Woelfe der Macht
wirken.
»Das wird der Zimmerservice sein. Ich bin gleich wieder da.« Er stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf und blickte sie noch einmal sehr leidenschaftlich an. Dann ging er zur Tür.
Cass war komplett durch den Wind. Ihr Körper schrie nach Alex, aber ihr Verstand sagte ihr, dass sie nicht mit ihm ins Bett gehen sollte. Und dabei fühlte er sich so toll an.
»Joshua? Was zum Teufel machst du hier?« Alex Stimme klang wütend. Er kannte Josh? Großer Gott. Sie sprang auf. Er ist hier. Josh stand vor ihrem Zimmer. Die Bilder von ihm und Lydia kamen ihr wieder in den Sinn und sie hätte beinahe gewürgt. Dann war ihr plötzlich, wie lachen zumute.
»Das Gleiche könnte ich dich fragen.« Cass stand auf und ging mit einem mulmigen Gefühl zur Tür. Daran, dass er plötzlich blass wurde, als er sie erblickte, konnte sie erkennen, dass sie wohl etwas derangiert aussehen musste.
Ihre Lippen fühlten sich vom Küssen geschwollen an und ihre Haare waren durch das Sofa und Alexejs Hände etwas wild. Das geschah ihm ganz recht. Als wollte sie sagen »Sieh dir diesen Gott an, der sich für mich interessiert« , drückte sie die Brust raus und zog die Schultern nach hinten.
»Wir haben uns nichts mehr zu sagen. Lass mich in Ruhe.« Sie klang gefasster als sie sich fühlte. Josh wollte einen Schritt auf sie zumachen, doch Alex hielt ihn zurück.
»Sag nicht, dass Joshua dein Mann ist!« Es klang ungläubig und auch etwas giftig. Josh stieß ihn an der Schulter und brüllte: »Und ob ich ihr Mann bin. Lass deine Finger von ihr.« Cass legte ihre Hand auf Alex Arm und zog ihn etwas von der Tür weg.
»Du warst die längste Zeit mein Mann. Geh nach Hause zu Lydia. Oder zu irgendeiner anderen Frau, die du vögeln kannst. Ich kann dich nicht mehr ertragen!« Damit warf sie die Tür ins Schloss.
Keine fünf Sekunden später trat Josh die Tür ein und Cass sah ihn mit aufgerissenen Augen an. So kannte sie ihn überhaupt nicht. Er war nie gewalttätig geworden, wenn keine Gefahr bestand.
»Bist du völlig wahnsinnig geworden?« Er packte sie am Handgelenk und schrie regelrecht: »Du kommst mit nach Hause, wo du hingehörst!« Sie stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn und schrie zurück: »Ich setze keinen Fuß mehr in diese gottverdammte Villa!« Auf einmal ging Alex dazwischen und packte Josh am Kragen. Dieser war komplett überrumpelt und wurde gegen die Wand im Flug gedrückt.
»Beschissenes Gefühl, wenn die Frau, die man liebt, sich für einen anderen entscheidet, was?« Joshs Gesicht wurde rot vor Wut.
»Irina hat mich verführt, damit sie endlich von dir loskommt. Sie hat dich nie geliebt!« Cass war wie vom Donner gerührt.
»Du hast mit seiner Frau geschlafen?« Ihr Magen drehte sich um.
»Das ist schon eine Ewigkeit her!« Rechts und links neben ihnen tauchte der Sicherheitsdienst auf und Cass sagte im ruhigen Ton: »Bitte schaffen sie ihn hier raus. Er hat meine Tür eingetreten und uns bedroht.«
»Sollen wir die Polizei rufen?« Cass sah zu Josh. Alex hatte ihn eben losgelassen und er glättete sein Hemd.
»Das wird nicht nötig sein. Ich gehe selbst.« Ein letzter wütender Blick traf Alex, bevor er sich umdrehte und gefolgt vom Sicherheitsdienst zum Aufzug ging. Alex legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie zurück ins Zimmer.
»Danke für deine Hilfe.« Er zeigte zum Bad und sagte: »Nimm ein schönes langes Bad. Ich veranlasse die Reparatur der Tür.« Sie nickte nur und ging schweigend ins Badezimmer. Als sie die Tür verriegelt hatte, sank sie zu Boden und Tränen rollten ihr über die Wangen. Das war es. Ihre Ehe lag in Trümmern zu ihren Füßen. Der einzige Trost war, dass sie es nicht zu verantworten hatte.
Aber das Gefühl des Verrats ließ sie nicht mehr los. Sie hatte gewusst, dass Lydia in Josh verliebt gewesen war, aber nach der Hochzeit hatte sie sich von ihm ferngehalten. Nach der Geburt war sie sogar so etwas wie eine Freundin geworden. Wie lange betrog Josh sie schon?
»Alles in Ordnung? Ich höre gar kein Wasser.« Sie wischte sich die Tränen ab und stand auf.
»Ja, ja. Alles in Ordnung. Ich brauch immer etwas länger.« Sie wusste, dass sie verheult klang, aber er sprach nicht weiter und sie vermutete, dass er wieder gegangen war.
»Ich leg dir ein paar Wechselsachen vor die Tür.« Cass musste schmunzeln.
»Danke.« Sie drehte den Wasserhahn der Badewanne auf und gab etwas Badezusatz ins Wasser. Sie durfte nicht mehr an Josh denken.
Ein Ziel musste her, an das sie
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