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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hinzu.
    »Warum?«
    »Das wird er dir gleich sagen.«
    »Wenn ich Glück habe, sehen wir uns in einer Stunde«, seufzte Leigh und reichte Kat eine Zeitschrift über Holzbearbeitung. Rebecca Hubbel schloss sanft die Schlafzimmertür hinter sich und Leigh.
    Kat schaute sich die Bilder an und las einige Bildunterschriften.
    Zwanzig Minuten später war Leigh wieder da.
    »Was wollte dein Dad?«
    Leigh zerrte einen Koffer hervor und machte sich daran zu packen. »Oh, nur der übliche Bockmist über Tom und mich. Sie machen sich Sorgen. Sie haben gehört, dass wir zusammen oben in Idyllwild waren. Wenn’s nach meinem Vater geht, entwickelt sich die Sache zu schnell und zu ernst. Ich habe ihm gesagt, dass ich ausziehe.«
    »Ehrlich? Wohin denn?«
    »Kann ich, bis ich das weiß, eine Weile bei dir wohnen?«
    Kat lebte damals in einer Einzimmerwohnung in Manhattan Beach. »Natürlich«, sagte sie, obwohl sie von der Idee nicht sonderlich begeistert war. Wo sollte sie Leigh unterbringen?

    »Es war gut, hier zu wohnen. Keine Miete. Glückliche Eltern. Ich habe etwas Geld gespart. Sie wollen wahrscheinlich, dass ich zu Hause wohne, bis ich heirate, aber … gütiger Himmel.«
    »Deine Eltern sind verletzt.« Obwohl sie es nicht wollte, musste Kat das denken.
    Und Leigh offenbar ebenso. Sie hörte einen Augenblick mit dem Packen auf und wischte sich über die Augen. »Sie haben praktisch beide geweint.«
    »Unsere Ma hat erwartet, dass wir gleich nach der Highschool ausziehen. Ich glaube, sie war sauer auf uns, als es dann länger dauerte als geplant.«
    »Ich will nicht, dass sie sich noch länger in mein Sexleben einmischen.«
    »Was hast du vor?«
    »Was immer zum Teufel ich will.«
    Sie übersprang den Zwischenstopp in Kats Wohnung und zog stattdessen direkt bei Tom auf Balboa ein.
     
    Idyllwild lag etwa 1600 Meter hoch in den San Jacinto Mountains. Es bot Hunderte Kilometer Wanderwege, Reitplätze, hübsche Geschäfte und eine stattliche Auswahl an Restaurants, darüber hinaus Möglichkeiten zum Angeln in zwei nahe gelegenen Seen, dem Lake Fulmor und dem Lake Hemet. So wurde es jedenfalls in der Broschüre angepriesen, die Kat und Ray im Visitor Center bekommen hatten. Sie fuhren langsam weiter durch die mit dichten Bäumen gesäumte Hauptstraße, vorbei an Geschäften im Chalet-Stil, die Gemälde, Souvenirs, Geschenkartikel und vieles mehr verkauften. Nicht wenige Touristen waren hier unterwegs.
    Schließlich erreichten sie die rustikale Hütte der Hubbels. Vier Flaschen Wasser hatten sie inzwischen geleert, drei PowerBars
gegessen und zweimal ziemlich heftig gestritten. Dann waren sie in Schweigen verfallen.
    Ray bog in die mit Kies aufgeschüttete Einfahrt ein und trat abrupt auf die Bremse. Kat schoss nach vorne. »Heilige Schei ße, Ray!«
    Er starrte die Hütte an. Sie beide starrten die Hütte an. Die vorderen Fenster waren mit Holzläden verschlossen. Das Haus wirkte verlassen.
    »Vielleicht ist sie im Dorf und kommt gleich zurück«, sagte Kat. »Sieht nicht so aus, als wäre sie hier. Warten Sie. Wir haben wahrscheinlich gerade ein paar Reifenspuren zerstört. Setzen Sie mal zurück.« Ray fuhr im Rückwärtsgang auf die Straße hinunter und ließ den Motor laufen, während Kate ausstieg und den Weg absuchte. Der Kiesboden war fest, und sie konnte weder Spuren von Leighs Geländelimousine noch von Rays Porsche erkennen.
    Was sie sonst noch sehen konnten, sobald sie wieder vor dem Haus geparkt hatten, war nur ein kleiner Ausschnitt des mit vielen Bäumen bestandenen Grundstücks. Die Hütte musste einst tiefrot getüncht gewesen sein, doch die Farbe war verwittert und blätterte ab. Eine mit Fensterläden versehene baufällige Veranda hinderte das Sonnenlicht daran, ins Haus einzudringen. Direkt hinterm Haus befand sich ein steiler Abhang, und der Mast davor wirkte nicht stabil genug, um zu verhindern, dass beim nächsten starken Regen die ganze Hütte den Hügel hinunterrutschen würde.
    Allerdings hatte sie immerhin fünfundsechzig Jahre überdauert. Ein Schild stand in der Einfahrt: »Zu verkaufen«, und daneben hatte der Makler einen Plastikständer für Informationsbroschüren angebracht, doch falls jemals überschwängliche Beschreibungen des Anwesens daringesteckt hatten, dann waren sie längst verschwunden. Kat fiel wieder ein, dass Leigh ihr
erzählt hatte, sie habe auf der hinteren Veranda Eichelhäher gefüttert. Sie dachte kurz an die Hubbels, wie sie gelebt hatten und ob sie damals mit ihrer kleinen

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