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Wo Träume im Wind verwehen

Wo Träume im Wind verwehen

Titel: Wo Träume im Wind verwehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Tagen. Sie scheinen Fortschritte zu machen. Sie arbeiten Tag und Nacht. Oh, ich habe eine wunderbare Idee …«
    »Und die wäre?«
    »Du solltest dem Kapitän des Schiffs eine Kopie dieses Tagebuchs schicken. Wäre das nicht toll? Ich bin sicher, dass er es außerordentlich hilfreich finden würde. Vielleicht gibt es irgendeinen Geheimkode in dem Tagebuch, eine Art verschlüsselte Botschaft darüber, wo der Schatz vergraben ist.«
    »Mom!«
    »Liebes, ich meine es ernst. Ich bin sicher, der Kapitän würde dir vor Freude um den Hals fallen.«
    Caroline überlegte, ob sie ihrer Mutter sagen sollte, dass der Kapitän Joe Connor war. Sie hatte das Bedürfnis, ihr zu erzählen, dass er das Schiff befehlige, dass sie ihm bereits eine Kopie des Tagebuchs geschickt habe und dass er wegen der Briefe, die sie ihm vor langer Zeit geschrieben hatte, den Schatz der
Cambria
bergen wolle. Aber Skye lag im Krankenhaus, und ihre Mutter hasste alles, was den Namen Connor trug. Sie waren für Augusta der Feind, die Verkörperung des Bösen schlechthin.
    »Erinnerst du dich an den Schatz, den wir gefunden haben, Liebes? Ich meine den goldenen Armreif?«, fragte Augusta, das Thema wechselnd.
    »Ja, den Vater dir geschenkt hat.«
    »Fliegst du nun nach Schottland?«, nahm Augusta die Unterhaltung wieder auf, nachdem sie lange geschwiegen und an Hugh gedacht hatte. »Sagtest du nicht irgendetwas von einer Spritztour?«
    »Ja.« Mit einem Mal wünschte Caroline, sie würde heute Abend verreisen. »Aber im Moment kann ich nicht weg.«
    »Du bist ständig auf Achse. Wenn ich Michele anrufe, heißt es dauernd, dass du gerade nach ich weiß nicht wohin geflogen bist.«
    »Nicht dauernd.«
    »Ich bin froh, Caroline, dass du jetzt nicht weg musst. Skye braucht dich. Ich gebe mir die größte Mühe, immer für sie da zu sein, aber ich weiß, dass sie im Grunde nur dich um sich haben will.«
    Caroline hörte den Schmerz in der Stimme ihrer Mutter. Sie hätte ihr gerne gesagt, sie sei eine wunderbare Mutter und sie irre sich, Skye brauche sie mehr als jeden anderen Menschen auf der Welt. Aber sie wusste, dass Augusta ihr nicht geglaubt und die Lüge lediglich zur Folge gehabt hätte, dass sie sich noch schlechter fühlte.
    »Sie liebt dich, Mom«, sagte Caroline wahrheitsgemäß.
    »Ich weiß. Aber ich wünschte, ich wäre früher mehr für sie da gewesen, hätte meine Chance nicht verpasst.«
    Die Worte hingen in der Luft und erinnerten Caroline an die Fehler und Versäumnisse, die trotz aller Liebe vorkamen. Zögernd blickte sie aufs Meer hinaus, zu dem weißen Schiff, das in der Sonne glänzte. Sie dachte an Skye, die betrunken gewesen war und sich auf dem Weg zu Joe befunden hatte. Dass ihre beiden Tragödien miteinander verknüpft waren, lag auf der Hand, eine Tatsache, der man sich nicht entziehen konnte.
    Auch nicht durch einen Nachtflug nach Schottland.
    »Das war herrlich. Danke, dass du hergekommen bist, um eine Runde mit mir zu schwimmen«, sagte Augusta.
    »Das war die beste in diesem Sommer.« Caroline wünschte, sie hätte ihrer Mutter ein größeres, ein wichtigeres Geschenk machen können.
    »Ich bin müde.« Augusta packte ihre Sachen zusammen. »Es war schön, mit dir am Strand zu sitzen. Einfach nur beieinander zu sein. Das ist alles, was zählt, Caroline. Unter dem Strich ist das Beisammensein das Einzige, was wichtig ist.«
    Augusta rappelte sich hoch. Ihre Füße rutschten im Sand weg, aber sie erlangte ihr Gleichgewicht wieder. Als Caroline die Hand ausstreckte, um ihr beim Aufstehen zu helfen, empfand sie eine überwältigende Liebe für ihre Mutter, für ihre Lebensweise, für die Ängste, die zu begraben sie sich so große Mühe gab, für alles, was sie niemals kennen und erleben würde. Die Zärtlichkeit für ihre Mutter, die langsam alt wurde, war so groß, dass sie sich auf die Lippe beißen musste.
    Homer hatte die beiden Frauen wohl kommen sehen. Er hatte sich erhoben und bellte vor Freude. Auf dem Felsplateau stehend, über der ersten Treppenstufe, wirkte er wie der Wächter von Firefly Hill. Er bellte wie verrückt.
    »Er hat bestimmt Hunger«, sagte Caroline.
    »Nein, Liebes.« Augusta überprüfte lächelnd, ob sich die Perlenkette noch an ihrem Hals befand. »Er ist nur glücklich, weil wir nach Hause kommen.«
    Caroline schwieg und verzog keine Miene. Doch als sie am Strand entlanggingen, spürte sie eine tiefe Zufriedenheit. Bald würden sich die Feuerfliegen aus ihrem Versteck wagen und ihren nächtlichen

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