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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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Krankenwagenfahrern hin. Dann drehte er sich um und sah Frankie in die Augen. Mit kreidebleichem Gesicht und unfähig, auch nur einen Schritt zu tun, krallte sie sich an der Rückenlehne eines Stuhles ein.
    »Verfluchtes Glück hat er gehabt, haben die Jungs aus dem Hubschrauber gesagt. Die Maschine hat das Hemd so fest um seinen Arm und in seine Muskeln gewickelt, dass es die Wunde praktisch abgebunden hat. Andernfalls wäre er längst verblutet gewesen. Außerdem hatte er verdammtes Glück, dass er ein Feuerzeug dabeihatte, sonst hätte ich ihn bestimmt nicht gefunden.«
    Die Menschen in der Küche saßen stumm da. Frankie zog den Stuhl vom Tisch weg und ließ sich schwer auf die ungepolsterte Sitzfläche fallen.

    Genau in diesem Augenblick und inmitten der Stille ging die Tür auf. Ein junger Helfer streckte den Kopf in die Küche.
    »Hey, Gaz, ich hab den Traktor zum Schuppen zurückgefahren. Meinst du, ich sollte den Bohrer erst abspritzen, bevor wir ihn abmachen?«
    »Ja, Mann. Gute Idee.« Es gab Gary ein Gefühl der Bestätigung, dass ihn die jungen Männer als Chef der Aufräumarbeiten anzusehen schienen.
    »Wenn du schon dabei bist, kannst du gleich den Stapleraufsatz montieren. Dann könnte ich das Heu abladen. Ach, warte mal, Junge.« Gary wandte sich an die Sanitäter. »Glaubt ihr, dass er durchkommt … ich meine …« Er rutschte auf seinem Stuhl herum. »Braucht er das Heu überhaupt noch?«
    Frankie meldete sich scharf und fast zu laut zu Wort: »Ich schreibe dir einen Scheck aus.« Wieder wurde es still im Raum, nur das Zischen des Kessels war zu hören. Der junge Mann an der Tür verschwand nach draußen. Frankie sah Peter an.
    Er war totenbleich, sie war überzeugt, dass er gleich in Ohnmacht fallen würde.

    Nachdem sie die letzten Rettungshelfer verabschiedet hatten, standen Frankie und Peter mit dem Rücken zu dem riesigen, leeren Haus und blickten über die Wiesen am Fluss. Henbury schnupperte zu ihren Füßen herum, roch an Grasbüscheln und hob sein Bein an den Zaunpfosten. Die Sonne ging gerade unter und färbte die Berggipfel orange. Es wäre ein traumhafter Anblick gewesen, hätte Frankie nicht aus dem Augenwinkel die Garage wahrgenommen. Sie konnte sie spüren. Plötzlich wurden ihr die Knie weich. Sie hielt sich an Peters Arm fest, um nicht umzukippen.
    »Sollen wir ins Pub zurückfahren und uns ein Zimmer nehmen?«, fragte Peter.

    Frankie sah ihm in die Augen. »Ähm … ich bin nicht sicher.«
    Wieder schauten sie eine Weile auf die Wiesen am Fluss, dann sprach sie weiter.
    »Würde es dir etwas ausmachen, Peter, wenn wir hier übernachten … nur heute?«
    Peter lächelte angespannt. Natürlich machte es ihm etwas aus. Er wollte nicht in diesem riesigen alten Kasten mitten im Nichts übernachten – noch dazu im Haus ihres Exmannes.
    »Natürlich macht mir das nichts aus«, sagte er. »Wir können so lange bleiben, wie du möchtest.«
    Dankbar legte Frankie die Hand auf seinen Arm. »Danke. Bestimmt gibt es irgendwo Tiere, die gefüttert werden müssen, nachdem Harry … nicht hier ist.« Sie schaute wieder über das Tal. Dort unten konnte sie Hank und Ink Jet Seite an Seite grasen sehen.
    »Peter?«, fragte sie vorsichtig.
    »Mmm?«
    »Kannst du reiten?«
    Peter sah sie argwöhnisch an.
    »Warum?«
    »Es ist wegen … morgen … Ich würde zu gern mit dir zusammen auf die Hochebene reiten. Eine Nacht in der Hütte verbringen … wo Tom gelebt hat.«
    Peter schluckte und zog eine »Ich weiß nicht«-Grimasse.
    »Bitte«, drängte sie. »Ich muss das einfach tun.«
    »Ich nehme an, ich könnte es wenigstens versuchen.«
    Frankie lachte leise und hauchte einen Kuss auf seine Wange.
    »Ich liebe dich, Peter Maybury.«
    Sie führte ihn ins Haus, während Henbury ihnen folgte. Es war Zeit, den Herd anzumachen.

    Tief in der Nacht ließ Frankie Peter allein in dem durchgelegenen Bett des Gästezimmers liegen und schlich auf Zehenspitzen durchs Haus. Selbst im Dunkeln fand sie sich noch zurecht. Automatisch ergriff ihre Hand die Türknäufe. Knäufe, die ihr die Türen zu den Zimmern ihrer Jungen öffneten. Sie strich mit den Fingerspitzen über die glänzenden Fußballtrophäen in Micks Zimmer. In Toms Zimmer streichelte sie das Kissen auf Toms Bett, bevor sie den Schrank öffnete und einen alten Arbeitspullover an ihre Brust drückte. Lautlos fielen ihre Tränen auf die grobe Wolle. Ihre Finger fuhren über die abgewetzten Ellbogen. Ich muss das irgendwann für ihn flicken, dachte

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