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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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so diesig war, dass einem die Augen brannten, zu Hause waren. Der auffallend grüne Hof ließ Kat an die Hochwüste hinter Idyllwild denken. Südkalifornien war nur eine Fortsetzung der mexikanischen Mojavewüste, und je eher sie anfingen, wie Wüstenbewohner zu leben, desto länger würde der Wasservorrat im Becken reichen.
    Kat saß in ihrem Echo, der vor dem Holzhaus, in dem sie
aufgewachsen war, am Bordstein parkte, direkt gegenüber dem Haus, in dem Leigh ihre Kindheit verbracht hatte, trank eine Fresca und spielte mit dem Handy.
    Eine ganze Weile betrat oder verließ niemand ihr altes Haus, dann rannte plötzlich ein Junge von ungefähr zwölf Jahren heraus. Er lehnte sein Skateboard an die Glasbausteine aus den dreißiger Jahren, die als Windschutz dienten, und hantierte mit einem Helm herum. Da seine Eltern nicht da waren, um zu beten, betete sie, dass er nicht vorhaben möge, den steilen Hügel hinunterzufahren. Am Ende hätte er sicher hundertvierzig Sachen drauf, und wenn er mit dem Tempo in die verkehrsreiche Kreuzung einfuhr ….
    Schließlich hatte der Junge den Riemen befestigt und nahm eine Seitenstraße den Hang hoch in Richtung College. Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus. Dann wählte sie noch einmal Rays Nummer, doch der hob nicht ab.
    In dem alten Haus gingen Lichter an. Besorgte Eltern? Kat wünschte, sie könnte hingehen und sie beruhigen. »Ihr Sohn ist den Hügel hinaufgefahren, nicht hinunter.« Stattdessen rief sie noch einmal Ray an. Diesmal ging er ran.
    »Ich bin in Whittier«, sagte sie. »Hubbels Haus sieht leer aus. Warst du bei Rappaport?«
    »Ja. Er hat das T-Shirt. Keine Ahnung, was sie davon halten, aber ich sollte mir wohl einen Anwalt nehmen«, sagte er. »Ich vermute, sie werden mich verhaften, und zwar in absehbarer Zeit. Er denkt, das T-Shirt ist wichtig.«
    Er denkt, sie ist tot, und ich habe sie umgebracht , hörte Kat heraus.
    »Er hat sich alles angehört und auf Band aufgenommen, was ich über Idyllwild und das Reservat ausgesagt habe. Er will sich wieder bei mir melden und hat gesagt, dass er dich auch sehen will. Deine Telefonnummer hat er. Und …«

    »Und was?«
    »Er hat mir das Überwachungsvideo gezeigt - du weißt schon, von der Abhebung am Geldautomaten. Er wollte unbedingt wissen, ob ich Leigh darauf identifizieren könnte. Ich habe eine Person gesehen, die sich unter einer Wollmütze und einer Sonnenbrille versteckt hat. Das hätte irgendwer sein können.«
    »Verdammt! War es Leigh, oder war sie es nicht? Könnte sie es gewesen sein? Erkennst du deine eigene Frau nicht? Wie sie sich bewegt? Ihre Nase? Du konntest sie wirklich nicht identifizieren?«
    »Es könnte Leigh gewesen sein! Könntest auch du gewesen sein!«, sagte er. »Es war nur ein Gefühl.«
    »Was?«
    »Dass sie es war.«
    »Du hattest das Gefühl, dass sie es war?«
    »Nur eine Bewegung … etwas. Wie … ich weiß nicht.«
    Log er?
    »Und was hat die Polizei jetzt vor?«, fragte sie.
    »Er sagt, da Leigh seit zehn Tagen weg sei, sei es eine ernste Angelegenheit, mit der er nun betraut worden sei. Er will Leighs Eltern aufsuchen und sich in Leighs Werkstatt umsehen. Jetzt geht es richtig los, Kat. Und er hat mich noch einmal gefragt, ob ich nicht weiß, wo sie ist. Was hast du jetzt vor?«
    »Ich sitze hier nur dumm rum. Ich weiß nicht, wo die Hubbels sind.«
    »Lass uns überlegen. Es ist kurz vor sechs. Er geht nach Dienstschluss mit seinem Hund im Penn Park spazieren. Das macht er schon seit Jahren so. Es ist ein Beagle. Ich wette, da ist er gerade«, sagte Ray. »Er bleibt bis Sonnenuntergang dort, füttert die Enten und erholt sich vom Stress des Arbeitstages. Warte. Ich komme raus. Warte auf mich.«

    »Aber du hast gesagt …«
    »Ich habe meine Mutter angerufen, kurz bevor du mich angerufen hast, sie hat abgehoben und sofort wieder aufgelegt, als sie hörte, dass ich es war. Ich denke also, dass sie ohne mich zurechtkommt. Lass uns das zusammen machen. Ich muss mich sowieso mit ihm aussprechen.«

25
    Wenn die Tageshitze den milden angenehmen Abendtemperaturen wich, glich der Penn Park einer wahren Oase. Die Menschen schätzten es, sich mit ihren Kindern und ihren Hunden dort zu tummeln, sie grillten ihre Steaks auf den Grünflächen und genossen die romantische Stimmung in der glühenden Abendsonne. Grünflächen - Ray liebte dieses Wort. Verliebte küssten sich auf den grünen Hügeln im sanften Licht, im Hintergrund verschmolz das Gequake der Enten mit dem Plätschern des

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