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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Schultern. In diesem Augenblick konnte sie sich unmöglich Gedanken über irgendein altes T-Shirt machen, das er gefunden hatte.
    »Kat, geht es Ihnen wirklich gut?«
    »Nein. Ich habe den verfluchten Geist gesehen. Zuerst dachte ich … dann habe ich erkannt, dass es eine schwarze Tür war, die an der Türöffnung vorbeischwebte. Ich habe ihn gesehen, und er mich. Ich bleibe nicht hier unten! Gott, was wäre passiert, wenn Sie nicht gekommen wären? Was hätte er mir angetan? Hören Sie auf zu lachen!«
    »Sie haben … eine Tür gesehen?«

    Sie warf die Decken zur Seite und sprang aus dem Bett. Ray riss die Augen auf, und ihr fiel ein, dass sie nur BH und Slip trug und sonst nichts. Ray trug Boxershorts aus Baumwolle, und seine Haut schimmerte warm in dem blassen Licht. »Was für eine schöne Frau du bist«, murmelte er.
    Die Luft zwischen ihnen vibrierte.
    Sie schaute ihn an, wie er in dieser schrecklichen Tür stand, die behaarte Brust, die Beine, die muskulösen Arme, auf denen eine Gänsehaut zu sehen war.
    Unterdrücktes gegenseitiges Verlangen machte sich breit.
    Ray rührte sich nicht, stand nur da und versuchte seine Erregung unter Kontrolle zu bringen. Unter anderen Umständen wäre Kat in einer solchen Situation sofort schwach geworden, aber eine innere Stimme warnte sie eindringlich.
    Vielleicht hörte er die Stimme auch, denn er wandte sich ab.
    »Geh nicht, Ray, bitte, warte auf mich«, sagte sie und zog Jeans und T-Shirt an.
    »Okay, gehen wir.«
    Oben angekommen schloss sie energisch die Tür und schob eine Stuhllehne unter den Knauf.
    Im Wohnzimmer glühte noch der Rest des Feuers im Kamin. »Wenn wir … unseren Gefühlen nachgegeben hätten, hätten wir alles zerstört«, meinte Ray leise. Er nahm ein Flanellhemd vom Kleiderhaken und zog es an. Es reichte ihm fast bis zu den Knien. Wahrscheinlich hatte es James Hubbel gehört, der sehr groß war.
    Sie nickte. Hier beim Feuer, wo es wärmer und heller war und sie nicht mehr fast nackt, fühlte sie sich wieder besser. »Ja.« Ray stocherte in der Glut und ließ das Feuer noch mal ein wenig aufflammen. Sie setzten sich so dicht wie möglich vor dem Kamin auf den Boden. Als Kat sich schließlich einigermaßen
aufgewärmt hatte, sagte sie: »Ich dachte, du wärst dir nicht sicher gewesen, was sie an dem Tag getragen hat, an dem sie verschwand.«
    »Aber jetzt bin ich sicher. Schau.« Er ging voraus, und sie folgte ihm nach oben ins Schlafzimmer. Ein purpurrotes T-Shirt lag auf dem Kissen.
    »Es ist Leighs T-Shirt, und es ist bestimmt keines, das schon vorher in diesem Schrank lag. Jemand hat es ganz hinten hineingestopft. Alle anderen Kleidungsstücke hier sind ordentlich aufgefaltet worden.«
    Kat hob das T-Shirt hoch. Es war verdreht und zerknittert. Sie zog es auseinander und betrachtete es genauer. »Mein Gott! Was ist das?« Sie hielt das T-Shirt ins Licht, und selbst er konnte es sehen: Löcher. Rostrote Flecken. »Was ist das?«
    Ray starrte das T-Shirt an. »O nein! Das habe ich nicht gesehen. Himmel, nein!«
    »Sie wurde verletzt.«
    Wie jemand, der einen Schlag in die Magengrube bekommen hat, presste er ein »Ja« hervor.
    »Was ist mit ihr passiert?«
    Irgendwann brach Ray das Schweigen. »Aber sie hat das T-Shirt hier gelassen. Heißt das nicht, dass es ihr gut geht?«
    Kat, das T-Shirt in der rechten Hand haltend, wusste es nicht. »Vielleicht. Sollen wir die Polizei anrufen?«
    Ray war vollkommen durcheinander. »Ich … weiß nicht. Vielleicht … hat sie mit ihren Elektrowerkzeugen gearbeitet. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich verletzt hat.«
    »O nein, Ray. Das hier sieht mir eher nach … Stichen aus. Zu vielen Stichen, als dass es ein Unfall sein könnte.«
    Nach längerem Hin und Her einigten sie sich darauf, das T-Shirt in einer Plastiktüte zu verstauen und es gleich nach ihrer Rückkehr dem Sheriff zu bringen.

    »Sie hat es hier gelassen. Es geht ihr gut«, sagte Ray.
    »Wenn dem so ist, dann finde ich es heraus«, sagte Kat.
    Schließlich hatten sie also doch noch etwas gefunden. Sie standen da und mochten einander kaum anschauen, da sie beide an dasselbe denken mussten. Ray nahm den Schlafsack und ließ sich wieder auf der Couch im Wohnzimmer nieder, der Tür zum unteren Wohnbereich gefährlich nahe. Kat zog sich in das obere Schlafzimmer zurück, doch sie ließ die Tür geöffnet und das Licht an. Richtig schlafen konnte sie ohnehin nicht mehr, sie döste nur ein wenig ein. Gespenster, Tote, alte Häuser und

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