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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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hübsch anzusehen, eine nette Figur vorweisen kann, ach was rede ich denn da?“
    Dass er wie ein frisch Pubertierender hirnlos vor sich hin stotterte, brachte ihn völlig a us dem Konzept. Begleitet von Michaels gutmütigem Gelächter, hob er die Flasche an und trank das restliche Bier in einem Zug aus.
    Als Sara gegen Abend noch immer nicht zurückgekehrt war, begann er sich ernstlich Sorgen zu machen.
    Zwar war Roseend der Dreh- und Angelpunkt des hiesigen Rudels und der vermutlich sicherste Ort in seinem Bezirk, da es bisher niemand gewagt hatte, hier einzudringen und Unruhe zu stiften, doch bedeutete dies nicht, dass Sara außerhalb der Ortschaft keinerlei Gefahr drohte. Im fünfzig Kilometer entfernten Malend gab es ein weiteres Rudel, das von Magnus, einem Werwolf, der sich dem alten Werwolfkodex verbunden fühlte, angeführt wurde. Zwischen ihnen herrschte bisher Frieden, doch Neuigkeiten sprachen sich gerne und schnell herum.
    Eine junge alleinstehende Werwöfin, weit entfernt jeglichen Schutzes, konnte für einen fremden, neugierig herumstromernden Werwolf durchaus als leichte Beute wahrgenommen werden. Da sie vermutlich nicht begeistert auf sein Erscheinen reagieren würde, nahm er sich in Acht.
    Beim Näherkommen musterte er Sara von oben bis unten. In ihrem knappen Bikini, der ihre sinnlichen Kurven weniger bedeckte als betonte, war sie durchaus eine Versuchung für ihn. Als er sich kurz darauf neben ihr niederließ, hatte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle.
    Lächelnd, als ob es selbstverständlich wäre, dass sie ausgerechnet hier aufeinandertrafen, flüsterte sie: „Ist dieser Ort nicht wunderschön?“
    Jack nickte verhalten und schaute auf den See hinaus.
    „Als Marc und ich noch Kinder waren, verbrachten wir jeden Tag des Sommers an diesem See.“
    Kaum hatte er seinen Bruder erwähnt, wurde ihm schlagartig klar, dass Marc Sara vom See erzählt und ihr den Weg dorthin beschrieben haben musste. Als er nachfragte, bestätigte sie s eine Vermutung. Seine Augen umwölkten sich, seine Lippen glichen einem schmalen Strich. Er hatte kein Recht, meine Entscheidung, wann Sara diesen verborgenen Platz zu sehen bekommt, vorwegzunehmen.
    Bemüht, seinen aufsteigenden Ärger zu vergessen, sprang e r mit einem geschmeidigen Satz auf, zog sich sein T-Shirt über den Kopf und glitt, nur noch mit einer abgeschnittenen Jeans bekleidet, ins kühle Wasser.
    Belustigt beobachtete Sara, wie er mit kräftigen Zügen den See durchquerte, einen weiten Bogen nahm und zu ihr zurückkehrte. Kurz tauchte er unter, hielt sich mit den Händen an einer Ecke der Holzbohle fest, hob den Kopf und lächelte sie verschmitzt an. Zu spät bemerkte Sara, was er vorhatte. Bevor sie aufspringen und zurückweichen konnte, fühlte sie auch schon seinen Griff um ihren Fußknöchel und fand sich plötzlich neben ihm im Wasser wieder.
    „Ich hätte es mir denken können“, prustete sie empört und trat auf der Stelle, während sie sich an seinen muskulösen Schultern festhielt. Ihr Nachbar strahlte sie al lerdings so jungenhaft und unschuldig an, dass sie gegen ihren Willen lachen musste.
    „Ich konnte einfach nicht widerstehen“, entschuldigte er sich und zeigte ein breites Grinsen.
    Sara fühlte sich wie ein Teenager, der dabei war, etwas Verbotenes zu tun. Bei diesem Gedanken kicherte sie leise. Sie, die sich als Jugendliche geweigert hatte, mit dem Mädchenschwarm ihrer Schule nachts heimlich schwimmen zu gehen, badete als erwachsene, vernünftige Frau mutterseelenallein mit einem überaus sinnlichen Mann in einem See, der weitab in der Wildnis lag.
    Blitzschnell stieß sie sich von seinem Körper ab und schwamm auf den See hinaus. Jack folgte ihr nur Sekunden später, holte auf und eskortierte sie bis zum entgegengesetzten Ufer. Wie zufällig berührten sich ihre Kö rper und jedes Mal jagten heiße Schauer durch Sara hindurch. Dass die intime Nähe Jack ebenfalls nicht kalt ließ, erkannte sie an seinen gegenwärtig goldenen Augen.
    Sie wusste, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde, bis der noch nicht vollständig au fgegangene Mond ihn zu sich rufen würde. Merkwürdigerweise machte sie dieses Wissen übermütig. Plötzlich war sie neugierig, ob er ihr in seiner jetzigen Verfassung tatsächlich widerstehen konnte und vergaß, dass sie ebenfalls, wenn auch weniger als Jack unter dem Einfluss einer herannahenden Vollmondnacht stand.
    Als es kaum mehr eine Möglichkeit zum Schwimmen gab, blieben sie im hüfthohen Wasser

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