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Wo niemand dich sieht

Titel: Wo niemand dich sieht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Zeitungen, und den legen wir dann auf diesen Kratzer.«
    »Sicher, Mac. Du bist ein richtiger Spießer. Du hast keinen Sinn für Innovatives. Ja, setz dich ruhig zu uns, vielleicht hast du ja mehr Spaß als ich. Also los, weiter; ich will das hier hinter mir haben, muss was tun.«
    »Jilly hat mir erzählt, dass du deshalb Philadelphia und VioTech verlassen hast, weil du an deinem Projekt Weiterarbeiten wolltest und die wollten dich nicht lassen.«
    »Richtig.«
    »Worin besteht diese Arbeit?«, erkundigte ich mich, schritt über einen schwarz-weißen Teppich mit geometrischem Muster und trat an die gigantische Fensterfront, die einen ungehinderten Blick aufs Meer freigab.
    »Es geht um die ewige Jugend. Ich arbeite an einer Pille, die den Alterungsprozess umkehrt.«
    »Mein Gott, Paul«, sagte Maggie und fiel fast vom Sofa, »das ist ja unglaublich! Warum wollten die dich nicht weiterexperimentieren lassen? Eine solche Pille wäre ein Vermögen wert. Alles wäre sie wert.«
    Paul lachte sie aus. »Auf den Köder fällt jeder rein. Jeder wünscht sich, ewig jung zu bleiben.« Er berührte seine Geheimratsecken. »Mir wäre eine Haarwuchspille persönlich lieber.«
    »Falls Jean-Luc Picard von Star Trek ein Hinweis ist, dann dürften wir selbst im vierundzwanzigsten Jahrhundert noch keine solche Pille erfunden haben. Pech für dich, Paul.«
    »Woran arbeitest du also nun wirklich, Paul?«, bohrte ich nach.
    »Das ist geheim, okay? Außerdem geht’s euch nichts an, keinen von euch. Im Übrigen hat’s mit Jilly nichts zu tun. Und jetzt lasst mich endlich in Ruhe, ja?«
    Maggie lehnte sich zurück und klickte mit ihrem Kugelschreiber. »Ich möchte wissen, was du und Jilly letzten Dienstagabend gemacht habt. Versuch dich zu erinnern. Etwa um die Abendessenszeit. Was habt ihr gemacht? Seid ihr in ein Restaurant gegangen oder habt ihr selbst gekocht?«
    »Herrgott noch mal, Maggie, wieso willst du wissen, was wir zum Abendessen gemacht haben?«
    »Habt ihr zu Hause gegessen, Paul?«, fragte nun auch ich, noch immer vor dem Fenster stehend, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Ja, haben wir. Es gab gedünsteten Heilbutt mit Zitrone. Jilly hat dazu Knoblauchbrot geröstet. Ich hab einen Spinatsalat gemacht. Wir aßen. Ich musste nachher wieder arbeiten. Jilly sagte, sie wollte noch ein bisschen mit dem Porsche rumfahren, was nichts Ungewöhnliches ist. Sie liebt diese Karre. Um zirka einundzwanzig Uhr ging sie.«
    »Rob Morrison sagte, der Unfall, oder was auch immer, sei gegen Mitternacht passiert. Das sind drei Stunden, Paul. Ganz schön lange Zeit, um einfach bloß rumzufahren.«
    »Ich hab gearbeitet. Bin am Schreibtisch eingeschlafen, hab sogar vergessen, meinen Computer auszuschalten. Kann sein, dass Jilly dazwischen zurückgekommen und wieder gegangen ist, ich weiß es nicht. Kann sein, dass sie die ganzen drei Stunden unterwegs war, ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass sie um einundzwanzig Uhr gegangen ist.«
    »Wie war ihre Stimmung beim Essen?«
    »Maggie, du kennst doch Jilly. Sie ist nie ernst, immer fröhlich drauf, immer einen Scherz auf den Lippen. Sie hat mir einen Viagra-Witz erzählt, daran erinnere ich mich noch genau.«
    »Also, woran arbeitest du nun, Paul?«, erkundigte sich Maggie erneut. »Willst du kleine Paul Bartletts klonen?«
    »Nein, Maggie, ich will mich nicht klonen, jedenfalls nicht, bevor ich rausgefunden hab, wie man Haare wieder nachwachsen lässt.« Er blickte mich an. »Also, bei dir wär das schon was anderes. Du hast prima Gene, Mac. Die Deutschen wären sicher an dir interessiert gewesen, oder das FBI. Na, wie wär’s, kein Interesse?«
    »Du wirfst also das FBI mit den Nazis in einen Topf. Sehr interessant.« Warum wich er andauernd aus? Was konnte ein Medikament, an dem er arbeitete, mit Jillys Unfall oder Selbstmordversuch zu tun haben?
    Paul zuckte nur mit den Schultern. »Ich sehe da jede Menge Parallelen.«
    Ich sagte nichts dazu, schüttelte bloß den Kopf. »Na ja, vielleicht überleg ich mir’s in meinem übernächsten Leben, aber nur, wenn ich mich zu einem Riesenschweinehund entwickeln sollte, was eher unwahrscheinlich ist. Du willst also sagen, dass Jilly beim Abendessen ganz normal war?«
    »Ja. Sie hat nur wenig gegessen. Sie wollte fünf Pfund abnehmen.«
    Maggie fragte: »Hat sie irgendwelche Diätpillen genommen?«
    »Nicht dass ich wüsste. Aber ich kann ja mal im Medizinschränkchen nachsehen.«
    »Gute Idee.«
    »Stimmt es, dass du täglich

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