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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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rannten durch den Treibgang und trotteten hinaus zu den ersten fünf Schafen, die eng gedrängt im Sammelraum standen. Rebecca seufzte erleichtert. Jetzt brauchte sie die Schafe nur noch in den Pferch zu bringen, dann hatte sie den Wettkampf überstanden.

    Sie schickte Dags wieder hinter die Schafe, von wo er sie vorsichtig in Richtung Sammelpferch drängte. Die Schafe wussten, dass sie jetzt zu ihren Gefährten und in die sichere große Herde zurückkehren würden, darum gehorchten sie willig und trotteten an Rebecca vorbei durch das Tor.
    Als sie sich bückte, um die glänzende Eisenkette um den Pfosten zu legen, war aus den Zuschauerreihen vereinzelt Applaus zu hören. Jemand rief: »Gute Arbeit!«
    Der Richter hielt den Punktestand auf seinem Clipboard fest und spazierte langsam zum Zeitnehmer.
    »Das war der letzte Durchgang für heute«, sagte der Zeitnehmer in sein Mikrofon. »Wir brauchen nur noch ein paar Minuten, um die Ergebnisse zu vergleichen und um auszurechnen, wer heute gewonnen hat.«
    Rebecca sah auf die Uhr. In einer halben Stunde sollte sie im Schafstall sein, wo das Feinwoll-Klassifizieren stattfand.
    Endlich schaltete der Zeitnehmer das Mikro mit einem lauten Klacken wieder ein und verlas die Namen der Sieger in den offenen und den geschlossenen Wettbewerben. Die Gewinner traten vor, um ihre Bänder in Empfang zu nehmen und ihre Säcke mit Hundefutter wegzuschleifen.
    »Siegerin in der Klasse der Novizen ist bei einem Punktestand von vierundneunzig Punkten und mit nur einem Punkt Vorsprung Rebecca Saunders mit ihrem Hund Dags. Gute Arbeit, Rebecca.«
    Jemand schlug ihr auf den Rücken, und sie trat vor, um das Band und eine golden glänzende Plastiktrophäe in Empfang zu nehmen.
    Das Band in der Hosentasche und die Trophäe unter dem Arm geklemmt, schleppte sie die schweren Hundekuchen dicht gefolgt von Dags zu ihrem Schaftransporter. An ihrem Lastwagen fuhr sie mit dem Zeigefinger über die eingravierte Aufschrift auf der Trophäe: »42. Maranga Show Diensthunde
Trials – Erster Platz Kategorie Novizen«. Dags stand direkt neben ihren Stiefeln.
    »Gut gemacht, Dags«, sagte sie leise und bückte sich, um ihn hinter den Ohren zu kraulen. Er sah mit seinen braunen Augen zu ihr auf und ließ die Schwanzspitze hin und her zucken. »Du hast es nicht so mit dem Gefühlezeigen, was, mein Junge?«
    Seit sie dieses Jahr mit den Schafböcken auf »Tournee« ging, hatte Rebecca noch keine Trophäe in einer Hundevorführung gewonnen … bis heute. Zwar hatte sie ein paar Mal gute Punkte gemacht, aber nie einen Sieg oder auch nur einen zweiten oder dritten Platz errungen. Sie lehnte sich gegen den Laster und dachte an ihren Großvater. Wenn er jetzt hier gewesen wäre, hätte er sie an den Schultern festgehalten, sich vornübergebeugt, um ihr in die Augen zu sehen, und gebrummt: »Gut gemacht, Mädel.« Dann wäre er mit einem Zwinkern in seine strenge, aufrechte Haltung zurückgekehrt und weitergegangen.
    Als sie die quietschende Fahrertür öffnete und nach oben fasste, um die Trophäe auf das Armaturenbrett zu legen, hörte sie eine Stimme in ihrem Rücken.
    »Auf den Sieg!«
    Sie drehte sich um.
    »Basil! Charlie Lewis!«
    »Du erinnerst dich an mich!«, sagte der groß gewachsene Junge. Die Augen gegen die Sonne zusammengekniffen, stand er vor ihr. Mit aufgekrempelten Ärmeln, aus der Hose hängendem Hemd, schlank und knackig.
    »Also, du hast damals eindeutig Eindruck gemacht. Ich begegne nicht jeden Tag einem Nackten mit einem Eimer auf dem Kopf.« Becs Augen wanderten abwärts zu seinem Schritt, was Charlie nicht entging. Er machte einen Schritt vor, um sich neben ihr an den Laster zu lehnen, und lächelte sie leicht verlegen an.

    »Ja. Schön. Das tut mir leid. Ich hab auf der Party ziemlich die Sau rausgelassen. Wir hatten davor wochenlang zu Hause die Ernte eingeholt, und ich war länger nicht mehr unterwegs …«
    »Ach, kein Grund, sich zu entschuldigen!«, fiel ihm Bec ins Wort. »Ich fand es genial, dich so kennenzulernen, das kann ich dir versichern.«
    Charlie lachte kurz und stocherte mit der Stiefelspitze im Dreck, aber er sah ihr nicht in die Augen.
    O mein Gott, dachte Bec, er ist schüchtern. Er ist tatsächlich schüchtern! Nimm ihm den Rum weg, und er ist sanft wie ein Lamm.
    »Und. Was hast du gewonnen?« Er nickte zu der Trophäe im Führerhaus hin.
    »Ach, das! Nur den ersten Preis als Novizin bei den Hunde-Trials. Zusammen mit meinem Kumpel Dags.« Sie holte die Trophäe

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