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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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Lebensgeschichte ist nicht halb so spannend wie Ihre.“
    „Wie könnte mich ein Thema wie der Surf-Weltcup für Frauen langweilen?“, fragte Alex lächelnd.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, und sie war völlig verunsichert. Schlimmer noch! Sie fühlte sich wie eine absolute Idiotin! Wie viel und was wusste er tatsächlich über ihre Vergangenheit? Bisher hatte er kein Wort darüber verlauten lassen!
    „Sie hätten mir ruhig sagen können, dass Sie davon wissen.“
    „Vielleicht wäre es auch an Ihnen gewesen, mir davon zu erzählen?“
    „Meine Vergangenheit hat nichts mit meinem derzeitigen Beruf zu tun.“ Ein weiterer Blick auf die Uhr ließ sie ernsthaft zusammenzucken. „Tut mir leid, aber ich habe mich schon viel zu lange aufhalten lassen“, erklärte sie. „Jetzt werde ich zu spät zu meinem nächsten Termin kommen.“
    „Ich begleite Sie zu Ihrem Wagen“, bot Alex an und legte seine linke Hand unter ihren Ellenbogen.
    Wie von der Tarantel gestochen zuckte sie zurück. „Danke, nicht nötig. Sorgen Sie lieber dafür, dass Ihre Schätze wieder sorgsam eingeschlossen werden.“ Während sie sich zum Gehen wandte, fiel ihr Blick auf ein ziemlich ramponiertes Vehikel, das so aussah, als wäre sein Fahrer mit ihm in einem Baum gelandet. Was hatte dieses Wrack zwischen den vor Glanz strotzenden Rennwagen zu suchen?
    Libby zögerte kurz, wagte aber nicht, danach zu fragen. Ihre Konversation war bereits viel zu persönlich geworden. Ab sofort würde sie ihre Gedanken und Fragen bei sich behalten. Und ihre Hände auch … soweit es möglich war.

5. KAPITEL
    Zwei Wochen später lief Alex wie ein gereizter Tiger in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Libby Henderson war eben erst verschwunden. Wie gewöhnlich hatte sie das allmorgendliche Programm souverän und knallhart, eben absolut professionell durchgezogen, bevor sie zu ihrem nächsten Termin verschwunden war.
    Alex blieb stehen und starrte auf seine Füße. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn!
    Nicht weil sie geradezu unerbittlich war, was die Art und Dauer seiner Übungen betraf. Auch wenn er ab und zu das Datum des angepeilten Renntermins in ihre Konversation einstreute, musste er insgeheim zugeben, dass ihre schonende Behandlungsmethode sich bereits auszuzahlen begann.
    Nein, sein Problem mit Miss Henderson war viel komplizierter.
    Anders als in dem kurzen Moment der Vertrautheit, in dem sie in der Garage über ihre Vergangenheit gesprochen hatten, verhielt sie sich ihm gegenüber verschlossen wie eine Auster. Einzig und allein auf ihren Job fixiert, entwickelte sie zudem die entnervende Neigung, bei allen Reibungspunkten zwischen ihnen ihren eigenen Kopf durchzusetzen.
    Dabei hatte er geglaubt, seine Position gleich zu Anfang schlüssig dargelegt zu haben, selbst wenn ein notorischer Erbsenzähler wie Eli sein klares Statement als emotionale Erpressung bezeichnet hatte. Dabei war Libby Henderson, zumindest soweit er es verstanden hatte, durchaus geneigt gewesen, seinen Vorschlag zu akzeptieren.
    Trotzdem schien sie kein anderes Ziel zu verfolgen als ihr eigenes. Und das beunruhigte ihn.
    Während ihres morgendlichen Trainings glaubte er trotz ihrer Reserviertheit durchaus Anzeichen einer zunehmenden Vertrautheit zwischen ihnen wahrgenommen zu haben. Dafür sprach zum Beispiel der sanfte Unterton in ihrer Stimme, das süße Lächeln, wenn er eine Übung zu ihrer Zufriedenheit absolvierte, ihr unbewusster Tick, eine imaginäre silberblonde Strähne hinters Ohr zu streichen, sobald sich ihre Blicke begegneten …
    Libby Henderson war ihm irgendwie ans Herz gewachsen, und je distanzierter sie sich gab, desto entschlossener versuchte er, die unsichtbare Mauer zwischen ihnen einzureißen. Doch weder offensive Charmeattacken noch beredtes oder beleidigtes Schweigen schienen sie zu erreichen.
    Alex’ missmutiger Blick fiel auf seinen wichtigsten Talisman, die billige Medaille am blauen Band. Wie gewöhnlich stiegen wehmütige Erinnerungen an seinen ersten Förderer in ihm auf. Doch egal, was Carter ihm heute raten würde, er musste zum Rennen in China antreten. Und er musste gewinnen! Nur dafür lebte er.
    Damit war er schon wieder bei Libby. Würde sie ihn in seinem Plan unterstützen oder nicht? So sicher wie zu Anfang war Alex sich dessen längst nicht mehr. Außer Annabelle war ihm nie zuvor eine Frau mit so viel Contenance begegnet – höflich zugewandt und zugleich distanziert bis abweisend.
    Als er sie heute Morgen gefragt hatte, wie oft sie

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