Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
ihn auf zwanzig Grad ein.
Jetzt bräuchte ich allerdings noch einen Thermostat, um die Hitze in meinem Körper abzudrehen.
Sasha saß am Tisch und aß Müsli, während Winston und Valentino sich nebeneinander über ihre Futternäpfe hermachten.
Nachdem sie sich einen Becher dringend benötigten Kaffee eingeschenkt hatte, fuhr Tricia ihren Computer hoch. Der Bildschirmschoner flackerte auf und ließ sie einen Moment zusammenfahren, obwohl sie das Foto von sich und Hunter vor derSkihütte schon mindestens eine Milliarde Mal gesehen hatte.
„Mom findet, dass du ohne Hunter viel besser dran wärst“, bemerkte Sasha beiläufig.
Etwas Kaffee spritzte über den Becherrand und verbrühte ihre Finger, doch davon abgesehen zeigte Tricia keine erkennbare Reaktion. „Ach ja?“, fragte sie amüsiert, aber auch ein wenig verärgert über Diana. Aber bestimmt hatte ihre allerbeste Freundin diese Bemerkung nicht absichtlich in Hörweite ihrer Tochter gemacht.
„Das hat sie meinem Dad gesagt“, fuhr Sasha denn auch munter fort, während sie weiter ihr Müsli mampfte.
Tricia, mit dem Rücken zu dem kleinen Mädchen, konzentrierte sich auf die Computertastatur und klickte auf das Mailbox-Symbol ganz oben am Bildschirm.
Normalerweise hätte es sie riesig gefreut, nicht weniger als drei Nachrichten von Hunter unter den üblichen Werbe- E-Mails für Wundervitamine und Potenzmittel zu finden. Heute jedoch, unter dem Einfluss eines weiteren Zusammentreffens mit Conner Creed, spürte sie nichts dergleichen. Seattle schien ihr sehr weit entfernt, genau wie Hunter.
Sasha war offenbar entschlossen, das Gespräch nicht abreißen zu lassen. „Ich finde, Conner sieht echt gut aus“, bemerkte sie.
„Hmm“, entgegnete Tricia unverbindlich und ohne sich umzudrehen. Sie öffnete die erste E-Mail von Hunter.
Hi Babe, stand da.
Zu ihrem eigenen Erstaunen sträubten sich ihr die Haare. Babe? Kreuzfahrt durch Mexiko hin oder her, wie kam Hunter dazu, sie Babe zu nennen? Schließlich hatte dieser Mann sie praktisch wochenlang ignoriert – wenn nicht monatelang. War diese Bezeichnung nicht ein klein wenig zu intim, wenn man bedachte, wie sehr sie sich auseinandergelebt hatten?
Im selben Moment verspürte sie einen Stich. Wenn ihrGewissen sich zu Wort meldete, dann üblicherweise mit Dianas Stimme. Du hast schließlich seine Einladung angenommen, Miss Schlaumeier. Oder glaubst du etwa, dass Hunter dabei an einen rein platonischen kleinen Ausflug denkt?
Tricia richtete sich kerzengerade auf. Warum – warum nur – hatte sie die ganze Zeit fröhlich ignoriert, dass sie und Hunter auf dem Schiff eine Kabine teilen würden? Was nichts anderes bedeutete, als dass sie Sex haben würden.
„Gütiger Herr“, stieß sie laut aus.
„Was?“, fragte Sasha.
„Ach nichts.“ Tricia konzentrierte sich auf den Rest von Hunters E-Mail.
Der belief sich im Grunde auf ein Onlinevorspiel, woraufhin sie die E-Mail mit einem entschiedenen Mausklick wieder schloss. Und sich noch alberner vorkam als zuvor.
In diesem Moment hätte sie so ziemlich alles für ein anständiges Frauengespräch mit Diana gegeben, obwohl sie wusste, dass ihre Freundin ihr raten würde, Hunter einen ordentlichen Tritt in den Hintern zu verpassen und mit ihrem Leben weiterzumachen.
Da Diana sich aber in einer anderen Zeitzone aufhielt und ihre Tochter anwesend war, kam ein Plausch unter Freundinnen nicht infrage.
„Gehst du heute nicht arbeiten?“, fragte Sasha. Tricia hatte nicht gehört, wie sie ihren Stuhl zurückgeschoben hatte, um aufzustehen. Das kleine Mädchen stand jetzt direkt neben ihr und betrachtete sie nachdenklich.
Es gelang ihr nicht, ein Lächeln aufzusetzen. Vielleicht, dachte sie kläglich, kann ich ja eins beim Spendenbasar auftreiben.
„Am Ende der Campingsaison ist nicht viel zu tun“, erklärte sie. „Ich dachte, wir zwei gehen rüber ins Gemeindehaus und helfen mit, den Basar vorzubereiten.“
Sasha, die in ihrem ganzen jungen Leben wahrscheinlich noch keinen Basar besucht hatte, strahlte. „Genial!“, schwärmte sie. „Kann Valentino auch mitkommen?“
„Ich glaube nicht, dass ihm das Spaß machen würde“, antwortete Tricia diplomatisch. „Was hältst du davon, wenn wir uns anziehen und noch schnell mit ihm spazieren gehen?“
8. KAPITEL
B rody führte definitiv etwas im Schilde, aber Conner kam verdammt noch mal nicht dahinter, was es sein könnte. Er hatte sich einfach eine von Conners Jeans genommen und dazu auch noch eins
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