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Wo unsere Träume wohnen

Wo unsere Träume wohnen

Titel: Wo unsere Träume wohnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TEMPLETON
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und ihr Sweatshirt rutschte ein wenig hoch, als sie sich vorbeugte. Ein Streifen heller, glatter Haut kam zum Vorschein, direkt über dem hinreißenden Po in den engen Jeans. Oh, Mann. „Ich habe nur an der Wahrheit gedreht. Ein wenig.“ Sie lächelte über die Schulter. „Haben wir schon Post?“
    „Keine Ahnung“, murmelte er und riss sich aus seinen Gedanken.
    „Siehst du den kleinen Briefkasten links in der Ecke des Bildschirms? Ist die Fahne oben?“
    Hastig schaute er auf den Monitor. „Ja, ist sie.“
    Violet stellte sich hinter ihn. „Klick drauf.“
    Es waren vier E-Mails, alle mit „Reservierung“ in der Betreffzeile.
    „Ja!“, jubelte Violet und warf sich im ihn in die Arme.
    Ein Fehler, dachte Rudy lächelnd.
    Bevor er sie küsste.

9. KAPITEL
    Nicht gut, dachte Violet, als sie Rudys Finger in ihrem Haar und seine Lippen an ihren fühlte. Das Dumme war nur: Das hier war eindeutig gut. Nein, besser als gut. Rudy umschloss ihr Kinn und küsste sie wie jemand, der seinen Mund – genau wie sie – schon eine ganze Weile nicht mehr für derartige Aktivitäten genutzt hatte. Er war stürmisch, ungeduldig und kein bisschen vorsichtig, und Violet war nicht sicher, ob es an der Verzweiflung oder am Verlangen lag.
    Es war ein Kuss voller Möglichkeiten. Gute, schlechte und eine Million Schattierungen dazwischen. Ein Kuss, der erregte und aufwühlte. Rudys Hände waren zärtlich, rau und beschützend, sein Mund warm, weich und fordernd, und Violets Augen wurden feucht, so sehr wünschte sie sich … alles.
    Nach einem langen Moment hob er den Kopf, ohne ihr Gesicht loszulassen, und streichelte ihre Wangen mit den Daumen.
    „Tut mir leid“, murmelte er.
    „Tut es nicht.“
    „Na gut, tut es nicht.“
    Sie schlug ihm leicht gegen die Brust. „Was, wenn die Kinder uns erwischt hätten?“
    „Keine Angst, ich hatte nicht vor, hier auf dem Fußboden über dich zu herzufallen.“
    Fast hätte sie aufgestöhnt, als er sie an sich zog. Sie schmiegte sich an ihn, um seine Stärke, die Geborgenheit und den Trost zu genießen, aber dann stieg eine Erinnerung in ihr auf. An zwei andere Arme, an ein anderes Sicherheitsnetz, das sie vor dem Absturz bewahrt hatte. Und plötzlich schmerzte ihr Kopf von der Anstrengung, zu verstehen, was mit ihr los war.
    Denn sie wollte nicht …
    Sie konnte nicht …
    „Hey.“ Rudy schaute ihr in die Augen. „Es ist alles okay – das war nur … ein Impuls.“
    Violet packte sein Flanellhemd und starrte auf seinen Hals. „Ich kann nicht“, flüsterte sie.
    „Du kannst nicht?“
    Sie hob den Blick. „Okay. Ich werde nicht.“
    „Jetzt nicht? Oder nie?“ Als sie seufzte, hob er ihr Kinn an. „Du hast mich zurückgeküsst.“
    „Ich weiß …“ Violet presste eine Hand an die Stirn. „Ich weiß.“
    „Mache ich gerade alles nur komplizierter?“
    Sie machte ein verächtliches Geräusch. „Interessiert dich das wirklich?“
    Er riss sie an sich, so ruckartig, dass sie taumelte. „Natürlich interessiert es mich! Glaubst du etwa, es geht mir nur darum, dich ins …“
    Mit einem leisen Aufschrei hielt sie ihm den Mund zu.
    „Nein, darum geht es mir nicht“, murmelte er in ihre Handfläche. Aber erst küsste er sie. Und knabberte daran. „Nicht nur.“
    „Du willst mich wirklich so sehr?“
    „Soll das ein Scherz sein?“
    Von irgendwoher drang Julians Lachen herein. Lass los, befahl etwas in Violet. Leider wusste sie nicht, ob sie Rudy loslassen sollten … oder etwas anderes. Alles andere. All die Ängste und Zweifel und Bedenken. Es ist zwei Jahre her, sagte ihre innere Stimme. Das ist eine lange Zeit.
    Halt den Mund, befahl Violet der Stimme. Sei still, und lass mich nachdenken.
    Violet löste sich von Rudy, ging ans Fenster und wischte mit dem Ärmel den einzigen Fleck von der makellos sauberen Scheibe. „Warum tust du das, Rudy?“, fragte sie müde. „Du weiß so gut wie ich, dass keiner von uns sich eine Beziehung erlauben kann. Für dich könnte der Zeitpunkt kaum ungünstiger sein. Stacey hat sich noch nicht …“
    „Sie wird sich damit abfinden.“
    „Das kannst du doch überhaupt nicht wissen!“ Violet drehte sich um. „Warum um alles in der Welt willst du die Beziehung zu deiner Tochter für eine Frau gefährden, die nicht weiß, ob sie kommt oder geht?“
    „Vielleicht weil ich es leid bin, immer auf Nummer sicher zu gehen und nie etwas zu riskieren! Verdammt, Violet – Stacey und ich haben für diesen Gasthof viel aufgegeben. Er ist eine

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