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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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sie sich über das zurückliegende Gespräch aus. Wenn Mina nicht schon gewusst hätte, dass sich Sara und Jack einen weiteren Schritt angenähert hatten, spätestens nach dem Besuch bei ihrer Nachbarin hätte es darüber keine Zweifel mehr gegeben.
    Angeregt unterhielten sie sich zwischen duftenden Muffins und eisgekühlter Zitronenlimonade über ganz alltägliche Din ge. Sara gab witzige Anekdoten zum Besten und Mina lauschte interessiert ihren Erzählungen.
    „Vor kurzem betrat ein junger Mann das Geschäft und suchte nach einem Geburtstagsgeschenk für seine Freundin. Ich habe keine Ahnung, womit er gerechnet hatte, doc h vermutlich nicht mit zwei hilfsbereiten Verkäuferinnen, die ihn nach den Maßen und der Körbchengröße seiner Partnerin fragen würden. Natürlich hatte er keinen blassen Schimmer...“
    Sara biss in einen Muffin und grinste breit.
    „Nun komm schon, spann mich nicht so lange auf die Folter. Was ist danach passiert?“
    „Okay, da wir gerade von Folter reden. Miranda fragte ihn natürlich , ob er wenigstens die ungefähre Größe andeuten könnte. Der Ärmste sah aus, als hätte er ein intensives Sonnenbad hinter sich und wusste nicht, wohin er schauen sollte, seine Hände waren so tief in den Hosentaschen vergraben, dass ich dachte, der Stoff müsste jeden Moment nachgeben. Nun ja, eine der Schaufensterpuppen hat ihn dann gerettet. Scheinbar besaß sie die gleichen Maße.“
    Mina, die das Ganze amüsant fand, lächelte vergnügt: „Ich dachte bei euch gäbe es Gutscheine zu kaufen.“
    „Gibt es auch, er hätte uns nur fragen müssen“, prustete Sara lauthals los.

    Jack, der auf dem Weg zu Marc war, sah beim Verlassen des Cottages die zwei Frauen zusammensitzen, hörte Saras perlendes Lachen und überlegte kurz, sich zu ihnen zu gesellen. Diesen Gedanken verwarf er jedoch, winkte den beiden nur gut gelaunt zu und erfreute sich an dem warmen Lächeln, das Sara ihm schenkte. Zufrieden vor sich hin pfeifend ging er seiner Wege.

    Am darauffolgenden Tag machte sich Sara auf, ihre Idee, die Umgebung zu erkunden, in die Tat umzusetzen. Sie wollte den kleinen See aufsuchen, der, wie Marc ihr erzählt hatte, ganz in der Nähe liegen musste. Ihr Ziel führte an Minas Cottage vorbei und sie überlegte, ob sie dort für einen kurzen Plausch einkehren sollte, doch dann entschied sie sich dagegen. Sie war erst gegen Mittag losgezogen, die sengende Hitze an diesem Tag ließ jegliches Leben erstarren und lag wie ein dichter Schleier über der Landschaft. Umso größer war die Vorfreude auf ein erfrischendes Bad, sie konnte es kaum mehr erwarten, diesen abseits gelegenen See zu erreichen.
    Einen weiten Bogen nehmend folgte sie dem Kiesweg, landete kurz darauf auf der anderen Seite des Dorfes und wunderte sich, warum Marc sie einmal um den „Block“ geschickt hatte, anstatt ihr den direkten Weg zu erklären und erinnerte sich an sein breites Grinsen.
    „Na warte, das wirst du büßen...“
    Rechts von ihr, unterhalb von Michaels Cottage, das gut sichtbar auf einer leichten Anhöhe thronte, folgte sie dem breiter werdenden Weg, der auf die Landstraße Richtung Bellwick zulief, die kurz vor Roseend endete. Links von ihr breiteten sich großflächige Wiesen aus und Sara orientierte sich an einer Dreier-Baumgruppe in der Ferne, der sie bisher keinerlei Beachtung geschenkt hatte. Von dort aus würde sie sich links halten, so wie Marc es ihr erklärt hatte. Während sie durch die kniehohen Wiesen lief, brannte die Sonne erbarmungslos auf sie nieder und Sara ärgerte sich, nicht schon zeitiger losgegangen zu sein. Obwohl sie noch nicht lange unterwegs war, spürte sie, wie ihr der Schweiß in Strömen über den Rücken rann und den dünnen Stoff ihres Kleides an ihrer Haut kleben ließ. Mehrmals dachte sie daran aufzugeben und umzukehren, doch der Gedanke, die Strecke in dieser Gluthitze erneut zurücklegen zu müssen und die Hoffnung auf ein erfrischendes Bad, hielt sie letzten Endes davon ab. Sie näherte sich einem Vorreiter des Waldes, der in nördlicher Richtung lag. Eine Baumgruppe, die wie eine schattenspendende Mauer die Sicht auf das, was hinter ihr lag, vor neugierigen Blicken verbarg. Endlich, nach einer knappen Stunde, die ihr wie eine kleine Ewigkeit vorkam, hatte sie ihr Ziel tatsächlich erreicht.
    Der kleine See lag, umgeben von tiefhängenden Weiden, deren Blattwerk sich auf der glatten Wasseroberfläche spiegelte, versteckt in einer Senke. Hohes Schilfgras zog sich wie ein breites Band

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