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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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1960er-Jahren sogar voller Häme: »Schafft zwei, drei, viele Vietnam!«
    Prager Frühling
    Der Reformgeist hatte auch die westlichen Ostblockländer Polen und die Tschechoslowakei erfasst. In der Tschechoslowakei löste im Januar 1968 Alexander Dubček den Stalinisten Antonín Novotný als Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei ab und führte ein Liberalisierungsprogramm durch, zum Beispiel durch die Aufhebung der Pressezensur. Dieser Reformkurs wurde als »Prager Frühling« bezeichnet. Die Sowjetunion unter Leonid Breschnew fürchtete, dass derartige Liberalisierungsbestrebungen übergreifen und die eigene Macht gefährden könnten. Durch einen Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen am 21. August 1968 wurde der Prager Frühling beendet.
    Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit
    Zur besten amerikanischen T V-Sendezeit erreichten die beiden Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin den Mond und betraten am 21. Juli 1969 als erste Menschen den Erdtrabanten. Neil Armstrong stieg als Erster aus der Mondfähre und sprach den berühmten Satz: »Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit.« Dieser Flug von Apollo 11, aber auch schon die erste Mondumkreisung durch Apollo 8 mit William Anders, James Lovell und Frank Borman im Dezember 1968 veränderten nachhaltig das Bild der Erde. Erst vom All aus sah man den »Blauen Planeten« wirklich als winzige Insel des Lebens in der Weite des Weltraums schweben.
    Die schwarze Bürgerrechtsbewegung
    I have a dream
    Diesen Satz wiederholte der Bürgerrechtler Martin Luther King (1929 – 1968) wie eine Beschwörungsformel mehrmals in seiner meisterhaften Ansprache beim »Marsch auf Washington |215| für Arbeit und Freiheit« am 28. August 1963. Diese Großdemonstration war der Höhepunkt einer Demonstrationsbewegung für die Bürgerrechte der Schwarzen, die im Sommer 1963 in zahlreichen amerikanischen Städten monatelang durchgeführt wurde. An diesem Marsch nahmen eine Viertelmillion Menschen teil, darunter 60 000 Weiße. Schwarze wurden zu dieser Zeit immer noch offiziell diskriminiert und waren überwiegend arm. Begonnen hatte die schwarze Bürgerrechtsbewegung 1955, als sich Rosa Parks am 1. Dezember weigerte, für einen Weißen ihren Platz in einem Bus zu räumen. Sie wurde deswegen zu 14 Dollar Geldstrafe verurteilt. Seit diesem Vorfall war King als Bürgerrechtler aktiv. Seinen Grundsatz des gewaltlosen Widerstands hatte er von Mahatma Gandhi übernommen. Gesetzlich aufgehoben wurde die Rassentrennung 1964. King wurde 1968 ermordet.
    Black is beautiful
    »Black is beautiful« und »Black Power« sind die wichtigsten Schlagwörter der militanten Schwarzenbewegung, die der Bürgerrechtler Stokley Carmichael (1941 – 1998) geprägt hat.
Black Power
lautete auch der Titel eines Buches, das er 1967 zusammen mit Charles V. Hamilton verfasste. Darin zeigten sie verschiedene Arten der trotz des Gleichstellungsgesetzes nach wie vor bestehenden Diskriminierung gegen Schwarze auf (u. a. mangelnde Vertretung in der Politik, schlecht bezahlte Arbeit). Dazu zählten sie auch »weiße« Schönheitsideale. So war die Barbiepuppe natürlich nicht dunkelhäutig und hatte keine krausen Haare. Dagegen postulierte Carmichael: »Black is beautiful!« Spätestens nach dem gewaltsamen Tod von Martin Luther King hielten viele Schwarze das Konzept der Gewaltlosigkeit für überholt und radikalisierten sich. Bereits in der Verwendung des Begriffs »Power« (= Macht, Durchsetzungskraft) sahen viele einen Aufruf zur Gewalt.
    Ich bin der Größte
    Die Legenden und Sprüche um den vom Internationalen Olympischen Komitee zum »Sportler des Jahrhunderts« gewählten Olympiasieger Muhammad Ali, ehemals Cassius Clay (*1942) sind berühmt: Beim Kampf gegen den ehemaligen Weltmeister Sonny Liston, der nach 105 Sekunden k. o. war, wurde |216| der entscheidende Treffer Alis als »Phantom-Schlag« bezeichnet, da kaum jemand ihn gesehen hatte. Der Kampf gegen George Foreman in Kinshasa im Kongo stand unter dem Motto »Rumble in the jungle« (= Der Kampf im Dschungel), und zu einem wahren Krimi, einem »Thrilla in Manila«, kam es beim Kampf gegen Joe Frazier auf den Philippinen. 1964, als Clay beim ersten Kampf gegen Liston den Weltmeistertitel gewann, schrie er wiederholt: »I shook the world! I am the greatest!« (= Ich habe die Welt erschüttert! Ich bin der Größte!) Im selben Jahr verkündete er seine Mitgliedschaft

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