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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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Mutter hätte im Hotel angerufen und nach ihm gefragt – schon wieder.
    Weil Janine im Laden keinen Bock auf den inzwischen miefenden Charlie hatte, hatten die Jungs entschieden, dass es zum Frühstück nur Bier geben würde. Bis das Pub am Sonntagmittag wieder öffnete, hatte Charlie seine Stiefel verloren, und die Jungs hatten ihm schon wieder den Kopf geschoren. Im Pub hatte man für den Nachmittag eine Band engagiert. Charlie verzog das Gesicht, als er sich daran erinnerte, mit ein paar anderen Jungs getanzt zu haben. Alle mit runtergelassenen Hosen. Dabei hatten sie das Duo mit seinem zahmen »Welcome to the Hotel California« übertönt. Stattdessen hatten sie ihre schönste Version von »Up there Cazaly« zum Besten gegeben. Charlie verzog erneut das Gesicht, als er an die Touristen dachte, an deren Tisch er sich niedergelassen hatte. Während er ihnen die Fritten wegfutterte, hatte er sie mit einem schwindelerregenden Potpourri von Themen bequatscht, darunter illegale Einwanderung
und die Vorzüge einer neuen Variation von Dixon’s Weizensaatgut. Als er begonnen hatte, auch seine Ohren und Nasenlöcher mit Fritten vollzustopfen, hatten ihn seine Kumpels wieder losgerissen. Damit lösten sie den Soßenkampf aus und erreichten, dass Rog, der fassbäuchige Pubwirt, sie alle nach draußen beförderte.
    Rog war es auch, der Charlie am Montag im Morgengrauen einen Benzinkanister in die Hand gedrückt und ihn in Richtung seines Pick-ups geschubst hatte.
    »Fahr heim zu deinen Leuten«, hatte Rog müde erklärt und dem torkelnden Charlie nachgeschaut.
    Charlies Augen flogen auf, als seine Bettdecke rücksichtslos weggerissen wurde.
    Er spürte, wie die riesige Pranke seines Vaters in sein Fleisch griff und sich unbarmherzig um seine schmerzende Schulter schloss.
    »Raus aus dem Bett.« Sein Vater rüttelte ihn kurz durch und begann seinen Sohn von seiner Liegestatt zu zerren.
    »Dad!« Er sah dicht vor seinem Gesicht zornflammende Augen schweben und roch den Atem seines Vaters. Er roch nach Pulverkaffee.
    »Du ziehst dich an und gehst auf der Stelle in den Maschinenschuppen! «
    Im Schuppen hielt Charlie seinen dröhnenden Schädel mit beiden Händen fest, während ihm sein Vater die Leviten las.
    »Deine Mutter war krank vor Angst. Wenn Roger aus dem Hotel nicht angerufen hätte, hätte sie spätestens am Samstagabend die Polizei angerufen und gemeldet, dass du irgendwo in einem Graben unter deinem verunglückten Pick-up liegen musst. Sie war außer sich.«
    »Es tut mir – «
    »Erspar mir diesen Bockmist. Reiß dich endlich zusammen, Sohn. Zeig einen Funken Stolz auf dich! Und mach
dich an die Arbeit.« Er drückte Charlie einen Plastikbehälter mit Motoröl in die Hand, stieg in seinen Pick-up und jagte mit aufheulendem Motor die staubige Straße hinunter.
    Charlie trat gegen den Traktorreifen. Die Worte hatten ihm schon auf der Zunge gebrannt … hätte er sie nur ausgesprochen. Er wünschte, er könnte seinem Alten endlich sagen, dass er ihn am Arsch lecken konnte. Er malte sich aus, wie er sich vor seinem riesigen Vater aufbaute. »Leck mich, Dad«, brüllte Super-Charlie. »Du gönnst mir keine freie Minute! Nie! Ihr beide behandelt mich wie ein Kleinkind! Weißt du was, ich mache das nicht mehr mit, Dad!«
    Charlie begann im Maschinenschuppen schattenzuboxen und, die Zähne zusammengebissen, im Staub herumzutänzeln. »Nimm das … und das … und das!« Aber bald pochte sein Schädel so stark, dass er neben einem Reifen in die Hocke ging.
    »Bin wohl noch zu blau«, lallte er vor sich hin. Er rief sich ins Gedächtnis, wann er sich das letzte Mal derart die Kante gegeben hatte. Das war schon Monate her. Auf diesem B&S, auf dem er dieser Rebecca Saunders begegnet war.
    »Scharfe Braut«, sagte er laut und machte sich daran, den Ölmessstab aus dem Motor zu ziehen.

Kapitel 8
    Anfangs fühlte er sich in Frankie Saunders’ Wohnung fehl am Platz. Er kam sich viel zu groß für das winzige Wohnzimmer vor, als er, die Arme auf dem Rücken verschränkt, darin umherging und sich ab und zu vorbeugte, um ein Familienbild zu studieren. Er gab sich alle Mühe, nicht zu lange auf den Ex-Ehemann zu starren, wollte aber gleichzeitig Interesse an den drei lächelnden Kindern und der Hundeschar zeigen.
    »Was möchtest du trinken, Peter?«, hörte er Frankies Stimme aus der Kochnische. Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, drehte sie ihm den Rücken zu und werkelte an der Kochzeile herum. Sie war genauso nervös wie

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