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Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Titel: Wo geht’s denn hier ins Paradies? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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haben, dachte er. Dann sah er Janine, die an der alten bemalten Truhe lehnte. Das helle Haar war nass, die Bluse klebte ihr am Körper … ein reizvolles, erregendes Bild.
    Mit langen Schritten war er bei ihr, zog sie an sich – und riss sie im nächsten Moment mit sich zu Boden.
    Kein Denken mehr. Kein Überlegen. Keine Erinnerung an eine Andere … an diese Andere, die sein Leben so aus den Fugen gerissen hatte … Nur noch Janine. Die süße, sexy Janine … Verführerische Küsse, Hände, die ihn dort streichelten, wo es zu Explosionen führte …
    Dann gar nichts mehr, nur noch ein Gefühlstaumel, der ihn für eine Weile abtauchen ließ.
    Karsten wusste in dieser Gewitternacht kaum noch, was mit ihm geschah und was er tat. Alles war besser als dieses Grübeln, dieses Trauern um verlorenes Glück.
    Und so konnte Janine einen Sieg auf ganzer Linie verbuchen!
    + + +
    „Amore mio … wie hab ich dich vermisst! Wie hab ich mich nach dir gesehnt!“ Bernhard Pollini nahm Mimi ungeachtet ihres Protests in die Arme.
    Sie wehrte sich, kratzte und trat – halbherzig allerdings nur, denn es war einfach herrlich, ihn endlich wieder zu sehen und zu spüren, diesen Mann, der ihr Schicksal war.
    Sie standen vor der Haustür. Bernhard hatte stundenlang gewartet, bis Mimi an diesem Freitag aus dem Atelier nach Hause gekommen war. Insgeheim hatte er auch gehofft, Ellen zu sehen, es würde sicher leichter sein, ihr alles zu erklären und sie zur Verbündeten zu machen. Doch auch Ellen ließ sich nicht blicken.
    Es dämmerte schon, als endlich Mimi erschien. Sie wirkte noch zierlicher als sonst, die roten Locken, die normalerweise bei jedem ihrer Schritte auf und ab wippten, hingen wie kraftlos herab. Es zerriss dem Mann das Herz, denn er wusste, dass er Schuld an Mimis traurigem Aussehen hatte.
    „Ich liebe nur dich, Mimi, ich schwöre!“
    „Pah. Meineide!“
    „Nein, glaub mir, meine Frau … sie hat mich belogen. Das Kind – es ist nicht von mir!“
    „Vom Heiligen Geist vielleicht?“ Wenigstens einen Hauch von Spott und Ironie konnte sie noch in ihre Stimme legen.
    „Nein, von ihrem Liebhaber.“ Bernhard lachte. „Glaub mir, Liebling, es ist wahr: Meine Frau hat seit Monaten einen Lover. Es mir aber aus Bosheit nicht gestanden.“
    „Sie hat nur Gleiches mit Gleichem vergolten.“
    „Ach was, sie ist endlich zu der gleichen Erkenntnis gekommen wie ich: Wir beide passen nicht zusammen, unsere Ehe war ein Irrtum. Und jetzt … jetzt weiß sie endlich auch, was wahre Liebe ist.“ Er sah Mimi liebevoll an. „Kann ich dir nicht alles oben erzählen?“
    Nur noch kurz zögerte Mimi – und nickte. Die roten Locken sprühten plötzlich wieder, tanzten wie ein rotgoldener Glorienschein um ihr Gesicht.
    Bernhard war wieder da! Und – diesmal war sie sicher, dass er sich endgültig zu ihr bekannte!
    Die Tür des großen Wohnbereichs war noch nicht ganz hinter ihnen zugefallen, als sie sich in die Arme fielen. So viel galt es nachzuholen, so manches Missverständnis, manche durchweinte Nacht durch Küsse zu vertreiben.
    „Was … was ist mit dem Baby?“ Eine Frage, die Mimi mehr als alles andere beherrschte.
    Bernhard presste kurz die Lippen zusammen, dann zuckte er mit den Schultern. „Nicht von mir. Von ihrem Lover. Sie hat … sie wollte es mir erst …“ Er straffte sich. „Also, erst wollte sie mich damit weiterhin an sich fesseln. Und ich …“ Schuldbewusst sah er Mimi an. „Ich gebe zu, dass ich letztes Jahr zu Silvester noch mal mit ihr geschlafen habe.“ Wie ein geprügelter Hund sah er Mimi an. „Es tut mir so Leid, cara. Es war ein Ausrutscher, ich schwöre. Aber damit hatte sie mich in der Hand.“
    „Aber warum denn dann der Sinneswandel?“ Nein, Mimi war nicht bereit, einfach alles zu vergessen und im Überschwang von Liebe und Leidenschaft den klaren Verstand außen vor zu lassen. Diesmal würde sie alles ausdiskutieren, das stand fest!
    „Dieser andere Mann … er will das Kind unbedingt. Und – er will auch Mariella.“
    „Und sie? Will sie ihn auch?“ Mit klopfendem Herzen wartete sie auf seine Antwort.
    Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. „Ja, sie hat sich entschieden. Für den anderen. Für eine Familie mit ihm. Meine … unsere Kinder … sie werden es da gut haben. Er ist gar kein übler Kerl. Wir haben mal miteinander geredet. Von Mann zu Mann.“ Eine kleine Pause, dann meinte Bernhard: „Wenn du es willst, können uns die beiden Großen ja mal besuchen. Weißt du, ich hänge

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