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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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klingelte.
    Wieder nichts.
    Doch dann ging die Tür auf - und es war wie der Anfang eines neuen Kapitels in einem Kinderbuch.

28
    Leigh stand da, in Trägertop, Shorts und Joggingschuhen, die langen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Ray und Kat starrten sie an. Doch nicht sehr lange.
    »Du … kommst!« Leigh begann zu schluchzen, warf sich in Rays Arme und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter. Er hielt sie fest und schloss die Augen, als würden sie ihn schmerzen.
    Benommen trat Kat einen Schritt zurück und sah zu, wie die beiden sich so fest umklammerten, dass sie ins Schwanken gerieten.
    Leigh lebte. Diese Erkenntnis breitete sich langsam in ihr aus. Leigh lebte. Leigh war einfach nur weggelaufen. Ray hatte sie nicht ermordet. Ray war einfach nur Ray. Die Polizei, die Verdächtigungen - all das war nicht mehr von Bedeutung.
    Leigh war weggelaufen und hatte sich von ihnen suchen lassen. Sie hatte ihnen allen Schmerz zugefügt …
    Aber sie lebte. Ray und Leigh hielten einander fest. Dann lösten sie sich gerade so weit, dass sie einander anschauen konnten.
Dann küssten sie sich und umarmten sich wieder. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sie die Umklammerung auf, so dass Kat ihre verlorene Freundin ansehen konnte. Sie war grö ßer, als Kat sie in Erinnerung hatte, älter und trotz der dunklen Ringe um die Augen von einer überzeugenden ernsten Schönheit.
    »Kat«, murmelte Leigh leise und zog Kat an sich. »Du bist hier? Unglaublich. Komm herein.« Sie traten aus der Hitze in die arktische Kälte eines Motelzimmers in Palm Springs.
    Der Raum, größer als die meisten Motelzimmer, war tapeziert - Strukturtapete mit einem weiß-grün abstrakten Farnmuster. Doppelverglaste Türen, die halb offen standen und warme Luft hereinließen, führten in einen Hof. Hinter niedrigen Palmen und Sukkulenten, die den Gehweg säumten, lockte der türkisfarbene, unregelmäßig geformte Pool, dessen Wasseroberfläche sich an Leighs Zimmerdecke spiegelte wie etwas Lebendiges, Tanzendes. Das Doppelbett war nicht gemacht. Auf dem Tisch standen Lebensmittel, und der Fernseher lief mit gedämpfter Lautstärke. Leigh musste schon eine Weile hier sein.
    Sie standen in dem Raum und sahen einander an. Womit sollten sie anfangen? Mit der Angst, die ihre Abwesenheit ausgelöst hatte? Mit dem Misstrauen? Mit all dem, was inzwischen passiert war?
    »Wir dachten, dir wäre etwas zugestoßen«, sagte Kat schließlich heiser.
    Leigh antwortete leise: »Ich hatte beschlossen, wieder nach Hause zu kommen. Ich will, dass ihr das wisst. Ich bin bereit, mich allem zu stellen.«
    Ray und Leigh ließen sich nebeneinander auf der Bettkante nieder. Ray umarmte seine Frau und hielt sie fest. Kat setzte sich auf einen Stuhl.

    »Es tut mir leid, Leigh, so schrecklich leid«, sagte Ray. »Ich habe dich nicht richtig behandelt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, Schatz. Das warst nicht du. Ich hätte direkt nach Hause kommen sollen. Ich war verwirrt und … und gekränkt.«
    »Ich hätte niemals …«
    »Ich brauche dich so sehr …« Sie ließen sich aufs Bett fallen und hielten sich aneinander fest wie Ertrinkende. Kate kam sich überflüssig vor.
    »Kat?« Leigh sah sie plötzlich sehr ernst an.
    »Hey.« Kats Stimme klang nicht so energisch wie sonst.
    Leighs Blick wanderte zwischen Ray und Kat hin und her und blieb schließlich an ihrem Mann haften.
    »Ist das jetzt … also … so etwas wie: Ich hab was mit deinem besten Freund, also schnappst du dir meine beste Freundin und fängst was mit ihr an?« Ihre Mundwinkel zitterten, zogen sich aber dennoch leicht nach oben. Kat schloss daraus, dass es ihr nicht ganz so ernst damit war. Leigh war offenbar genauso unsicher in dieser Situation wie sie und Ray auch.
    »Hey, Leigh«, meinte Kat, »immerhin bestand die grauenhafte Möglichkeit, dass Ray dich ermordet und in Laguna oder sonst irgendwo unter einem neuen Swimmingpool vergraben hat.«
    »Was?«
    »Die Polizei … nun, dein Vater hat die Polizei hinzugezogen.«
    »O nein! Ich wusste, ich hätte sie anrufen sollen. Aber … Dad ist Polizist … er hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt … ich konnte nicht …« Leigh stand auf und ging hinüber zu Kat, legte ihr eine Hand auf die Schulter und schaute sie fragend an.
    »Als ich … als ich euch beide da in der Tür stehen sah, kam
mir der schreckliche Gedanke, das sei eine Art Rache wegen Martin. Es tut mir leid. Ich bin nur so … so überrascht.«
    »Ich freue mich, dich zu

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