dahin, wo Sie hingehen, egal wohin.«
    »Ich habe keinen Plan.«
    »Macht nichts. Ich helfe Ihnen dabei.« Fünf Minuten später war Denise zurück, stopfte noch einige Sachen in den Kofferraum, beugte sich wieder zum Fenster hinunter, zog ihre Visitenkarte heraus, schaute sie konzentriert an und meinte dann: »Neuer Firmenname.«
    »Was?«
    »Bell Jackson.«
    »O Denise, nein. Ich kann Ihnen nichts anbieten, keine Zuwendungen, wie Martin sie auf die Beine gestellt hat, jedenfalls vorläufig nicht.«
    Das sei ihr egal, erklärte sie. Denn sie würde ihm folgen, und als Ray das endlich bewusst hörte, verspürte er zum ersten Mal seit langer Zeit so etwas wie Freude. Er hatte Visionen, und er war das eigentliche Talent in der Firma.
    »Mein Traum wäre es, in zwei Jahren gleichberechtigte Partnerin zu sein. Martin würde das niemals zulassen. Er ist so gierig, Ray. Und mit fünfzig will er den Ruhestand antreten. Wussten Sie das?«
    »Was hat das mit Ihrer Beförderung zu tun?«
    »Er hat seine eigene Agenda, und da passe ich nicht hinein. Traurig für mich. Er hat zwei Schützlinge, und ich gehöre nicht
dazu. Ich möchte mit Ihnen gehen. Was halten Sie von Jackson-Bell Associates? Hey, klingt das nicht fantastisch?«
    Er konnte nicht anders, er musste lachen.
    Sie lächelte, und in ihren Wangen bildeten sich zwei Grübchen. »Sie hören das vielleicht nicht gern, aber die Jahre mit Martin haben auf Sie abgefärbt. Inzwischen sind Sie ein ziemlich guter Verkäufer. Sie haben mir Ihren Entwurf genauso schmackhaft gemacht wie Antoniou.«
    Er schickte sie nach Hause, um einen Geschäftsplan für Jackson-Bell Associates aufzustellen.
    Und dann fuhr er endlich zu Rappaport.
     
    Kat musste ein Haus in Hacienda Heights begutachten. Von dort aus konnte sie anschließend gut in Whittier vorbeifahren.
    Nachdem sie sich das Haus angesehen hatte, das standardgemäß drei Schlafzimmer hatte, dem aber das äußerst wichtige zweite Bad fehlte, fuhr sie nach Whittier in die Franklin Street. Wer auch immer ihr altes Haus erworben hatte, hatte es in Grau- und Weißtönen gehalten, genau wie vor Jahrzehnten, als sie darin lebte. Seltsam. Es war zu seiner wahren Natur zurückgekehrt.
    Die Vorhänge der spanischen Villa der Hubbels auf der anderen Straßenseite waren zugezogen. Keine Autos zu sehen, kein Hinweis darauf, ob sie an diesem windstillen Tag, der

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