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Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Titel: Wo Schneeflocken glitzern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathryn Constable
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bitte sag es mir! Wo sind deine Diamanten? Wenn du mir nicht verrätst, wo du sie versteckt hast, werde ich bald genauso aussehen wie du. Nicht sehr schön also …« Abrupt wirbelte sie zu Sophie herum, eine verzweifelte Wut in den Augen. »Warum kannst du mir nicht helfen?«
    »Ich? Aber was soll ich denn tun?«, rief Sophie und wich einen Schritt zurück. Das Gesicht der Prinzessin nahm einen hässlichen Ausdruck an.
    »Du weißt wirklich nichts, wie?«, sagte sie. »Du bist nutzlos für mich.«
    »Prinzessin!«
    Sophie fuhr herum und sah Ivan in der Tür stehen. Sein Haar war jetzt ordentlich gekämmt und seine Jacke bis oben hin zugeknöpft.
    »Ist es so weit?«
    Ivan nickte. »Er ist da.«
    Die Prinzessin rührte sich nicht, stand da wie angewurzelt. »Jetzt schon?«
    Ivan nickte wieder. Er sah fast genauso verzweifelt aus wie die Prinzessin. Was hatte der Besuch des Generals zu bedeuten, warum gerieten die beiden so aus der Fassung? Sophie fröstelte.
    Im Palast unten knallte eine Tür.
    »Anna!«, bellte eine kräftige, klangvolle Männerstimme herauf. »Annnaaaa!«
    Die Prinzessin legte eine Hand auf ihre Brust, wie um sich zu beruhigen, und schaute wieder zu dem Porträt der letzten Volkonski-Prinzessin und ihren verschollenen Diamanten auf. Dann holte sie tief Luft und stöckelte auf wackligen Beinen zur Tür. Ivan bot ihr seinen Arm, aber sie stieß ihn weg und verschwand im Dunkel des Palastes.

Unten an der Marmortreppe wartete ein Mann in grauer Offiziersuniform. Breitbeinig stand er da, nahm seine Mütze und seine Handschuhe ab, legte Letztere in die umgedrehte Mütze und strich sich die schwarzen Haare glatt. Das Licht des musselinverhängten Kronleuchters fiel auf den Boden zu Füßen des Generals, so dass es aussah, als stünde er im Schnee. Ungeduldig trommelte er mit dem Fuß.
    Sophie, Delphine und Marianne spähten über die Balustrade in die Halle hinunter.
    »Der sieht aber toll aus!«, wisperte Delphine.
    »Ja, die beiden passen gut zusammen«, stimmte Marianne im Flüsterton zu.
    »General!« Die Prinzessin lief die Treppe zu ihm hinunter und ihre Stimme klang hoch und zittrig. Ivan folgte ihr langsam. Er fürchtet und hasst den General, dachte Sophie. Aber er will auch die Prinzessin beschützen. Sie sah, wie Ivans Hand immer wieder mit geübtem Griff an die Hüfte fasste, als steckte da noch seine Militärpistole.
    »Anna! Anna!«, säuselte der General. »Was haben Sie nur mit mir gemacht?« Seine Stimme war hell, grausam, sein Englisch makellos. Er streichelte die Pelzstola, die über die Schultern der Prinzessin drapiert war, nahm ihre Hände und schaute auf die Diamantringe. »Sehr schön«, lächelte er, aber es war wie ein Salutieren, etwas rein Mechanisches, Eingedrilltes. »Wie ich sehe, bekommt Ihnen das Leben im Winterpalast der Volkonskis – und vor allem sehe ich, dass Sie mein gutes Geld ausgegeben haben.«
    Die Prinzessin riss ihre Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. Der General lachte. Und obwohl er kein einziges Mal hochgeschaut, die Mädchen im Dunkel hinter der Balustrade gar nicht bemerkt haben konnte, blickte er plötzlich auf und starrte Sophie direkt in die Augen.
    »Was versteckt ihr euch, Mädchen? Schmollt nicht, sondern kommt herunter!«, rief er ihnen zu.
    Sophie und die anderen wechselten einen Blick. Der Mann war daran gewöhnt, Befehle zu erteilen, und er erwartete, dass sie unverzüglich befolgt wurden, so viel stand fest. Widerstrebend gingen sie die Treppe zu ihm hinunter.
    Er legte einen Arm um die Prinzessin und sagte: »Anna Fjodorovna ist die einzige Frau in Russland, die mich dazu bringen kann, eine so weite Reise zu machen.« Er drückte ihre Schulter und die Prinzessin zuckte zusammen. »Ich schwöre es! Keine andere Frau in ganz Russland erteilt General Grekov Befehle!«
    »Grigor«, wisperte die Prinzessin. »Bitte … Ich hasse es, wenn Sie sich über mich lustig machen.«
    Der General ignorierte sie. Er genoss es sichtlich, vor den Mädchen zu prahlen, seine Macht über die Prinzessin zur Schau zu stellen. »Sie schnippt mit den Fingern, stampft mit dem Fuß auf, und ich sage: ›Gute Frau! Ich habe Kriege zu führen! Glaubst du, ich kann meinen Militärzug umleiten, nur um dir einen Besuch abzustatten!‹« Er lachte, ließ seinen Arm sinken und trat von ihr weg. »Aber was soll ich machen? Wenn Anna Fjodorovna mich ruft, muss ich kommen!«
    Er holte tief Luft, streckte die Brust heraus und schien den ganzen Raum einzunehmen, viel mehr

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