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Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Titel: Wo Schneeflocken glitzern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathryn Constable
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komisch, falls das ein blöder Witz von euch sein soll!«
    Keine Antwort. Im Palast war es wieder still. Sophie hörte nur ihren eigenen Atem.
    Sie schloss die Augen, aber sie war hellwach und ihr Herz klopfte.
    Da. Wieder ein Schlurfen. Und was war das? Hatte da jemand gehustet? Irgendwo ging eine Tür auf, aber es war nicht die Tür zum Kinderzimmer. Wieder Schritte und dann ein flacher Atem direkt neben ihrem Kissen.
    »Hab ich dich!«, rief sie und riss die Augen auf, als sie die Hand packte, die nach ihrem Gesicht gegriffen hatte.
    Und dann ein Aufschrei. » Otpusti menya pajaluista! «
    Ein fremdes Mädchen schaute auf sie herunter. Sophie lockerte vor Überraschung ihre Finger, und das Mädchen riss sich sofort aus ihrem Griff los und huschte hinter einen Stuhl. Sophie konnte ihr braunes Haar über der Lehne sehen und einen kleinen Fuß in Filzpantoffeln, der hinter dem Sessel hervorlugte.
    So ruhig wie möglich sagte sie: »Du musst dich nicht verstecken. Ich tu dir nichts.«
    Die Kleine blieb, wo sie war.
    »Sprichst du kein Englisch?«
    »Ich spreche Paningliisch!« Die Stimme war hoch, melodisch. »Ich lerne mit meinem Bruder aus Buch.« Das Wort Buch sprach sie wie »Booorch« aus.
    Sophie überlegte, ob sie das Licht anknipsen sollte, aber sie wollte ihr nicht unnötig Angst einjagen.
    »Ich mag dich«, sagte die Stimme. »Du hübsches Gesicht.«
    »Danke«, erwiderte Sophie und streckte den Kopf vor, um einen Blick auf das Mädchen hinter dem Stuhl zu erhaschen. Der Fuß in dem Filzpantoffel verschwand unter leisem Kichern aus Sophies Blickfeld. »Aber leider kann ich dir nicht sagen, ob ich dich auch mag«, fuhr Sophie fort, »weil ich dich ja nicht sehen kann. Warum kommst du nicht endlich hinter dem Stuhl hervor?«
    Keine Antwort. Totenstille.
    »Frierst du?«, fragte Sophie. »Du kannst was von meinem Tee haben, den mir freundlicherweise jemand hingestellt hat, während ich geschlafen habe.«
    »Aber das war ich, das war ich!«, rief das Mädchen, begleitet von heftigem Händeklatschen.
    Ein schmales weißes Gesicht mit dichten dunklen Augenbrauen spähte hinter dem Stuhl hervor. Sophie lächelte und das Gesicht verschwand sofort wieder.
    »Ich bringe Tee … und Marmelade.« Das Mädchen redete, als lausche sie jedem Wort nach, das sie sagte, und als wäre sie fasziniert vom Klang der fremden Sprache. »Sie lassen mich herkommen. Nur kurz. Ich verspreche, dass ich gleich zurückkomme.« Einen Augenblick blieb es still, dann ein leiser Seufzer. »Dann ich sehe dein Gesicht.«
    »Was ist mit meinem Gesicht?«, fragte Sophie, die jetzt einen Zipfel von einem bestickten lila Rock sehen konnte.
    »Ich mag sehr gern!«
    Das Mädchen spähte wieder hinter dem Stuhl hervor. Ihr braunes Haar baumelte in zwei struppigen langen Zöpfen herunter. Langsam schob sie sich ganz hervor und wie an Fäden gezogen kam sie auf Sophies Bett zu, kam direkt zu ihr, als könne sie gar nicht anders, und starrte sie durchdringend an. Sie hatte lange schwarze Wimpern und dunkelblaue Augen.
    Und plötzlich fiel Sophie wieder ein, was die Prinzessin gesagt hatte. Wenn das Mädchen nun ein … Geist war? Oh, Gott – was sollte sie dann noch mal sagen?
    Das Mädchen sog die Luft ein. »Du denkst, ich bin domovoi ?«, sagte sie, wich einen Schritt vom Bett zurück und schüttelte den Kopf.
    »Nein!«, rief Sophie viel zu laut. Schnell senkte sie die Stimme wieder, um Marianne und Delphine nicht zu wecken. »Tut mir leid. Ich bin zum ersten Mal in Russland. Ich verstehe vieles falsch!« Sie lächelte entschuldigend.
    Das Mädchen nickte, als leuchtete ihr diese Erklärung ein. Sophie fasste sie jetzt genauer ins Auge. Ihr Gesicht war freundlich, neugierig und intelligent. Und sie sah kein bisschen wie ein böser Geist aus, der hergekommen war, um sie zu ersticken.
    Das Mädchen starrte sie weiter an und Sophie nahm das Teeglas hoch. »Sagst du mir deinen Namen?«
    »Mascha«, wisperte das Mädchen und ihre Hand schob sich auf Sophie zu. Sie kämpfte sichtlich mit der Versuchung, Sophies Arm zu berühren.
    »Ich bin kein Geist«, lachte Sophie. »Alles ganz real. Hier, schau mal.« Und zum Beweis kniff sie sich selbst in den Arm.
    Das Mädchen lachte jetzt auch. Und dann, als könne sie ihren Augen immer noch nicht trauen, legte sie einen Finger auf Sophies Arm und stupste sie.
    »Wie alt bist du?«, fragte Sophie. Das Mädchen starrte auf ihren Finger, als hätte der die Frage gestellt.
    »Zehn!«
    »Dann bist du Ivan

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