Wo mein Herz zu Hause ist
Vater auf Ross Dalton, Skips Vater, gewesen war. Weshalb eigentlich, hatte er allerdings nie gesagt.
„Es gefiel ihm nicht, dass Skip aus einer wohlhabenden Familie stammte. Dass er …“
„Dass er was?“
Charmaine schüttelte den Kopf. „Nichts. Ist nicht mehr wichtig.“
„So sieht es aber nicht aus.“
„Ach komm, Kind, lass es gut sein. Dein Vater ist tot. Es spielt keine Rolle mehr.“
„Na schön. Aber eins muss dir klar sein: Ich werde Becky nicht noch einmal hergeben. Wenn du damit ein Problem hast, kannst du gleich wieder gehen.“
„Mein liebes Kind.“ Ihre Mutter schloss sie bewegt in die Arme. „Mein einziges Problem ist, dass ich meine Enkelin nicht sofort kennenlernen kann. Ich freue mich so sehr darauf.“
Addie atmete auf. „Na gut. Ich frage Skip. Wenn er auch einverstanden ist, dann können wir mal zusammen etwas unternehmen.“
„Das wäre schön“, flüsterte Charmaine und legte ihre Stirn an Addies. „Können wir noch mal von vorn anfangen?“
Inzwischen war es zur lieben Gewohnheit geworden, dass Skip und Addie abends, wenn die Mädchen im Bett waren, miteinander telefonierten.
„Ich vermisse dich so“, seufzte er, als er ihre Stimme hörte. Seit jenem Samstag, als sie es den Mädchen gesagt hatten, waren sie kein einziges Mal allein gewesen. „Ich wünsche mir, abends mit dir einzuschlafen und morgens als Erstes dein Lächeln zu sehen, wenn ich aufwache. Ich liebe dich so sehr. Am liebsten würde ich zu dir rüberkommen und dich in die Arme nehmen.“
Nach einer langen Pause erwiderte sie: „Warum tust du es dann nicht?“
„Jetzt, meinst du?“ Allein der Gedanke ließ sein Herz schneller schlagen.
„Ich komm dir entgegen“, flüsterte sie. „Ich halte es nicht länger aus.“
„Bin schon unterwegs.“
Er schlüpfte hastig in Jogginghose und Sweatshirt, horchte kurz an Beckys Tür, ob sie schlief, und schlich dann die Treppe hinunter. Als er aus dem Haus war, rannte er los – und fand Addie an die Motorhaube ihres neuen Trucks gelehnt, der vor dem Honigschuppen parkte.
Sie trug weite Yogahosen und ein Sweatshirt. Als Skip sie in die Arme schloss, merkte er, dass sie darunter nackt war, und er schob die Hände unter den dünnen Stoff, um ihre Haut zu spüren. Er küsste sie wild und leidenschaftlich, konnte nicht genug von ihr bekommen.
Dann schob sie die Hand in seine Jogginghose, und er stöhnte auf. „Warte …“
„Nein, ich will dich. Hier und jetzt …“
Ihre ungezügelte Lust war zu viel für ihn. Eng umschlungen sanken sie auf die Motorhaube, überwältigt von ihren Gefühlen. Im Licht von Millionen von Sternen und einem fast vollen Mond wurden sie eins miteinander.
„Als ob wir wieder Teenager wären“, flüsterte sie schließlich, als sich der Rausch etwas gelegt hatte.
Er drückte sie fester an sich. „Für dich werde ich immer jung sein. Ich liebe dich. Das kann ich gar nicht oft genug sagen.“
„Solange du es mir jeden Abend vor dem Einschlafen sagst … Ich will von dir träumen.“
„Ich will neben dir einschlafen. Jede Nacht. Ein Leben lang.“
„Es wird bald so weit sein, hoffe ich.“
Nach einem letzten langen Kuss lösten sie sich voneinander.
„Lass uns gemeinsam etwas unternehmen, mit den Kindern.“
Sie zögerte. „Frag Becky, und ich frage Michaela. Dann sehen wir weiter.“
Aufgewühlt ging er langsam zu seinem Haus zurück. Natürlich würde er sich weiterhin heimlich mit Addie treffen, bis die Kinder sich an die neue Situation gewöhnt hatten – doch er träumte davon, dass sie endlich unter einem Dach leben konnten.
„Dad?“
Erschrocken zuckte er zusammen. „Becky? Was machst du hier draußen?“
Sie saß im Schlafanzug auf der obersten Verandastufe.
„Ich bin aufgewacht, und du warst nicht da.“
„Ich habe draußen ein Geräusch gehört und wollte nachsehen. Aber es waren wohl nur Waschbären. Oder Rehe.“ Nicht, dass er gern flunkerte, aber was sollte er sonst sagen? Er setzte sich neben seine Tochter auf die Stufe, legte einen Arm um sie und drückte sie an sich. „Wollen wir jetzt wieder schlafen gehen? Morgen früh ist Schule.“
Gemeinsam gingen sie nach oben. Als er sie ins Bett gebracht hatte und gerade die Tür hinter sich zuziehen wollte, fragte Becky: „Liebst du sie?“
Langsam drehte er sich wieder um und setzte sich auf die Bettkante. „Ja, das tue ich. Sehr sogar.“
„Und wirst du sie heiraten?“
„Wäre das so schlimm?“
Sie rollte sich auf die Seite und drehte
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