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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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Ich habe sie noch nie gesehen. O mein Gott.« Sie presste die Hand vor den Mund. Peter legte liebevoll den Arm um sie und führte sie ins Haus und in den Lift.
    Während sie auf der Couch saß, drückte er ihr eine dampfende Tasse Tee in die Hand und setzte sich neben sie, ohne sich um die gepressten Furzgeräusche zu scheren, die ihre Couch von sich gab. Frankie starrte mit Tränen in den Augen in ihre Tasse.
    »Entschuldige, Peter. Bitte entschuldige. Es ist einfach ein Schock für mich. Das musst du verstehen. Er ist mein Ältester. Du weißt schon, Michael – Mick. Der mir die Schuld an allem gibt. Er findet, ich sollte zu seinem Vater zurückkehren. Deshalb hat er nicht angerufen.«
    »Hey, hey, hey. Schon okay. Schon okay.« Er nahm ihr die
Tasse aus der Hand und stellte sie auf dem Couchtisch ab. Dann schloss er sie in die Arme. Er legte eine Hand auf ihren Hinterkopf, und sie ließ ihr Gesicht an seine Brust sinken.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Peter und fasste mit der freien Hand nach der Einladung auf dem Couchtisch. »Hier steht Dr. Frances Saunders mit Begleitung. Wenn du möchtest, ich meine, wenn du glaubst, dass es dir hilft, dann könnte ich mitkommen. Und wenn du willst, muss ich nicht einmal zur eigentlichen Hochzeit mitgehen. Wir könnten, verstehst du, als Freunde fahren. Eine Art Kurzurlaub machen. Nur damit du während der Fahrt nicht alleine bist.«
    Sie hätte nicht sagen können, ob sie Peter zum Schweigen bringen wollte oder ob sie ihm zeigen wollte, wie dankbar sie für sein Verständnis war, so oder so hob Frankie ihr Gesicht und drückte ihre Lippen auf seinen Mund.

Kapitel 9
    Tom sank in seinen Sattel zurück und schaute lautlos fluchend zu, wie sein Vater krachend den Rückwärtsgang einlegte.
    »Nimm deinen nutzlosen Köter aus dem Weg!«, brüllte Harry und setzte den Pick-up rückwärts dorthin, wo immer mehr Schafe aus der Herde ausbrachen.
    Tom hasste es, mit seinem Vater Schafe zu treiben. Fünf der Hunde seines Vaters trotteten weitab der Herde im Rudel dahin, zu verängstigt, um wirklich einzugreifen, und gleichzeitig zu verängstigt, um gar nichts zu tun. Bessie, die kleine Hündin, die Rebecca für Tom gezüchtet hatte, zauderte auf Harrys wütende Drohung hin, blieb aber standhaft auf der anderen Seite der Herde, wo sie aufmerksam auf Toms Kommando wartete. Das Gatter war noch mehrere hundert Meter entfernt, und Harry versuchte, mit seinem Pick-up und seinen Hunden die Schafe am Zaun entlang zum Tor zu treiben. Sobald der Druck zu groß wurde, brachen einige Schafe aus und rannten den steilen Hügel hinauf. Die Tiere, die nicht aus der Herde zu entkommen versuchten, drängten sich zu großen Kreisen zusammen, die sich in riesigen Wirbeln drehten, während Harry immer wieder hupte und »Haaa!« rief.
    Tom verlagerte sein Gewicht im Sattel, woraufhin Hank, sein lang gestreckter Brauner, der angesichts des Aufruhrs nervös mit den Ohren zuckte, antrabte. Tom leckte den Staub von seinen Lippen, pfiff nach Bessie, die in einem weiten Bogen die Herde umrundete und dann hinter Hanks Hufen herlief.
    Schon als kleine Kinder hatten Bec und Tom zusammen
mit ihrem Großvater zugeschaut, wie eine Herde sich bewegt. Grandad hatte es ihnen sogar auf dem Hof demonstriert. Dazu hatte er etwas rote Kreide aus seiner Tasche gezogen, eines der fünf Schafe gepackt, die zusammengedrängt in der Ecke standen, und es mit einem dicken roten Strich auf der Nase markiert. Anschließend hatte er zwei weitere Schafe ausgewählt und sie mit blauer Kreide markiert. Danach war er mit langen Schritten im Pferch herumspaziert und hatte sich die Schafe von seinen flinken Collies zutreiben lassen. Dank der Markierungen erfassten Bec und Tom sofort, was ihnen ihr Großvater über die Bewegungsmuster der kleinen Herde erklärte.
    »Schaut! Schaut!«, hatte Grandad gesagt. »Der rot markierte Bursche da, der ist euer Leitschaf. Nach so einem müsst ihr Ausschau halten, wenn ihr eine Herde treibt … so einer und ein paar seiner Kumpels führen die restliche Herde an … wenn ihr die gefunden und eure Hunde dazu gebracht habt, sie richtig zu leiten, dann werden sie die blauen Burschen durch jedes Gatter führen, das ihr aussucht.«
    Grimmig sah Tom auf die Silhouette seines Vaters im Pick-up. Grandad hatte sich zwar die Zeit genommen, seine Enkel im Viehtreiben zu unterweisen, aber sein Sohn war ihm immer zu fremd geblieben, als dass er ihn beeinflusst hätte. Tom entsann sich noch gut, wie sie an dem

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