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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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„Das ist eine wirklich kluge Frage. Aber es gibt schon einen kleinen Unterschied. Nostalgie bedeutet, dass man sich an Menschen und Orte und so etwas erinnert und sich wünscht, dass alles noch so wäre wie früher. Nostalgie kann auch etwas Schönes sein. Traurigkeit dagegen ist – nun, dann ist man einfach traurig .“
    Sasha wirkte nicht überzeugt. „Ich bin froh, dass ich nach Lonesome Bend gekommen bin“, sagte sie nach einer Weile. Valentino war zum Badestrand gelaufen und schnüffelte an einer unsichtbaren Spur. „Wenn ich jetzt an dich denke, kann ich mir Häuser und Leute um dich herum vorstellen.“
    Tricia beugte sich herab, um ihre Patentochter auf den Kopf zu küssen. „Ich bin auch froh, dass du nach Lonesome Bend gekommen bist. Lass uns reingehen und ein Feuer im Kamin machen. Ich muss einigen Papierkram erledigen und den Anrufbeantworter abhören, bevor ich das Büro für den Winter schließe.“
    Sasha nickte, hielt aber immer noch einen Arm um Tricias Hüfte geschlungen und das Gesicht an ihre Seite gepresst. Es dauerte einen Moment bis Tricia begriff, dass das kleine Mädchen weinte.
    „Was ist denn, Schätzchen?“ Sie zog Sasha zum nächsten Picknicktisch, damit sie sich nebeneinander auf die Bank setzen konnten.
    Schniefend lehnte Sasha den Kopf an Tricias Oberarm. „Ich weiß, dass du Uroma Natty und Valentino liebst. Aber ich werde ganz nostalgisch, wenn ich mir vorstelle, dass du hier bist und Mom und Dad und ich einen ganzen Ozean entfernt in Paris sind.“
    Tricia drückte das Kind lange an sich. „Du wirst viel Spaß in Paris haben“, sagte sie, als sie ihrer eigenen Stimme wieder traute. „Aber du wirst nicht für immer in Europa bleiben. Deine Mom glaubt, dass dein Dad in ein paar Jahren wiedernach Seattle versetzt wird. Und dann werde ich dort sein und auf euch warten.“
    „Aber ich werde dann eine andere sein. Und du auch.“
    „Trotzdem werden wir noch immer beste Freundinnen sein“, versprach Tricia sanft. Sie erschauerte, als ein kühler Wind vom Fluss heraufwehte.
    Valentino stürmte zu ihnen, als sie ihn rief. Im Büro machten sie ein Feuer im Kamin, und Sasha begann – noch immer ein wenig gedrückt – das winzige Gebäude zu erforschen. In der Zwischenzeit fuhr Tricia ihren Computer hoch, um die Rechnungen des vergangenen Wochenendes in ihr Buchführungsprogramm einzugeben. Joe hatte in all den Jahren jede Menge Schwarz-Weiß-Fotos in River’s Bend geschossen und einige davon gerahmt an die Wände gehängt.
    „Bist du das mit der Angelrute?“, fragte Sasha.
    „Mhm“, antwortete Tricia geistesabwesend.
    „Das ist bestimmt dein Dad“, sagte Sasha kurz darauf. „Der Mann, der mit dem Kajak am Ufer steht?“
    „Ja, das ist er.“
    Sasha langweilte sich schnell, weil es in dem kleinen Büro nicht viel zu entdecken gab. Sie rollte sich auf dem Teppich neben Valentino zusammen, schlang beide Arme um ihn und schlief ein.
    Bei ihrem Anblick traten Tricia schon wieder Tränen in die Augen, die sie hastig wegblinzelte. Der Abschied würde ihr schwerfallen, aber so war das Leben nun einmal. Immer gab es jemanden, dem man Auf Wiedersehen sagen musste, immer jemanden, den man vermisste.
    Entschlossen, nicht zu weinen, rechnete sie die Einnahmen des Wochenendes zusammen und füllte das entsprechende Computerformular aus.
    Noch wollte sie Sasha und Valentino nicht wecken – warum diesen perfekten Moment früher als unbedingt nötig beenden?Also beschloss sie, erst noch ihre Mailbox abzuhören, obwohl die Saison sowieso vorbei war und niemand vor dem nächsten Frühjahr einen Platz reservieren würde.
    Tricia fragte sich, ob sie dann immer noch in Lonesome Bend wäre und auf einen Käufer für River’s Bend und das Bluebird Autokino wartete. Ob sie nach wie vor Zeit totschlagen und von Minuten zu Minute älter werden würde. Kein schöner Gedanke.
    „Sie haben zwei neue Nachrichten“, verkündete die weibliche Computerstimme.
    Tricia runzelte die Stirn, lehnte sich in dem unbequemen Bürostuhl zurück und wartete.
    „Hier ist Carla von Lonesome Bend Immobilien“, sagte eine andere Stimme, diesmal eine menschliche. „Es ist Montagmorgen. Bitte rufen Sie mich an. Ich habe tolle Neuigkeiten.“
    Ihr Herz begann laut zu schlagen.
    Die zweite Nachricht. „Hier ist noch einmal Carla. Ich habe vorhin meine Handynummer nicht hinterlassen.“ Kurze Pause. „Die Nummer lautet 555-7242. Rufen Sie mich bitte an.“
    Mit zitternden Fingern wählte Tricia die

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