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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Objekt im Weltraum und der Beginn der Raumfahrt. Vor allem in den USA wurde dieses Ereignis schockhaft wahrgenommen, da sich hier im Wettlauf der Supermächte ein technologischer Vorsprung der Sowjetunion zu offenbaren schien. Die politische Diskussion machte dafür unter anderem das angeblich »rückwärtsgewandte« amerikanische Bildungssystem verantwortlich. Infolge des Sputnik-Schocks kam es zu verstärkten Anstrengungen der USA, ihr Raketenprogramm zu beschleunigen und sich beim Wettlauf ins All einen Vorsprung zu verschaffen. Unter anderem führte der Sputnik-Schock auch zur Gründung der NASA.
    Republikflucht
    Ein Straftatbestand wurde der (offiziell so genannte) »unerlaubte Grenzübertritt« am 11. Dezember 1957 durch das »Gesetz zur Änderung des Passgesetzes« der DDR. Als Tatbestand im wirklichen Leben gab es die »Republikflucht« schon seit der Abriegelung der sowjetisch besetzten Zone nach dem Zweiten Weltkrieg. Insgesamt haben von 1949 – 89 ca. drei Millionen Menschen die DDR verlassen.
    |208| Trabi
    1958 wurden die ersten bei VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau produzierten »Trabant«-Modelle verkauft. Der Name wurde in einem Wettbewerb gefunden und bedeutet – analog zu »Sputnik« (= russisch für »Begleiter«) und »Satellit« (von lateinisch
satelles
= Leibwächter, Gefolgsmann eines Fürsten) – »Begleiter«. Als Mangelware war das Auto während der gesamten Zeit der DDR eine sichere Geldanlage mit hohem Wiederverkaufswert. Aufgrund der fehlenden technischen Weiterentwicklung wurde das populäre Automobil zum Symbol der Stagnation in der DDR. Weil es, ähnlich wie der »Käfer« und der »Golf« im Westen, das am weitesten verbreitete Auto in der DDR war, waren viele der motorisierten ostdeutschen Erstbesucher im Westen unmittelbar nach dem Mauerfall Trabi-Fahrer, was den Mythos letztmalig verstärkte.
    Überflussgesellschaft
    Bereits 1958 arbeitete der amerikanische Ökonom John Kenneth Galbraith (1908 – 2006) in seinem Buch
Gesellschaft im Überfluss
den Kontrast zwischen der hemmungslosen Güterproduktion des Kapitalismus und dem mangelnden Angebot an öffentlicher Infrastruktur und Dienstleistungen heraus: Privater Reichtum und öffentliche Armut. Der Berater der amerikanischen Präsidenten Kennedy und Johnson setzte sich für einen Ausbau des Sozialstaates ein. Allerdings ist der öffentliche Sektor in den USA im Vergleich zu den ausgebauten Sozialsystemen der westeuropäischen Staaten bis auf den heutigen Tag im Sinne des Wortes »arm dran«.
    Barbie
    Seit den Anfängen der deutschen Bild-Zeitung (erstmals erschienen 1952) gab es darin einen Comic von Reinhard Beuthin mit der Hauptfigur »Lilli«. Nach diesem Vorbild wurden seit 1955 etwa 30 Zentimeter hohe Puppen produziert, die als Werbemittel und Maskottchen dienten. Man konnte für diese »Lilli« auch bereits Kleidung und Zubehör kaufen. Auf einer Urlaubsreise entdeckte die Amerikanerin Ruth Handler in Luzern die Puppe, kaufte ein paar Exemplare und ließ nach diesem Muster in den USA die Barbiepuppe entwickeln. Ruth Handler betrieb mit ihrem Mann und einem Kompagnon die kleine Spielzeugfirma Mattel. Sie setzte die Produktion |209| dieser Mannequinpuppe in der Firma durch und gilt seitdem als »Mutter der Barbie«. Diese wurde auf einer Messe im März 1959 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Barbies männliches Pendant »Ken« ist nach dem Sohn der Handlers, Kenneth, benannt. Mattel ist heute der größte Spielzeughersteller der Welt.
    Happening
    ist eine Aktionskunst, die aus improvisierten Handlungen besteht und nicht dauerhaft ist, sondern mit deren Ende auch wieder aufhört zu existieren. Das erste Happening wurde 1959 in der Reuben Gallery in New York durchgeführt. Damit wurde der Kunstbegriff bewusst von der Bindung an jegliches »Material« gelöst und dadurch, bisher letztmalig, radikal erweitert. Auch das alltägliche Leben sollte so mit »Kunst« verbunden werden. So gesehen ist in der Tat das ganze Leben ein einziges »Happening«.

Das Jahrhundert der »Generationen«
    Das 20. Jahrhundert, stets auf Verjüngung bedacht, gefiel sich darin, alle paar Jahre eine neue Generation auszurufen. Neben einigen diffus wirkenden Begriffen wie etwa Vorkriegs-, Nachkriegs-, 68er-Generation oder der Bezeichnung die »weißen« Jahrgänge, gibt es auch einige »Generationen«, die sich begrifflich konkreter fassen lassen.
    Lost Generation – Die verlorene Generation
    Die Kunstsammlerin und Schriftstellerin Gertrude

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