Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Trottel machte.
Er klopfte an Tricias Tür. Durch das kleine Glasoval sah er die Umrisse von ihr und dem kleinen Mädchen.
Tricia öffnete die Tür.
Der Geruch von verbranntem Essen quoll heraus und hüllte ihn ein.
„Conner“, sagte sie, als ob er der letzte Mensch wäre, den sie erwartet hatte – oder sehen wollte. Der Hund tauchte neben ihr auf, bellte kurz und begann, an seinen Beinen zu schnüffeln.
In diesem Moment fiel ihm auch der Name wieder ein. Valentino. Mit Sicherheit kein Name für den Hund eines Cowboys. Vielleicht würde er ihn Bill nennen.
Zögernd trat Tricia einen Schritt zurück, damit Conner eintreten konnte.
„Hi, Conner“, rief Sasha, die am Tisch saß. „Eigentlich sollte es Käsesandwiches zum Essen geben, aber Tricia hat sie verbrennen lassen. Darum gibt es stattdessen Sandwiches mit Erdnussbutter und Marmelade. Willst du auch etwas?
„Sasha“, rügte Tricia sie sanft.
„Ist schon gut“, sagte Conner, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. Etwas, das er gleich darauf bereuen sollte. „Ich bin nur vorbeigekommen, um zu fragen, ob du den Hund noch immer weggeben willst.“
Innerhalb von Sekunden wich alle Freude aus Sashas Gesicht, Conner befürchtete schon, dass sie anfangen würde zu weinen. Nur eines war schlimmer als eine weinende Frau – ein weinendes Kind. Und vor allem ein Mädchen.
Dagegen wirkte Tricia eher, als würde sie ihn am liebsten anschreien, Feuer speien oder ihm die noch immer rauchende Bratpfanne über den Kopf ziehen.
Offenbar entschied sie dann aber, nichts davon zu tun, wahrscheinlich, weil Sasha in der Nähe war. Stattdessen stand sie nur da, starrte ihn an und sagte keinen Ton.
Er setzte ein Grinsen auf, und dann fiel ihm auch endlich ein, den Hut abzusetzen.
„Ich schätze, das war ein wenig direkt“, räumte er ein.
Tricias blaue Augen blitzten auf. „Findest du?“
12. KAPITEL
T ricia rief sich in Erinnerung, dass Conner Creed ein Gast war, wenn auch ein ungeladener. Außerdem hatte sie doch gerade erst Diana erklärt, dass sie am Mittwoch nach Seattle fliegen würde, wenn sie dafür gesorgt hatte, dass es Valentino und Natty an nichts fehlte.
Zwar wusste sie noch nicht, wer sich um ihre Urgroßmutter kümmern sollte, aber Valentino würde es bei Conner gut gehen. Das wusste sie einfach. Somit war das halbe Problem bereits gelöst.
„Setz dich doch“, sagte sie kurz angebunden. Dann zwang sie sich, an Sasha gewandt, zu einem Lächeln und sagte: „Glaubst du, dass Natty jetzt auch etwas essen möchte? Könntest du sie bitte fragen?“
Sasha war wütend, in ihren sonst so freundlichen Augen war eine Spur von Rebellion zu entdecken.
Valentino, der sich unter den Tisch verzogen hatte, stieß ein leises, besorgtes Wimmern aus.
Nachdem Conner Tricia einen unergründlichen Blick zugeworfen hatte, hockte er sich hin, beugte sich vor, um unter den Tisch zu spähen und begann, leise mit dem Hund zu sprechen. „Ganz ruhig, Kumpel. Hab keine Angst. Hier passiert niemandem etwas.“
So hart und männlich er immer wirkte, jetzt klang seine Stimme fast väterlich.
„Mach schon“, sagte Tricia zu Sasha.
Sasha sprang zwar auf die Füße, aber ohne große Begeisterung, das war ihr deutlich anzumerken. „Mom hat aber gesagt, dass du Valentino mit nach Seattle nehmen kannst!“, rief sie auf dem Weg zur Treppe.
„Seattle ist eine Stadt“, erklärte Tricia dem kleinen Mädchen ruhig. Aber es ging nicht nur um den Hund, das wusste Tricia.Sasha waren heute einige Dinge klar geworden. Wie weit Paris tatsächlich entfernt war und wie anders ihr Leben dort sein würde. Der Umzug nahm für sie langsam realistische Formen an. „Valentino wird sich auf der Ranch viel wohler fühlen.“
„Nein, wird er nicht!“, schrie Sasha. „Weil er wissen wird, dass du weggegangen bist und ihn einfach zurückgelassen hast!“ Sie stampfte laut die Treppe hinab.
„Ich wünschte, ich hätte einfach meinen Mund gehalten“, sagte Conner.
„Ich auch“, entgegnete Tricia eisig. Noch immer hätte sie ihm am liebsten den Hals umgedreht, doch zum Glück überwog ihre gute Erziehung. „Valentino braucht wirklich ein neues Zuhause.“ Sie stand ihm gegenüber hinter einem Stuhl, die Lehne fest umklammernd. „Wenn du versprichst, dass du ihn nicht nur tolerierst, sondern liebst – dass er nicht draußen oder irgendwo im Stall schlafen muss oder so was –, dann kannst du ihn haben.“
Bei den letzten Worten musste sie ihr Gesicht abwenden. Es war,
Weitere Kostenlose Bücher